Christoph Becker über Fußball-Abos„Gastronomen zahlen oft das Zehnfache der Preise“

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Pressefoto Baumann Fußball

Wenn Wirte das Geld für Abos nicht mehr aufbringen können, bleiben einige Gäste fern.

  • Christoph Becker ist Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) im Regierungsbezirk Köln.

Das Sky-Abo ist in den vergangenen Jahren immer teurer geworden, jetzt kommen noch Kosten für die Eurosport-Übertragungen dazu. Lohnt sich Fußball in der Kneipe für die Wirte überhaupt noch?

Das muss am Ende natürlich jeder Wirt für sich entscheiden, aber gerade für die kleineren Betriebe wird es oft schwierig. Das Sky-Abo alleine ist für viele Wirte schon eine große Rechenaufgabe, jetzt wird es noch schwieriger. Man muss sich ja vor Augen führen, dass Gastronomen für das Abo je nach Größe der Kneipe oft mehr als das Zehnfache der Preise für Privatkunden bezahlen.

Was ist denn die Alternative? Eine Kneipe ohne Fußball?

Viele Wirte sind der Meinung, dass sie ihre Gäste ohne Fußball nicht halten können. Da geht es dann auch um Existenzfragen. Wir haben das ja bei den Preiserhöhungen in den vergangenen Jahren gesehen. Wenn der Gast Fußball gucken möchte, dann sucht er sich einen Weg. Und wenn die Wirte die Übertragung einstellen, wandern die Kunden eben ins eigene Wohnzimmer ab. Dann kauft er sich bei Sky für 9,99 Euro den Tagespass, teilt sich das vielleicht mit ein paar Freunden und zahlt am Ende immer noch deutlich weniger als im Stadion.

In gut einer Woche beginnt die Bundesliga-Saison. Wird es nicht allmählich Zeit für eine Lösung?

Natürlich, die Wirte sind verunsichert. Viele gehen vielleicht auch das Risiko ein und warten ab, wie sich die Situation entwickelt. Ganz so viele Freitagsspiele sind es ja auch nicht. Für uns wäre es schön, wenn sich Sky und Eurosport in irgendeiner Form zusammentun könnten. Einmal finanziell, damit die Wirte nur eine Kostenstelle haben und dann auch technisch, damit beide Übertragungen über das gleiche Endgerät empfangen werden können.

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