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Butzweiler Hof in KölnAutoshow in den ehemaligen Flughafen-Hallen

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Ein gläsernes Foyer soll vor der Eventhalle im ehemaligen Hangar 2 entstehen, die Preziosen der Automobilgeschichte werden in der geplanten „Motorworld“ effektvoll inszeniert.

Ein gläsernes Foyer soll vor der Eventhalle im ehemaligen Hangar 2 entstehen, die Preziosen der Automobilgeschichte werden in der geplanten „Motorworld“ effektvoll inszeniert.

Ossendorf – Jahrzehnte lag die ehemalige Flughafen-Anlage Butzweilerhof in tiefem Dornröschenschlaf. Geflogen wird auf dem Gelände in Ossendorf schon lange nicht mehr. Wenn alles nach Plan läuft, sollen jedoch ab 2017 wieder die Motoren dröhnen – Automotoren.

Oberbürgermeister Jürgen Roters überreichte am Dienstag, seinem letzten Tag im Amt, den Baubescheid als Voraussetzung für die Detailplanung einer umfangreichen Umgestaltung der denkmalgeschützten Gebäude aus den 1930er Jahren.

Aus dem dahin dämmernden Butzweilerhof soll eine dynamische „Motorworld Köln Rheinland“ werden – ein glänzendes Forum für Fahrkultur und ein Treffpunkt der pulsierenden Oldtimerszene des Rheinlands. In einem Ambiente aus Bauhaus-Architektur und postmodernen Glasfassaden.

Vor zwei Jahren kaufte die „Butzweilerhof Nicolaus Otto Park GmbH & Co. KG“ das Areal für einen nicht genannten Preis der Stadt ab. Rund 35 Millionen Euro will die Eigentümergesellschaft nun investieren, um das Hauptgebäude, den ehemaligen Betriebshof und die beiden Hangars bis Anfang 2017 zu sanieren und um neue Gebäude zu erweitern.

Im Hangar 2 sollen Tagungen für bis zu 2000 Personen stattfinden, umgeben von Glasboxen, in denen Oldtimerbesitzer ihre alten Wagen in Szene setzen können. Hangar 1 wird komplett den Autos vorbehalten sein, neben Ausstellungsflächen sind Werkstätten und Shops für den Autofahrer-Bedarf geplant.

Vier-Sterne-Hotel geplant

In einem viergeschossigen Neubau, der das Hauptgebäude mit dem früheren Betriebsgebäude verbindet, wird unter anderem ein Teil eines Vier-Sterne-Hotel Einzug halten – inklusive Hotelzimmern, in denen die Gäste nicht nur übernachten, sondern auch ihr Auto parken können. Alternativ stehen auf dem historischen Rollfeld 500 Parkplätze zur Verfügung.

Die Erlebniswelt sei offen für jedermann, sagt Werner Krupp, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, Eintritt werde nicht verlangt. Aber er lässt keinen Zweifel: Die Motorworld, die ohne öffentliche Gelder finanziert werde, müsse Geld verdienen.

Autovermieter, Pannendienste oder der Tüv könnten Büros anmieten, die Kölner Automobilwirtschaft neue Modelle in schicker Umgebung präsentieren. „Das sind Dinge, die wichtig sind, damit die Wirtschaftlichkeit erhalten bleibt“, sagt Krupp, der von rund 250 neuen Arbeitsplätzen spricht.

Vorbild aus Stuttgart

Das Konzept für die automobile Kultstätte ist nicht neu, der Name auch nicht. Vorbild für die Kölner Investoren ist die Motorworld in Böblingen bei Stuttgart, wo 2009 auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Böblingen/Sindelfingen ein Oldtimer- und Sportwagenzentrum entstand. Mittlerweile zieht es 500.000 Besucher pro Jahr an. „Wir hoffen, dass wir das in Köln auch erreichen“, sagt Krupp.

Für Krupp, der auch Präsident des Allgemeinen Schnauferl-Clubs Landesgruppe Rheinland ist, ist das Projekt Butzweilerhof eine Herzensangelegenheit. Schließlich habe Nicolaus August Otto einst in Köln den Viertakt-Motor erfunden. Diese wegweisende Leistung werde in Köln nicht ausreichend gewürdigt. In der Motorworld soll deshalb auch Platz für Exponate der Automobilgeschichte sein – und für die Erinnerung an die große Vergangenheit des Flughafens Butzweilerhof.

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