Kölner „Onzemble“ -ChorÜber ihre schönsten Momente und peinlichsten Pannen

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Der Onzemble Chor mit seinem Leiter Patrick Cellnik

Der Onzemble Chor mit seinem Leiter Patrick Cellnik

Köln  – Als elf Sängerinnen des Mädchenchors des Kölner Doms dem Ensemble altersbedingt entwuchsen, hatte sie die Musik schon längst in ihren Bann gezogen.

Für sie stand fest, dass sie weiterhin in einem Chor singen wollten und so gründeten sie kurzerhand ihren eigenen Chor „Onzemble“.

Zuerst noch alleine stieß 2015 durch Zufall Patrick Cellnik zum Chor und unterstützt ihn seitdem als Chorleiter.

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Drei Stimmen des Alt, Franziska Bexen, Henrike Hutter und Annemarie Plattenteich sowie Patrick Cellnik sprachen mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Interview über den Chor 

Wieso heißt Ihr Chor „Onzemble“?

Wir haben sehr lange überlegt – etwas Kreatives sollte es unbedingt sein. Da wir elf Gründungsmitglieder sind und unsere Verbindung zu Köln zeigen wollten, kamen wir auf „onze“, das französische Wort für elf und die Abwandlung „Onzemble“ von Ensemble.

Was macht den Chor besonders?

Für uns ist das definitiv die Gemeinschaft. Wir haben über die vielen Jahre im Mädchenchor tiefe Freundschaften entwickelt. Teilweise kennen wir uns seit 15 Jahren. Für mich als Chorleiter ist vor allem der Klang besonders. Alle sind seit Kindertagen geschult, sodass ich sie auf einem sehr hohen Niveau abholen kann.

Wer ist Onzemble?

Es sind immer ungefähr elf Mitglieder, Frauen zwischen 20 und 25 Jahren. Wir versuchen, diese Zahl zu halten. Da die meisten von uns jedoch studieren oder Praktika oder Auslandssemester machen, variiert die Zahl teilweise. Die Grundbesetzung besteht aus den vier typischen Frauenstimmen Sopran eins und zwei, sowie Alt eins und zwei.

Wie groß ist das Repertoire?

Unser Repertoire besteht vor allem aus geistlicher Musik aller Epochen, vor allem jedoch moderner. Eins unserer Steckenpferde sind Marienstücke, die bekommen wir einfach immer sehr gut hin. Wahrscheinlich, weil es für uns alle eine Herzensangelegenheit ist, und wir gläubige Katholikinnen sind. Insgesamt sind mehr als 100 Lieder zusammen gekommen. Wir singen aber auch weltliche Lieder, wie Volks- oder kölsche Lieder und haben schon mit den Höhnern auf der Bühne gestanden.

Wie sieht der Choralltag aus? 

Anfangs haben wir uns noch regelmäßig getroffen. Da viele jedoch in anderen Städten studieren, ist dies schwierig geworden. So versuchen wir, zumindest vor Konzerten möglichst viele gemeinsame Probentermine zu finden. Oft finden getrennte Stimmproben mit den beiden oberen und unteren Stimmen statt und dann Proben mit allen Stimmen zusammen.

Was waren die schönsten Momente?

Als wir für die Nonnen des Karmelitinnen-Klosters in der Südstadt gesungen haben, scheint unsere Musik eine der Nonnen so ergriffen zu haben, dass sie in den Garten gegangen ist und für jede von uns ein Gänseblümchen gepflückt hat. Das hat uns alle fast zu Tränen gerührt. Allgemein war dies eines unserer schönsten Konzerte. Für mich als Chorleiter ist es schön, vom Chor überrascht zu werden. Es macht richtig Spaß, wenn sie sich auf der Bühne plötzlich als Rampensäue entpuppen, was ich vorher nie geahnt hätte.

Vor welchen Herausforderungen steht der Chor?

Da wir uns alle momentan in einer Umbruchphase im Leben befinden und viele gar nicht wissen, wo sie nächstes Jahr sind, ist die Planung schwierig. Diejenigen, die in Köln bleiben, werden auf jeden Fall weiter im Chor singen. Musikalisch stellen wir uns einer Herausforderung: Ein halbes Jahr haben wir eingeplant, um eine CD mit Marienstücken aufzunehmen. Das ist eine Steigerung zu Konzerten, da man bei der Aufnahme jeden Fehler und Räusperer hört.

Was war die größte Panne?

Eins der Konzerte mit den Höhnern fand in der Philharmonie statt. Als wir auf unsere Plätze auf der Bühne hinter den Höhnern eingezogen sind, verlor eine von uns einen Schuh.Tatsächlich lag er ungefähr drei Meter von uns entfernt. Schnell ist eine andere losgelaufen und hat den Schuh geholt. Leider blieb diese Aktion nicht ganz unbemerkt, die vorderen Reihen haben sich köstlich amüsiert.

Ein Lied über Köln 

Du bist dreckig und schön, du bist laut und mal leise,

du bist ganz schön naiv, doch im Herzen sehr weise,

du bist Mutter und Kind zur selben Zeit,

du bist kantig und stolz, doch zu allem bereit.

Du verbindest uns alle, ziehst uns magisch an,

wir gehören zu dir, unser Herz hängt daran.

Du hältst Freunde, Uni und Arbeit bereit,

lässt uns Wurzeln schlagen, gibst Geborgenheit.

Kontakt Wer Interesse am Mitsingen hat, kann man sich per E-Mail mit dem Chor Kontakt aufnehmen. onzemble.coeln@gmail.com  

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