Der neue 50-Euro-Schein kommtBundesbank stellt neues Bargeld in Köln vor

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Da ist er, der neue 50-Euro-Schein.

Köln – Dass der Direktor der Kölner Filiale der Bundesbank bei der Präsentation des neuen 50-Euro-Scheines der „Europa-Serie“ viel durch das Fenster schaut, soll mitnichten sein Desinteresse signalisieren.

Im Gegenteil, Thomas Szewczyk demonstriert damit, wie leicht die überarbeitete Banknote auf Echtheit hin überprüfbar ist, wenn sie ab dem 4. April ausgegeben wird.

Betrachter kann durch Geldschein hindurchschauen

Denn besagtes „Fenster“ befindet sich auf jedem der neuen Fünfziger, und es offenbart sich als solches, sobald man den Schein gegen das Licht hält. Umrahmt von den Gesichtszügen der Halbgöttin Europa kann der Betrachter einfach durch den Schein hindurchschauen.

„Es ist erstaunlich, dass viele Menschen das nicht wissen“, sagt Szewczyk, denn dieses herausragende Merkmal besitzt auch bereits der neue 20-Euro-Schein, der 2016 eingeführt worden ist. Das bestätigt Martin Dohmgörgen, der Falschgeldbeauftragte der Bundesbank Köln. In Seminaren oder auf Messen erleben beide immer wieder, dass die einfachen Methoden zur Echtheits-Überprüfung von Geldscheinen wenig bekannt sind.

Diverse fälschungssichere Merkmale

Auf die neu überarbeiteten 50er-Noten sind die Bundesbänker aber so stolz, weil er gleich eine ganze Reihe vermeintlich fälschungssicherer Merkmale aufweist, die darüber hinaus gut erkennbar sein sollen. Das bekannteste ist das Wasserzeichen.

„Man muss nicht unbedingt einen Geldschein-Scanner besitzen, um Fälschungen zu erkennen und keine umständliche Bewegungen ausführen, um das Geld zu überprüfen“, sagt Dohmgörgen. Als Beispiel hebt er die sogenannte Smaragdzahl hervor: „Wer den Schein beim Einstecken ins das Portemonnaie leicht kippt sieht sofort, dass einer kleiner Lichtbalken auf der grünen Zahl am unteren, linken Scheinrand wandert.“ Eigenschaften wie diese bezeichnet er als das „Leben auf dem Schein“.

Zwei bis vier Monate braucht es, um die alten 50-Euro-Scheine zu ersetzen

Ab April soll es circa zwei bis vier Monate dauern, bis die alten von den neuen 50-Euro-Scheinen ersetzt worden sind, so die Erfahrungswerte der Bänker. Nach Fünf-, Zehn- und 20-Euro-Schein ist der Fünfziger die vierte Note der „Europa-Serie“. Neue 100er- sowie 200er-Noten sollen noch folgen – der 500-Euro-Schein wird dagegen nicht überarbeitet.

Insgesamt kommen im April 5,4 Millionen Exemplare der neuen Fünfziger in den Umlauf – acht Millionen der alten Serie gibt es derzeit. Thomas Szewczyk hebt den hohen Stellenwert der 50-Euro-Note hervor: „Die Menschen benutzen den Fünfziger häufig, er macht 46 Prozent aller Scheine im Bargeldumlauf aus“, sagt er. „Alle zusammen summieren sich auf etwa 440 Milliarden Euro – das entspricht einem Wertanteil von 40 Prozent des Euro-Bargeldes“, sagt der Bänker.

Größte Teil des Bargelds wandert ins Ausland

Drei Kriterien unterscheiden die Bundesbänker, wenn sie erheben, was mit dem Bargeld in der Hand der Bürger geschieht. Bemerkenswert ist, dass nur etwa zehn Prozent des Inhalts einer Geldbörse in Deutschland demnach zum Bezahlen benutzt werden, circa 30 Prozent werden gespart oder auf andere Art und Weise dem Umlauf entzogen. Der bei weitem größte Teil des Bargelds jedoch – rund 60 Prozent – wandern ins Ausland.

Das ist jedoch nicht der Grund für die neue Schein-Serie. Die Bänker gehen laut Dohmgörgen zum einen davon aus, „dass alle zehn bis 15 Jahre die Fälscher auf dem neuesten Stand sind“, in diesem Zeitraum aber auch die Nutzbarkeit der Scheine danach nachlässt.

An verschiedenen Stellen der Noten befinden sich Füllschichten, damit etwa auch Blinde den Schein am dickeren Material erkennen können. Die Herstellung der neuen 50-Euro-Scheine kostet die Bundesbank laut Thomas Szewczyk pro Stück zehn Cent. „Das liegt an der hohen Auflage.“

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