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Gedenkfeier für Youssuf F.Knapp hundert Menschen trauerten am Ebertplatz

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Schweigeminute auf dem Ebertplatz

Schweigeminute auf dem Ebertplatz

Köln – Knapp hundert Menschen haben am Freitag in einer Schweigeminute auf dem Ebertplatz dem 22-jährigen Youssouf F. aus Guinea gedacht, der dort vorige Woche Samstag nach einem Streit erstochen wurde. Auch die Witwe und der drei Monate alte Sohn des Opfers waren unter den Trauernden.

„Er war ein guter Junge. Seit zwei Jahren hat er versucht, in Deutschland Fuß zu fassen“, sagte eine Freundin des Toten. Youssouf F. habe zwei Deutschkurse besucht und Praktika im Bereich Holz- und Metallverarbeitung absolviert. „Er hat immer wieder ernsthaft versucht, bei den guten Leuten anzudocken, die ihm helfen wollten“, beschreibt die Freundin, „andererseits schaffte er es nicht, sich ganz aus dem Milieu zu lösen.“

Konflikt zwischen unterschieldichen Gruppen schwelt schon länger

Laut Polizei waren sowohl Youssouf F, der in Ehrenfeld wohnte, als auch der mutmaßliche Täter (25) aus Marokko, der wegen Totschlags in Untersuchungshaft sitzt, wegen Drogendelikten bekannt. Landsleute des Getöteten wehren sich aber dagegen, den Fall als Streit unter zwei Dealern abzutun. „Die Hintergründe sind differenzierter“, sagt einer.

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So soll seit längerem ein Konflikt schwelen zwischen nord- und westafrikanischen Gruppen. Ein Grund könnte unter anderem eine wachsende Konkurrenz beim illegalen Straßenhandel mit Marihuana sein.

Mehrere Zeugen berichteten dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ indes, dass die Gruppe um den marokkanischen Hauptverdächtigen sowohl wenige Stunden vor der Tat als auch eine Woche zuvor mit Gewaltattacken auf dem Ebertplatz aufgefallen sei. Die Polizei konnte dies auf Anfrage nicht bestätigen.

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