Neue TransportmittelFünf Elektro-Lastenräder sind bald in Burscheid im Einsatz

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Ein E-Lastenrad von Leader war beim Trassentreffen am Panorama-Radweg ausgestellt.

Ein E-Lastenrad von Leader war beim Trassentreffen am Panorama-Radweg ausgestellt.

Burscheid – Noch sind sie außerhalb der Großstädte selten unterwegs. Aber der Verein „Leader Bergisches Wasserland“, bringt in wenigen Wochen im Rheinisch-Bergischen Kreis eine Flotte von Elektro-Lastenrädern auf die Straße. Insgesamt 21 motorisierte Transport-Räder hat die Initiative mit Zuschüssen aus einem Programm der Europäischen Union maßgeblich gefördert, um die Verkehrswende und E-Mobilität im Bergischen Land zu unterstützen. Und gleich fünf davon werden in Burscheid stationiert sein.

40 Bewerbungen

In einem Wettbewerb hatte der Verein Interessenten für die Anschaffung eines E-Lastenrades gesucht. 40 Bewerbungen waren daraufhin eingegangen. Mitte Mai wählte eine Jury aus ihnen die Gewinner aus, die sich über eine 75-prozentige Erstattung des Kaufpreises freuen können. „Jetzt müssen sich die letzten noch für das passende Modell entscheiden, bevor wir Anfang August die Vergabe starten“, sagt Martin Deubel, Regionalmanager des Leader-Vereins, der an der Burscheider Höhestraße sein Büro hat.

75 Prozent Zuschuss

Für den Kauf der E-Lastenräder haben die Erwerber einen Zuschuss des Leader-Vereins in Höhe von 75 Prozent des Anschaffungspreises bekommen. Insgesamt werden so 21 neue E-Lastenräder gefördert. Übergeben werden sollen die Räder bei einer Feier im September.

Finanziert wird das Projekt über das EU-Förderprogramm Leader, aufgestockt durch Vereinsmittel. Kooperationspartner ist das Zukunftsnetz Mobilität NRW. Das kommunale Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilität ist als Berater eingebunden. (hgb)

Die Räder werden im September im Rahmen einer kleinen Feier an die Nutzer übergeben. Die soll in Burscheid stattfinden. Und fünf der 21 Gefährte bleiben danach auch in der Stadt (Leichlingen gehört nicht zum Fördergebiet von Leader).

Stadt und Awo-Kita radeln

Wie Deubel auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mitteilte, sind folgende Anträge aus Burscheid genehmigt worden: Lastenräder mit Elektroantrieb erhalten die Buchhandlung Hentschel, der Hausmeisterservice Uwe Bott, die Stadtverwaltung, die Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt an der Höhestraße und Martin Böse.

„Besonders interessant erscheint mir persönlich die Nutzung durch die Buchhandlung,“ meint Deubel. Ute Hentschel möchte ihren Kunden nämlich künftig einen Lieferservice anbieten, bei dem bestellte Bücher umweltfreundlich nach Hause zugestellt werden.

Auch die Stadtverwaltung bekommt ein E-Lastenrad

Auch die anderen vier Empfänger haben konkrete Vorstellungen über den Einsatz ihrer Räder, die der Jury gefielen. Deubel: „Uwe Bott möchte Transporte im Rahmen seines Hausmeisterservices anbieten. Die Stadt Burscheid möchte das E-Lastenrad für Fahrten von Hausmeistern anbieten. Der Kindergarten möchte Dinge des täglichen Gebrauchs beschaffen und das Rad zum Pendeln zwischen dem Standort am Hammerweg (Waldkindergarten) und dem Haupt-Standort einsetzen. Herr Böse nutzt es im privaten Gebrauch und um zum Training zu fahren, er ist Jugend-Fußballtrainer.“

Die „sportlichen Packesel“ seien umweltschonende Kraftpakete. Bis zu 100 Kilo Zuladung vertragen viele Modelle mühelos. Dank Motorisierung sind auch die Steigungen im Bergischen für sie kein Problem „und auf dem Radweg fährt man nach dem Einkauf am Stau entspannt vorbei“, erklärt Deubel.

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Unterstützt wird auch eine Idee aus Wipperfürth: Dort bewarb sich die ökumenische Initiative um zwei Räder, die in Zukunft an Bürger vermietet werden sollen. Die dortige Foodsharing-Gruppe möchte bald einen Teil der Lebensmittel mit dem E-Lastenrad transportieren, die noch verwertet werden sollen.

Auch die Wissenschaft hat Interesse an dem Projekt. Das Institut für Mobilität und Verkehrssysteme an der Hochschule Bochum begleitet und evaluiert die Nutzung der bergischen Lastenräder. So sollen allgemeingültige Erkenntnisse wie etwa das CO2 -Einsparpotenzial ermittelt werden. Auch der Rheinisch-Bergische und Oberbergische Kreis sind beratend eingebunden.

www.leader-bergisches-wasserland.de

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