DemosPolizei räumt Kneipe am Eigelstein nach Krawallen

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Demonstranten attackierten die Polizisten, die mit Tränengas einschreiten mussten.

  • Die Polizei räumte die Kneipe „Fair Play“, nachdem dort Pyros geflogen waren.
  • Einige Kurden trampelten auf einer türkischen Flagge herum. Daraufhin löste sich ein türkischer Demonstrant aus der Menge, sprühte mit Reizgas und riss die Flagge an sich.

Köln – Bei Demonstrationen von türkischen Nationalisten und Kurden in der Kölner Innenstadt hat es mehrfach Krawalle gegeben: In der Kneipe „Fair Play“ am Eigelstein gingen um 16.30 Uhr Demonstranten und Gegendemonstranten aufeinander los, nachdem eine kurdische Störergruppe die türkischen Demonstranten als „Faschisten“ beschimpft hatte. Es flogen Pyros. Die Polizei räumte das Lokal und setzte mehrere Personen in einer Seitengasse zwischen Bahnhof und Eigelstein fest. Bei der Verfolgung setzten die Beamten auch Reizgas ein.

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Einsatz auf dem Eigelstein: Polizisten räumen ein Wettbüro.

Auch nach dem Zwischenfall ging die Demonstration weiter, wenn auch nur langsam. Die Polizei hatte die Seitenstraßen rund um den Eigelstein abgeriegelt. Ein Hubschrauber der Polizei kreiste die ganze Zeit über dem Geschehen.

Mehr als 1.700 Polizeikräfte waren bei der Kundgebung des patriotisch gestimmten Bündnisses „Deutsches Neues Türken-Komitee“ (AYTK) im Einsatz. Die Gruppe startete um 16 Uhr auf dem Ebertplatz. Etwa 1000 Teilnehmer zogen anschließend über die Turiner Straße, die Marzellenstraße und den Wallrafplatz zur Abschlusskundgebung auf dem Roncalliplatz.

Dort kam es ebenfalls zu Gewalteskalationen. Die rund 300 kurdischen Gegendemonstranten – mobilisiert von dem Verein Mala Kurda - hatten sich gegen 15 Uhr auf dem nördlichen Bahnhofsvorplatz versammelt. An der Marzellenstraße trafen beide Gruppierungen aufeinander, die Polizei musste mehrfach eingreifen und drohte mit dem Einsatz von Wasserwerfern und Pfefferspray.

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Eine Gruppe kurdischer Demonstranten beschäftigte die Polizei.

Einige Kurden trampelten auf einer türkischen Flagge herum. Daraufhin löste sich ein türkischer Demonstrant aus der Menge, sprühte mit Reizgas und riss die Flagge an sich. Er wurde von der Gruppe verfolgt und verprügelt. Die Polizei musste eingreifen und nahm mehrere Personen fest.

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Die türkischen Demonstranten am Kölner Dom.

Die aufgeheizte Stimmung eskalierte abermals an den Domtreppen. Die Polizei räumte den Bahnhofsvorplatz, als Demonstranten erneut aufeinander losgingen und drängte die verfeindeten Teilnehmer in unterschiedliche Richtungen ab. „Wir haben die Lage unter Kontrolle", sagte Polizeisprecher Wolfgang Baldes. Gegen 18.30 Uhr lösten sich die Demonstrationen auf.

Wegen der Demonstrationen sowie der Deutzer Kirmes und dem verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt bildeten sich lange Staus auf Kölner Straßen. (ksta)

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Es gab lange Staus in Köln.

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