GamescomDie besten Kölner Kneipen und Lokale für Computerspiel-Fans

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gamescom Kneipe 4

Christoph Noll von Retrospiel

Köln – Computerspieler aus aller Welt sind zu Gast in Köln, denn am Dienstag wird die Gamescom eröffnet. Von 9 bis 20 Uhr kann dort bis Samstag täglich gezockt werden. Wer die richtigen Bars und Kneipen in Köln kennt, braucht die Gamescom dafür aber gar nicht. Wir haben ein paar Tipps.

Flynn’s Arcade

Ibo Kistak freut sich schon auf die Gamescom. „Klar, find’ ich das gut. Als Kölner macht einen das stolz. Außerdem ist es gut für die Stadt“, sagt er. Sein Burgerladen „Flynn’s Arcade“, der erst Anfang des Jahres eröffnet hat, wird sicher eine der vielen Anlaufstellen für das Messepublikum sei. Denn Kistak hat nicht nur Burger (und Hotdogs) zu bieten. In seinem Laden in der Zülpicher Straße 46 stehen den Gästen unter bunten Graffiti-Schriftzügen und vor dunkel gekachelten Wänden sechs historische, originale Arcade-Spielautomaten mit insgesamt mehr als 1000 Retro-Videospielen zur Verfügung. Kostenlos kann man hier etwa „Pacman“ oder „Streetfighter“ spielen, während man auf seine Bestellung wartet.

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Das Angebot kommt gut an und wird stetig genutzt. Immer wieder hört man aus der „Gamer-Ecke“ leises Fluchen oder Aufjauchzen, wenn ein schwieriges Level endlich geschafft ist. „Videospiele und amerikanisches Essen ist einfach komplementär“, findet Kistak. Die Idee für seinen Laden kommt auch aus den USA. Die „Barcade“ im New Yorker Stadtteil Brooklyn setzt auf Cocktails zu den Spielen.

Meltdown

Ebenfalls inspiriert von der Zusammenführung von Videospielen und Gastronomie in Amerika entstand das Franchise zur E-Sports-Bar „Meltdown“. Nachdem es in Berlin bereits seit längerem eine Bar mit gleichem Namen gibt, eröffnete die Filiale in der Kyffhäuserstraße 39 erst im Januar letzten Jahres. Auf allen modernen Konsolen, Computern und einigen Retro-Klassikern kann hier die ganze Nacht gezockt werden. Die Drinks, die es an der Bar dazu gibt, heißen „Red Buff“ oder „Miss Fortune“ – beides Begriffe aus dem populären Online-Spiel „League of Legends“. „Einen langweiligen Mojito kannst du hier schon bekommen, aber nur, wenn der richtige Barkeeper hinter der Theke steht“, sagt Besitzer Andreas Malessa und lacht. Der Bestseller ist aber trotz aller Kreativität das große Kölsch.

Auf der Leinwand neben der Bar läuft hier kein Fußball. Stattdessen zeigt das Meltdown internationale Wettkämpfe in verschiedenen Computerspielen via Live-Stream. Regelmäßig werden auch Turniere veranstaltet. Besonders freuen würde sich Malessa, wenn genug Teilnehmer für ein „Starcraft“-Turnier zusammen kommen würden. Das Strategie-Spiel, das 1989 vom erfolgreichen Entwickler-Studio „Blizzard“ veröffentlicht wurde, ist sein Favorit. Für die Gamescom-Woche erwartet er noch mehr Gäste als sonst. „Vom Studenten bis zum Apotheker ist eigentlich alles dabei“, beschreibt er das Publikum.

Café Storch

Videospiele und eine Jazz-Bar scheinen auf den ersten Blick nicht sonderlich gut zusammenzupassen. Das Café Storch, seit mehr als 30 Jahren etabliert in der Aachener Straße 17, will aber genau das zusammenbringen. Jakob Holterhöfer, seit Mai dieses Jahres Besitzer des Cafés, veranstaltet am Samstag, 26. August, das erste „Super Mario Kart“-Turnier des Ladens. „Das Storch ist eher so eine Art Sehnsuchtsladen. In die Nostalgie passen Spiele auf einer 20 Jahre alten Konsole ziemlich gut“, findet er. Auf einem Super Nintendo und einem Nintendo 64 aus dem eigenen Fundus sollen ungefähr 30 Teilnehmer um die Wette zocken. Anmeldungen zum Turnier werden bis 11 Uhr am Samstag gegen eine Teilnahmegebühr von fünf Euro angenommen, um 12 Uhr geht es an die Controller. Auch Holterhöfer rechnet mit mehr Gästen zur Gamescom, ist aber vorbereitet. „Ich habe dafür gesorgt, dass wir genug Bier da haben“, sagt er. Er selbst bevorzugt auch heute noch eher die alten Spiele: „Mit der dritten Dimension komme ich nicht so klar.“ Gespannt ist er trotzdem vor allem auf die neuesten Entwicklungen in Sachen Hardware und Virtual Reality.

Retrospiel

Christoph Noll hat mit dem Laden „Retrospiel“ in der Gladbacher Straße 33 seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Aus seiner persönlichen Sammlung klassischer Videospiele ist ein Geschäft entstanden, in dem man Hunderte Klassiker der vergangenen Jahrzehnte nicht nur kaufen, sondern auch testen kann. „Ich nutze die aufgebauten Konsolen gerne dazu, Spiele laufen zu lassen, die nicht so bekannt sind“, sagt Noll. Die Auswahl im Retrospiel lässt das Herz von Spiele-Liebhabern höher schlagen: An zwei großen Automaten laufen die Spielhallenversionen der 1990er-Jahre-Konsolen Sega Dreamcast und Neo-Geo. „Zero Gunner“ und „Metal Slug“ sind nur zwei der regelmäßig verfügbaren Spiele.

Auf zwei Bildschirmen, die in die Verkaufsregale integriert sind, können Besucher auf dem Sega Mega Drive und der Nintendo 64 spielen. Auch die ersten zwei Playstation-Versionen stehen bereit. Und all das reicht Christoph Noll noch nicht: „Ich plane, weitere Fernseher in die Regale zu integrieren“, sagt der 38-Jährige. „Im Endeffekt soll dann jede wichtige Sega- und Nintendo-Konsole einen festen Platz im Laden haben.“ Zwar ist sein Geschäft eigentlich keine Bar, Cola und Wasser kann man aber dennoch bekommen. „Es gibt auch mal einen Kaffee, wenn’s was länger dauert und nicht so viel los ist“, sagt Noll und freut sich auf Besuch während der Gamescom.

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