Gegenüber dem Deutzer BahnhofSo soll das neue LVR-Hochhaus am Ottoplatz aussehen

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Der Siegerentwurf überzeugte die Jury mit einem großzügigen Vorplatz.

Der Siegerentwurf überzeugte die Jury mit einem großzügigen Vorplatz.

Innenstadt – Ein neuer Platz, der vor dem geplanten Neubau des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) am Ottoplatz entstehen soll, war der ausschlaggebende Grund für die 31-köpfige Jury, den Entwurf des Aachener Büros Kadawittfeld als Sieger auszuzeichnen.

24 Büros hatten teilgenommen, 21 gaben einen Beitrag ab. „Wir dachten zuerst, das Haus muss dicht an die Opladener Straße heran, aber es hat sich am Siegerentwurf gezeigt, dass ein Vorplatz doch die viel bessere Lösung ist“, sagt Baudezernent Franz-Josef Höing. Er persönlich würde sich dort einen kleinen Park oder Garten wünschen, der eine Fortsetzung zum gegenüberliegenden Ottoplatz bilden würde. An dem Vorplatz könnte zudem eine Gastronomie entstehen, die den LVR nach außen öffnen würde.

Sorgen der Anwohner

„In diesem Umfeld Baukultur zu schaffen, ist ein Balanceakt zwischen einem guten Stadtbild und der Wirtschaftlichkeit“, sagte Jury-Vorsitzender Jörg Aldinger. Die Preisvergabe sei einstimmig erfolgt, was verdeutliche, dass die Jury die besten Arbeiten herausgesucht habe.

In der Nachbarschaft habe es große Sorgen gegeben, dass die umliegende Wohnbebauung durch den Neubau des LVR-Verwaltungsgebäudes beeinträchtigt werden könnte. „Der Siegerentwurf setzt den Hochhaus-Teil so weit weg von den Wohnhäusern wie das möglich ist“, so Aldinger. Das sei besser gelöst als bei den anderen Entwürfen. Das gelte auch in Bezug auf eine mögliche Verschattung.

Darüber hinaus werde ein guter Abstand zum denkmalgeschützten Deutzer Bahnhof eingehalten.

Das Hochhaus soll über zwei versetzte Scheiben verfügen, damit es nicht so massig wirkt. „Das sieht sehr elegant aus“, befand Höing. Die siegreichen Architekten werden ihren Entwurf allerdings noch einmal überarbeiten müssen.

So könnte etwa der Gebäudeteil zur Siegesstraße hin etwas flacher werden – dafür müsste im Gegenzug das Hochhaus noch etwas höher werden. Im Entwurf sind bislang 67,5 Meter vorgesehen, 73 Meter wären von Seiten der Stadt höchstens erlaubt. Verbessert werden muss offenbar auch die Fassade. Darüber hinaus soll die Einfahrt der Tiefgarage nicht wie von Kadawittfeld angedacht an der Siegesstraße liegen.

„Wir haben in unserem Bestandsgebäude am Ottoplatz einen immens hohen Sanierungsbedarf und gleichzeitig einen erheblichen Aufgabenzuwachs“, sagt LVR-Direktorin Ulrike Lubek. Deshalb sei ein Abriss und ein Neubau an selber Stelle sinnvoll. „Wir haben zurzeit an neun verschiedenen Standorten Flächen angemietet“, so Lubek. Das sei enorm unpraktisch und passe nicht zu modernen Arbeitsanforderungen.

Das europaweite Vergabeverfahren für den Neubau soll Anfang April abgeschlossen sein. Der LVR hofft darauf, 2019 aus dem Bestandsgebäude ausziehen zu können, damit es abgerissen werden kann. Der Neubau soll bis 2024 fertig sein.

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