Gebühren in KölnNur in Stuttgart ist Parken teurer

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Nur in Stuttgart müssen Autofahrer für das Parken in der Innenstadt noch tiefer in die Tasche greifen als in Köln. (Symbolbild)

Nur in Stuttgart müssen Autofahrer für das Parken in der Innenstadt noch tiefer in die Tasche greifen als in Köln. (Symbolbild)

Köln – Seit Februar müssen Autofahrer fürs Parken in der Innenstadt tiefer in die Tasche greifen: Wer sein Auto im öffentlichen Straßenraum abstellt, so hat es der Rat Ende vorigen Jahres beschlossen, zahlt jetzt einen Euro für 20 Minuten. Eine Stunde kostet also jetzt drei Euro – einen Euro und damit 50 Prozent mehr als zuvor. Rund 1000 Parkscheinautomaten mussten umgerüstet werden; mindestens eine Million Euro pro Jahr an Mehreinnahmen erhofft sich die Stadt von der Erhöhung.

Damit ist das Parken in der Kölner City teurer als in den meisten anderen deutschen Großstädten – lediglich in Stuttgart werden die Autofahrer mit 3,20 Euro pro Stunde noch stärker zur Kasse gebeten. München, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Bonn – überall kommen sie preiswerter weg (siehe Grafik). Wobei die Tarifsysteme im Detail sehr unterschiedlich ausgestaltet sind, ebenso wie die Zeiträume, in denen ein Ticket am Parkscheinautomaten gezogen werden muss.

In der Stuttgarter City beispielsweise kosten die ersten zehn Minuten 70 Cent, anschließend werden alle zwei Minuten zehn Cent fällig – in der Summe eben 3,20 Euro für eine Stunde. Die Stadt München verlangt im Altstadtbereich 50 Cent für zwölf Minuten, ab 19 Uhr 20 Cent. Bonn und Hamburg haben einen Euro pro halbe Stunde festgelegt. Hamburg arbeitet allerdings an einer Neuordnung der Parkbewirtschaftung: So sollen beispielsweise die Zahl der gebührenpflichtigen Parkplätze erhöht, die Höchstparkdauer begrenzt und die Kontrollen verstärkt werden – Autofahrer können Parkgebühren aber nach Auskunft der Pressestelle des Senats künftig wie beim Handy-Parken minutengenau bezahlen.

In Düsseldorf kostet jede angefangene halbe Stunde tagsüber 95 Cent, in Frankfurt 50 Cent. Dort plant man allerdings eine „moderate Erhöhung“ der seit 20 Jahren unveränderten Tarife, wie es bei der Verwaltung hieß. Es dürfe nicht sein, dass das Parken am Straßenrand preiswerter sei als im Parkhaus. Der Magistrat müsse einer Anhebung allerdings noch zustimmen.

In Köln sind nach den Worten von Angela Stolte-Neumann, Leiterin der Planungsabteilung im Amt für Straßen und Verkehrstechnik, rund 20 000 der insgesamt 26 000 bewirtschafteten Parkplätze in der Innenstadt von der Erhöhung betroffen. Bei den restlichen rund 6000 Plätzen – vor allem am Rande der City – handelt es sich um Langzeit-Parkplätze, an denen man für vier Euro sein Auto 24 Stunden lang abstellen kann. Sie liegen beispielsweise am Blaubach, am Kartäuserwall, am Gereonswall oder am Konrad-Adenauer-Ufer. Für diese Langzeitplätze wie auch für die bewirtschafteten Plätze in den übrigen Stadtteilen waren die Gebühren bereits 2011 angehoben worden. In den Veedeln werden seitdem 50 Cent für 20 Minuten berechnet.

Autofahrer sollen Parkhäuser nutzen

In der dicht besiedelten Innenstadt sei öffentlicher Raum knapp, begründet Stolte-Neumann die Bewirtschaftung der Parkflächen. Ziel sei es, dass Autofahrer vor allem die Parkhäuser ansteuerten.

Auch wenn man es kaum glaubt: Es gibt in der City nach wie vor vereinzelt öffentliche Parkplätze, die nichts kosten. Dort nämlich, wo laut Stolte-Neumann nur ein oder zwei Stellflächen zur Verfügung stehen, für die sich die Aufstellung eines Parkscheinautomaten nicht lohne. In der Magnusstraße etwa sei dies der Fall, auch in der Hamburger Straße. Wer weitere kostenlose Parkplätze sucht, findet sie auf einer bundesweiten Internetseite fürs Gratisparken.

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