Hells-Angels-Ableger „C-Town“Sechs von acht Angeklagten wieder auf freiem Fuß

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Symbolbild

Köln – Sechs der acht Männer, denen als Mitgliedern des Kölner Hells-Angels-Ablegers „C-Town“ seit März vor der 4. Großen Strafammer des Landgerichts unter anderem wegen der „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ der Prozess gemacht wird, sind bereits auf freiem Fuß – nun versucht die Verteidigung des 27-jährigen Frank S., auch ihn aus dem Gefängnis herauszubekommen.

Am Montag stellte Anwältin Ulrike Tasic einen Antrag auf Aufhebung der Untersuchungshaft, der ein Geständnis enthielt: Ihr Mandant räume ein, Ende 2015/Anfang 2016 daran beteiligt gewesen zu sein, in Neunkirchen-Seelscheid im Rhein-Sieg-Kreis eine Marihuana-Plantage mit rund 700 Pflanzen eingerichtet zu haben. Zu weiteren Anklagepunkten werde er später Stellung beziehen.

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Durch die geständige Einlassung sei „ein etwaiger Fluchtanreiz nun abgeschwächt“. Außerdem sei Frank S. nach dem bisherigen Stand der Beweisaufnahme klar vom Hauptvorwurf entlastet, der den Angeklagten aus dem Rockermilieu gemacht wird: versuchter Mord.

Mordversuch, um die Vormachtstellung zu festigen

Um ihre Vormachtstellung in ihrem „Revier“ zu festigen, sollen sie mit einigen Mittätern die zwei Söhne eines Kioskbesitzers am Kölnberg mit Schüssen schwer verletzt haben; die Mutter wurde angeschossen. Angeblich sollten die Männer dafür abgestraft werden, dass sie sich in Drogengeschäfte des Charters „C-Town“ einmischen wollten.

Am vorigen Freitag hatte die Kammer unter Vorsitz von Ulrike Grave-Herkenrath die Haftbefehle gegen sechs Beschuldigte aufgehoben. Sollte Frank S. ebenfalls freikommen, würde nur noch Serkan E. in Untersuchungshaft sitzen. Der 33-Jährige hatte die Führung des Kölner „Charters“ übernommen, nachdem sich der vorherige „Präsident“, sein Bruder Erkan E., in die Türkei abgesetzt hatte. (cs)

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