Wohnheim am MethwegNeue Unterkunft für Flüchtlinge in Köln-Neuehrenfeld

Lesezeit 2 Minuten
Gähnende Leere in der Aula des Albertus-Magnus-Gymnasiums.

Gähnende Leere in der Aula des Albertus-Magnus-Gymnasiums.

Neuehrenfeld – Gerade mal ein Dutzend Bürgerinnen und Bürger wollten mehr über die neue Flüchtlingsunterkunft am Methweg erfahren, die voraussichtlich Anfang April bezogen wird. Die meisten Stühle in der Aula des Albertus-Magnus-Gymnasiums blieben leer. Jörg Wehner als Moderator und Josef Ludwig, Leiter des städtischen Wohnungsamtes, zeigten sich überrascht vom geringen Interesse.

„Vielleicht liegt das Wohnheim zu sehr am Rand des Viertels“, versuchte Josef Ludwig eine Erklärung. Tatsächlich ist die frühere Lagerhalle – die ehemalige Kleiderkammer der Kölner Polizei – ein Grenzfall zwischen dem zum Bezirk Nippes gehörenden Bilderstöckchen und Neuehrenfeld. „Wir kümmern uns aber auf jeden Fall auch um die Menschen, die dort einziehen“, versicherte Kalle Jost, der im Bürgeramt Ehrenfeld hauptamtlich die Flüchtlingsarbeit der Willkommensinitiativen im Bezirk Ehrenfeld koordiniert. Am Methweg befindet sich bereits ein Hotel für Flüchtlinge.

Lagerhalle bietet zehn Wohnungen

Zehn Wohnungen, zwei mit zwei Zimmern und acht mit vier Zimmern, bietet die umgebaute Lagerhalle. Die Stadt hat sie von einem privaten Investor angemietet. Bis zu 50 Personen, vorwiegend Familien, sollen hier leben. „Es werden wohl Syrer sein“, sagte Josef Ludwig auf Nachfrage nach der Herkunft der Geflüchteten. Sie bilden zurzeit die größte Gruppe der Flüchtlinge vor Afghanen, Irakern und Iranern.

Die Zahl der Flüchtlinge, die in der Stadt in Notunterkünften, Wohnheimen, Hotels oder Containeranlagen leben, liegt derzeit bei 12 758 Menschen. Die Zahl sei leicht rückläufig. Halte der Trend an, bestehe Hoffnung, dass die als Notunterkünfte genutzten Turnhallen bis zum Jahresende alle wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung übergeben werden können. Die Unterbringung biete praktisch keine Privatsphäre für die Geflüchteten. Daher, so Ludwig, habe sich die Stadt entschlossen, auf den Bau weiterer Leichtbauhallen zu verzichten, weil darin auch keine abgeschlossenen Räume geschaffen werden können. Am Butzweilerhof in Ossendorf entsteht nach den Standorten Hardtgenbuscher Kirchweg (Ostheim) und Luzerner Weg die dritte und letzte Leichtbauhalle als Flüchtlingsunterkunft.

www.wiku-ehrenfeld.de

KStA abonnieren