Kölner NeubauChristuskirche am Stadtgarten wird im September fertig

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Noch ist der Weg zur Christuskirche versperrt.

  • An den historischen Turm haben die Architekten Klaus Hollenbeck und Walter Maier zwei Neubauten angefügt.
  • Bis auf kleinere Arbeiten ist der Neubau fertig.

Innenstadt – Die Handwerker haben ganze Arbeit geleistet. Zwei Jahre nach Beginn der Umbauarbeiten an Kölns höchster evangelischer Kirche ist die Christuskirche am Stadtgarten kaum wiederzuerkennen. An den 77 Meter hohen Turm aus dem Jahr 1894 haben die Architekten Klaus Hollenbeck und Walter Maier zwei Gebäuderiegel setzen lassen, die auf 3.400 Quadratmetern Fläche Platz für 21 Wohnungen und acht Büros bieten. Bis auf kleinere Arbeiten ist der Neubau fertig, in dem außer dem Turm auch die historische Empore nicht angetastet wurde. Einweihung soll im September sein.

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Auch eine Empore mit Säulen gehört zum Innenraum.

Zehn Millionen Euro hat die Evangelische Gemeinde Köln investiert. Der Umbau war notwendig geworden, weil das alte Kirchenschiff aus den 50er Jahre marode war. Auf dem neu gestalteten Areal stechen einerseits die weiß-gefärbten Wohnblöcke hervor, die an den vielen Ecken spielerisch verdreht wurden. Andererseits der neue Kirchenbau, der besonders vom Stadtgarten aus gesehen das Ensemble dominiert. 19 Meter hoch ist die mit Kreuzen verzierte Wand aus rostbraunem Corten-Stahl. Davor liegt ein „sakraler Garten“ – ein mit Büschen flankierter Kiesweg, in dem im Sommer auch Gottesdienste mit bis zu 100 Menschen stattfinden sollen.

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Große Fenster, weiße Wände und Decken sorgen für Licht im Kirchenraum.

Im Innenbereich der Kirche haben die Planer auf grelle Farben verzichtet. Entstanden ist so ein spiritueller Raum, der fast ganz in weiß gehalten ist. Einzige Farbtupfer werden – außer der rot-weiß gestalteten Empore – die Fenster sein, die voraussichtlich Anfang kommenden Jahres eingesetzt werden. Die Gemeinde hatte für die Rosette über der Empore und vier weitere Fenster einen Wettbewerb ausgelobt und den Auftrag an den Leipziger Künstler David Schnell vergeben. Die 460000 Euro, die die Gestaltung kostet, sollen durch eine Spendensammlung finanziert werden.

Mehr Tageslicht

Die Rosette war im Rahmen der Bauarbeiten freigelegt worden, damit mehr Tageslicht in das Kirchenschiff gelangt. Zuvor war sie durch eine Mauer, die in den 50er Jahren errichtet wurde, vom Rest des Innenbereichs getrennt. Hergerichtet werden soll in den kommenden Wochen auch noch der Kirchenvorplatz am Dorothee-Sölle-Platz. Statt der Wiese soll eine Kiesfläche um die beiden Bäume verlegt werden.

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Vom Stadtgarten aus dominiert die 19 Meter hohe Wand aus Corten-Stahl die neue Ansicht der Christuskirche.

Der Pfarrer der Christuskirche, Christoph Rollbühler, freut sich schon auf die offizielle Einweihung, die am 25. September stattfinden soll. Zwei Jahre lang hatte seine Gemeinde ihre Kirche nicht nutzen können und war teilweise auf unorthodoxe Orte wie den Stadtgarten und die Kneipe „Umleitung“ ausgewichen, um Messen zu feiern. Die Einweihung hatte sich um drei Monate verzögert, weil während des Baus statische Probleme mit dem Untergeschoss aufgetreten waren und Unbekannte auf der Baustelle elektrische Kabel zerstört hatten.

www.christuskirche-mitten-im-leben.de

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