HeumarktAntifa proben Protest gegen den AfD-Parteitag im Maritim

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Simuliert wurde unter anderem das Aufeinandertreffen der Demonstration mit einer Polizeikette.

Köln – Rund 50 Anhänger der Antifa-Bewegung haben am Samstagnachmittag auf dem Kölner Heumarkt öffentlich ihre geplanten Aktionen am Wochenende des AfD-Parteitags geprobt. Dabei berieten die Demonstranten, wie sie sich etwa bei Sitzblockaden zu verhalten hätten, damit diese möglichst effektiv seien. Simuliert wurde auch das Aufeinandertreffen eines Protestmarsches mit einer Polizeikette. Mehrfach betonten die Teilnehmer, dass mögliche Gewalt grundsätzlich von den Polizeikräften ausginge.

Im Vorfeld kritisierten die Veranstalter scharf die Aussagen von Polizeipräsident Jürgen Mathies, der alle Demonstranten aufgerufen hatte, sich von Gewalt zu distanzieren: „Mathies machte deutlich, dass bei ihm Blockade gleich Gewalt ist“, sagte Dirk Hansen vom Bündnis „Köln gegen rechts“. „Wir wollen uns den Gewaltphantasien des Polizeipräsidenten nicht anschließen“, so Hansen weiter. Ziviler Ungehorsam wie Sitzblockaden oder Demonstrationsmärsche könnten sehr wohl gewaltlos sein.

„Der Rechtsruck wird auf der Straße beendet“

Das Bündnis „Solidarität statt Hetze“ bezeichnet die AfD als „extrem rechte, rassistische und antisemitische Partei“, die keinen Platz in Köln haben dürfe. Der AfD dürfe nicht mit Argumenten sondern nur mit offenem Protest begegnet werden, sagte Jan Sperling, Sprecher der Gruppe „Nationalismus ist keine Alternative“, die Teil des Bündnisses ist. Sperling ist sich sicher: „Der Rechtsruck in Deutschland wird auf der Straße beendet“.

Am 22. und 23. April wird die AfD im Maritim-Hotel am Heumarkt ihren Bundesparteitag abhalten. Das Antifaschistische Aktionsbündnis „Köln gegen rechts“ plant für den 22. April unter anderem Sitzblockaden und mehrere Sternmärsche von Kölner Plätzen, etwa vom Rudolfplatz, dem Chlodgwigplatz, oder dem Ottoplatz in Deutz in Richtung des Maritim-Hotels. (hol)

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