BaugenehmigungSanierung des Dom-Hotels kann bald beginnen

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Das Dom-Hotel und das benachbarte Blau-Gold-Haus (r.) am Roncalliplatz stehen bereits seit mehr als drei Jahren leer. Lediglich einige der Ladenlokale im Erdgeschoss sind zurzeit noch vermietet.

Das Dom-Hotel und das benachbarte Blau-Gold-Haus (r.) am Roncalliplatz stehen bereits seit mehr als drei Jahren leer. Lediglich einige der Ladenlokale im Erdgeschoss sind zurzeit noch vermietet.

  • Die Generalsanieurng des Dom-Hotels kann nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ in den kommenden Wochen beginnen.
  • Die Arbeiten sollten eigentlich im Frühjahr 2013 starten.
  • Fehlende Genehmigungen und Gutachten und ein Streit um die Gestaltung hatten immer wieder zu Verzögerungen geführt.

Innenstadt – Passanten und Touristen blicken am Roncalliplatz seit Jahren auf das – trotz allerbester Lage – leerstehende und zunehmend trostlos wirkende Dom-Hotel.

Die Generalsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes sollte eigentlich bereits im Frühjahr 2013 beginnen – doch geschehen ist bislang nichts. Jetzt spricht nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ jedoch alles dafür, dass die Arbeiten in den kommenden Wochen beginnen werden.

„Wir sind optimistisch, in etwa drei bis vier Wochen von der Stadt Köln die Baugenehmigung zu bekommen“, sagte eine Sprecherin des Eigentümers Bayerische Versorgungskammer aus München auf Anfrage. Dazu gehört auch die Erlaubnis, der historischen Immobilie ein Flachdach aus Glas aufzusetzen.

Ein an den Hotel-Komplex angegliederter Neubau auf der Rückseite zum Wallrafplatz hin sei bereits jetzt vom Bauaufsichtsamt abgesegnet worden, so die Sprecherin. Für das Hotel habe zuletzt noch ein Gutachten gefehlt, das mittlerweile aber eingereicht sei.

Warum es immer wieder zu Verzögerungen kam

Die bisherige Geschichte des Umbaus war von ständigen Verzögerungen geprägt. Ursprünglich sollte das Dom-Hotel bereits im Herbst 2014 wiedereröffnet werden und die ersten Gäste empfangen.

Für eine erste Verzögerung sorgte die Auseinandersetzung um die Gestaltung des Dachs. Da die einstige Luxusherberge in Zukunft wieder zu den Spitzen-Hotels in Deutschland zählen soll, muss eine moderne Haustechnik eingebaut werden.

Die Althoff-Gruppe soll das künftige Hotel der Fünf-Sterne-plus-Kategorie führen. Da die technischen Anlagen heutzutage in der Regel auf dem Dach untergebracht sind, musste eine Lösung gefunden werden, die Architekten und Denkmalschützer gleichermaßen zufrieden stellt. Im Februar 2014 gewann das Büro Ingenhoven Architects aus Düsseldorf schließlich einen Wettbewerb.

Das Dom-Hotel soll um fünf bis sechs Meter aufgestockt werden und einen verglasten, flachen Dachaufbau erhalten. Eine zuvor diskutierte Rekonstruktion des im Krieg zerstörten Kuppeldachs wurde somit verworfen. Doch auch diese Entscheidung sorgte nicht dafür, dass es mit dem Projekt voran ging.

Der Kölner Immobilienentwickler Lammerting – damals als Betreiber und Planer für die Sanierung zuständig – argumentierte damals, dass aufgrund des Flachdachs ein neuer Bauantrag gestellt werden müsse. Auch die Statik müsse neu berechnet werden.

Als auch im Februar 2015 noch immer kein Bauantrag eingereicht werden konnte, zog die Bayerische Versorgungskammer als Eigentümer die Notbremse und kündigte den Vertrag mit Lammerting. Die Behörde des Freistaats Bayern stand offenbar unter Zugzwang, denn ein leerstehendes Dom-Hotel wirft kein Geld ab. Die Immobilie gehört allerdings zu einem Pensionsfonds für bayerische Beamte und muss daher Gewinn erwirtschaften. Der Pacht-Ausfall darf also nicht zu lange dauern, da der Kauf des Gebäudes im Jahr 2010 sonst seinen Sinn verlieren würde.

Wann kann eröffnet werden?

„Wie lange die Arbeiten am Dom-Hotel dauern werden, ist abhängig von den Auflagen, die wir bekommen“, so die Sprecherin der Versorgungskammer. Bislang war von einer Spanne von etwa 18 Monaten die Rede, so dass eine Eröffnung vor dem Jahr 2018 wohl nicht infrage kommen dürfte.

Schneller gehen soll es auf dem neben dem Hotel liegenden Grundstück der abgebrochenen Kristallpassage am Wallrafplatz. Dort soll ein viergeschossiger Neubau nach einem Entwurf des Kölner Architekten Johannes Kister entstehen, der zwischen 2010 und 2012 auch das benachbarte Blau-Gold-Haus saniert hatte, das seitdem als Erweiterung Teil des Dom-Hotels ist.

In dem angrenzenden Neubau am Wallrafplatz sollen der Wellness-Bereich des Hotels, eine Büroetage sowie auf drei Stockwerken Einzelhandelsflächen Platz finden. Die Bauzeit soll bei zwölf Monaten liegen. Die Arbeiten sollen parallel zur Sanierung des Dom-Hotels beginnen.

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