Entwicklung in BickendorfBebauung auf dem Rochusplatz stößt nicht nur auf Zustimmung

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Die Visualisierung zeigt den Blick von der Venloer Straße auf die Neubauten.

Die Visualisierung zeigt den Blick von der Venloer Straße auf die Neubauten.

Bickendorf – Ziemlich genau acht Jahre nach dem Abbruch des Bickendorfer Hallenbads an der Äußeren Kanalstraße soll auf der Fläche mit dem Bau von Wohnhäusern begonnen werden. Im Sommer 2018 soll es so weit sein. Die Bauzeit beträgt zwei Jahre.

Zahlreiche Autobesitzer im Viertel könnten schon mal damit anfangen, nach neuen Abstellplätzen Ausschau zu halten. Zurzeit ist die etwa 10 000 Quadratmeter umfassende Fläche hauptsächlich Parkplatz – für zahlreiche Personenwagen, aber auch Lastwagen. Zweimal pro Woche – mittwochs und samstags – wird ein Teil für den Bickendorfer Wochenmarkt genutzt.

105 Wohnungen sind geplant

Bauherrin ist die stadtnahe Wohnungsgesellschaft GAG. Nach ihren Plänen entstehen am „Rochusplatz“, wie das Grundstück an der Ecke Venloer-/Äußere Kanalstraße genannt wird, rund 105 Wohnungen. Sie sollen etwa 7000 Quadratmeter Fläche umfassen. Hinzu kommen noch einmal 3500 Quadratmeter gewerblich genutzter Räume, wie Praxen oder Ladenlokale. Die Wohnungen werden alle öffentlich gefördert sein.

Die Miete soll bei 6,25 Euro pro Quadratmeter liegen. „Ein Teil der Wohnungen ist für Flüchtlinge vorgesehen, etwa zehn Wohnungen werden rollstuhlgerecht gebaut“, sagte GAG-Sprecher Jörg Fleischer.

Innenbereich für Öffentlichkeit zugänglich

Die vier Gebäuderiegel mit jeweils fünf Etagen bilden einen Block mit einer begrünten Innenfläche. Der Block weist nach Süden eine Öffnung auf. Dadurch wird der Innenbereich für die Öffentlichkeit zugänglich.

Wenig begeistert ist Peter Bruckmann, Vorsitzender der aus Geschäftsleuten bestehenden Bickendorfer Interessengemeinschaft (Big), von der Wohnungsstruktur. „Wir diskutieren schon seit so vielen Jahren über dieses Projekt und immer wurde betont, dass eine Mischung wichtig sein. Dass es jetzt zu 100 Prozent Sozialwohnungen sein werden, halte ich nicht für ideal“, sagte Bruckmann.

Dem widerspricht Petra Bossinger, Fraktionsvorsitzende der SPD in der Bezirksvertretung: „Man sollte die Mischung nicht auf diese 105 Wohnungen beschränken. Betrachtet man das gesamte Quartier ist die Mischung durchaus gegeben.“ Sie glaube nicht, dass ein sozialer Brennpunkt entstehe. Dazu sei Bickendorf „stabil genug“.

Der Rochusplatz braucht ein Marketingkonzept

Peter Bruckmann kritisiert derweil, dass ein Teil der künftigen Ladenlokale zur Äußeren Kanalstraße hin liegen soll. „Das ist für mich zum Scheitern verurteilt.“ Hoffnung setzt Bruckmann jedoch auf das Ergebnis eines Gesprächs, das kürzlich mit Vertretern der Big, der GAG und des Unternehmens Wertgrund, Eigentümerin des am Rochusplatz liegenden Wohnhochhauses Westcenter, stattfand. Einig, so Bruckmann, sei man sich darin gewesen, dass es für den Rochusplatz ein Marketingkonzept brauche.

Timo Holland, Asset-Manager bei Wertgrund, wünscht sich vor allem ein abgestimmtes Gewerbekonzept. „Wir haben in unserem Komplex bereits einen Vollsortiment-Supermarkt und mehrere Arztpraxen. Dem Vernehmen nach sollen in dem neuen Gebäudeblock ebenfalls Flächen für einen Supermarkt sowie Arztpraxen geschaffen werden.“, so Holland.

Da seien noch Gespräche nötig. Grundsätzlich halte er die Bebauung des Rochusplatzes für eine positive Ergänzung, die in Kombination mit einem sanierten Westcenter den gesamten Bereich aufwerten könne.

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