Brathähnchen im Mittelpunkt„Zur Witwe Bolte“ vereint Tradition und Hipstertum

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Inhaber Ibrahim Kistak (l.) und Mit­ar­bei­ter Dennis Kautz in der "Witwe Bolte"

Köln – Die Rotisserie „Zur Witwe Bolte“ wirkt auf den ersten Blick ein wenig, als wäre bei der Einrichtung der Geschmack eines jungen Hipsters mit dem eines alten Hüttenwarts kollidiert.

Rustikales Holz dominiert den Raum: Tische und Theke, einen Teil der Wand. Die Toilette heißt hier „Abtritt“. Ein anderer Teil der Wand ist gekachelt, knallrot, dieselbe Farbe wie die Metallstühle im Raum. An den Wänden hängen Bilder von Hühnern und eines mit Max und Moritz, den Protagonisten aus Wilhelm Buschs berühmter Bildergeschichte.

Name ist bewusst „urig deutsch“

Kein Zufall, ist doch die Witwe Bolte, der die Rotisserie ihren Namen verdankt, dort das erste Opfer der Streiche. „Max und Moritz klauen der Witwe Bolte das Hühnchen“, erklärt Ibrahim Kistak, der zusammen mit Selim Basik den Imbiss in der Kyffhäuserstraße betreibt.

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Die Gestaltung des Ladens haben sie in Anlehnung an den Namen bewusst „urig deutsch“ gehalten. Dabei kam die Idee für das Konzept eigentlich aus einer ganz anderen Ecke: „Wir haben uns im Ausland inspirieren lassen; von Rotisserien, die es in Köln in dieser Art nicht gibt.“ Kistak hat Erfahrung in der Gastronomie. Ihm gehören die beiden „Wndrfuel“-Cafés in der Stadt, die Smoothies und Superfood anbieten, genauso der Burger- und Hotdogladen „Flynn’s Arcade“.

Bald sind digitale Bestellungen möglich 

Die nächsten Projekte sind bereits in Arbeit. Bei allen setzt Kistak auf ein neues, digitales Hilfsmittel: Chatbots. Bei Wndrfuel und Flynn’s Arcade können Kunden so bereits über einen Facebook-Chat Angaben zu Öffnungszeiten oder die Speisekarte aufrufen, bald sollen auch digitale Bestellungen möglich sein. 

Bis dahin hilft ein Blick auf die analoge Speisekarte: Das Hähnchen steht ganz im Mittelpunkt. Ein halbes kostet 9,80 Euro, ein ganzes 19 Euro. Saftige Preise – die der Inhaber mit Qualitätsargumenten rechtfertigt. Die Hähnchen stammten alle aus französischer Freilandhaltung, der Grill sei ein besonderer Brazilian Churrasco-Grill.

Alte Tradition und Hipstertum treffen aufeinander

„Wir grillen die Hähnchen langsam auf mittlerer Ebene braun“, erklärt Dennis Kautz, der hinter der Theke arbeitet. „Danach werden sie unten knusprig durchgebraten.“

Zusätzlich stehen Hühnerfrikassee (7,50 Euro) und diverse Beilagen (2,50 bis 3 Euro) auf der Karte. Als Nachtisch bieten Kistak und Basik altdeutschen Apfelkuchen (3,50 Euro) an. An Getränken gibt es verschiedene Limonaden, Bier und Fassbrause. „Hipsterlimo“ steht dazu im Google Maps Eintrag. Alte Tradition und Hipstertum treffen also nicht nur in der Einrichtung aufeinander. Rotisserie „Zur Witwe Bolte“, Kyffhäuserstraße 50 (0221/16901196), täglich von 12.00 bis 22.30 Uhr geöffnet.

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