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Aachener WeiherKölner Firma testet leuchtende Stele für Unwetterwarnungen

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Mit Sonnenlicht wird das Unwetter-Warngerät „Tube“ aus Köln betrieben.

Mit Sonnenlicht wird das Unwetter-Warngerät „Tube“ aus Köln betrieben.

Innenstadt – Eine rund sechs Meter hohe Stele mit Leuchtdioden könnte die Menschen am Aachener Weiher und in der Umgebung schon bald vor Unwetter warnen. Die Firma „Coptr“ aus Köln hat den Mast namens „Tube“ (englisch für Röhre) entwickelt und will ihn nun auf dem so genannten Aachener Berg zwischen dem Weiher und der Bachemer Straße aufstellen.

Das Gerät sei unter anderem gekoppelt mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem Blitzwarn-System von Siemens, so Coptr-Mitgründer Andreas Schmitz. Letzteres registriere in Deutschland jeden Blitzeinschlag.

Erst gelb, dann rot

Gibt der DWD für Köln eine Sturm- oder Orkanwarnung heraus, leuchtet die Stele rund 20 Minuten lang gelb. Kommen Blitzeinschläge in der Umgebung hinzu, wird sie Rot. „Vor einer optischen kommt eine kurze akustische Warnung“, sagt Schmitz.

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Auch das Risiko vor abbrechenden Ästen soll das mit einem Schriftband ausgestattete Gerät anzeigen – eine Gefahr, die laut Schmitz vor allem nach Stürmen auftrete.

Um Unwetterwarnung erweitert

Die Firma Coptr mit Sitz an der Brüsseler Straße setzt ihren „Tube“ bisher auf Golfplätzen in Bad Neuenahr und Bonn ein. Dort warnen die Stelen aber nur vor Blitzeinschlägen. „Jetzt erweitern wir das Ganze um das Thema Unwetterwarnung“, sagt Schmitz. Sein Unternehmen wolle den Mast, der gleichzeitig WLAN-Hotspot ist, am Aachener Weiher im Juni dieses Jahres aufstellen, aber schon 2020 wieder abbauen.

Es handele sich um einen Testlauf im Vorfeld der Vermarktung, so Schmitz. Die Frage sei zum Beispiel, wie die Warnhinweise wirkten und welche Bevölkerungsschichten überhaupt darauf achteten.

Genehmigung fehlt noch

Endgültig genehmigt ist das Gerät noch nicht. Der Beirat der Unteren Landschaftsbehörde und die Bezirksvertretung Innenstadt müssen dem Pilotprojekt noch zustimmen. Das Grünflächenamt befürwortet das Projekt, dessen Kosten allein die Firma Coptr tragen will. „Wir stellen fest, dass sich immer mehr Menschen in den Parkanlagen aufhalten und lokale Gewitterereignisse zunehmen“, so stellvertretender Amtsleiter Joachim Bauer.

Die Stelle am Aachener Weiher eigne sich gut für den Testlauf. Denn hier hielten sich im Sommer „sehr viele“ Menschen auf. Noch dazu auf einem Hügel – bei Blitzeinschlägen ein besonders gefährlicher Ort. Ob die Stadtverwaltung eines Tages dauerhaft Unwetterwarn-Geräte einsetzt, ist laut Joachim Bauer noch nicht entschieden.

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