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GastronomieRheinparkcafé soll 2018 wieder eröffnen

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Die Sanierung läuft an. In einem Pavillon sind Informationen über den Fortgang der Arbeiten ausgehängt.

Die Sanierung läuft an. In einem Pavillon sind Informationen über den Fortgang der Arbeiten ausgehängt.

Köln – Die Sanierung des Rheinparkcafés – einst Schmuckstück, seit vielen Jahren heruntergekommen – läuft an. Sobald das Wetter es zulässt, wird mit der Betonsanierung begonnen. „Wir möchten ein Zeichen setzen, dass es weitergeht“, betont Roberto Campione, einer der beiden Betreiber.

2018 soll das Café in neuem Glanz eröffnen. Seit Montag können sich Bürger zum aktuellen Stand der Sanierung in einem eigens dafür gestalteten Pavillon vor dem Gebäude informieren. Zeichnungen, Skizzen, Zeitungsartikel und ein Miniaturbau vermitteln ein Bild vom neuen Café. Zunächst öffnet der Pavillon bis zum 22. Januar im Rahmen der Designveranstaltung „Passagen“ – mit einer abendlichen Illumination, dazu werden kalte Getränke oder Kaffee gereicht.

Nach Karneval soll der Pavillon bis zum Abschluss des Café-Umbaus offenstehen. Dann soll das gastronomische Angebot im Pavillon auch erweitert werden. So könnten die Gastronomen im Vorfeld Personal für den späteren Betrieb des Cafés testen, erklärt der zukünftige Betreiber Roberto Campione. Darüber hinaus erfüllen sie auf diese Weise ihren sozialen Anspruch, Langzeitarbeitslose und schwer vermittelbare Jugendliche durch Mitarbeit zu qualifizieren.

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Betreiber sind zuversichtlich

Die Betreiber, ursprünglich zu dritt, sind mittlerweile nur noch zu zweit: Markus Zehnpfennig ist abgesprungen. Der Ex-Karnevalsprinz und Gastronom hatte sich nach Ermittlungen wegen Unfallflucht und Alkohol am Steuer sowie der Pleite seines Lokals „Wiener Steffie“ zurückgezogen. Warum genau Zehnpfennig ausgestiegen ist, dazu äußerten sich die Betreiber Roberto Campione und Frank Tinzmann nicht. Beide geben sich aber zuversichtlich: „Wir sind auf gutem Weg, dass das Café so wird, wie wir uns das vorstellen“, sagt Campione.

Das neue Rheinparkcafé soll wie früher in gelb-blauen Farben gehalten werden. Mit drei Etagen planen die Betreiber: Unten soll es das Café geben, auf der mittleren Etage ein Restaurant und oben die bis zu 500 Plätze fassende Terrasse mit der „Box“, einem kleine Raum mit Theke. Mittlere und obere Etage können auch für Veranstaltungen gemietet werden. Da setzen die Betreiber auf das Messepublikum. Ein barrierefreier Aufzug, eine im Gebäude liegende Treppe (statt wie früher außen) und eine neue Rampe sorgen für guten Zugang zu allen Ebenen.

Oliver Grebe begleitet die Entwicklung kritisch. Er ist Gründer der Initiative „Perle sucht Dame“. Die Bewegung wurde 2013 ins Leben gerufen und setzt sich für die Wertschätzung und „stilvolle Rettung“ des architektonischen Kleinods ein. „Das Rheinparkcafé ist schließlich das Herzstück des Rheinparks“, erklärt Grebe sein Engagement.

Ihm macht Sorgen, dass die zuständige Wirtschaftsdezernentin Ute Berg , in deren Ressort das Projekt fällt, im März in Ruhestand geht. Ihre Aufgaben sollen dem Verkehrsdezernat unter Andrea Blome zugeschlagen werden.„Es ist wichtig, dass sich jemand des Projekts verantwortlich annimmt“, betont er die Rolle des Bauherrn. Auch Grebe informiert sich im Pavillon über die Fortschritte und freut sich darüber, dass es nun weitergeht. Aber: „Was zählt, ist das Ergebnis.“

Der Informations-Pavillon ist im Rahmen der Design-Ausstellung Passagen bis zum 22. Januar täglich von 12 bis 19 Uhr geöffnet.

Die Geschichte des Rheinparks

Das Café wurde 1957 im Rahmen der Bundesgartenschau eröffnet. Konzipiert hatte das Gebäude der Grazer Architekt Rambald von Steinbüchel-Rheinwall. Nachdem es viele Jahre leer gestanden hatte und langsam verfallen war, wollte die Stadt gemeinsam mit Gastronomen das Café wiederbeleben.

Doch der Umbau verzögerte sich, da es Streit mit dem Urheberrechtsinhaber Chrysant von Steinbüchel-Rheinwall, dem Sohn des Architekten, gab. Er stoppte die Umbaupläne und zwang die Stadt und die zukünftigen Betreiber zu Zugeständnissen. Nachdem sich alle Beteiligten auf einen Kompromiss geeinigt hatten, konnten die Umbaumaßnahmen vergangenes Jahr mit der Schadstoffsanierung beginnen. Die Stadt Köln lässt sich die Wiederbelebung des historischen Gebäudes knapp 2,7 Millionen Euro kosten.

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