Neues Viertel in KölnParkstadt Süd soll dichter bebaut werden als geplant

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Übergang von Park und Bebauung am Rande der Parkstadt Süd.

Übergang von Park und Bebauung am Rande der Parkstadt Süd.

  • Sah das vom Stadtentwicklungsamt im Jahr 2011 fertiggestellte Konzept noch 335.000 Quadratmeter für Wohnungen, Büros, Schulen, Geschäfte und Kitas vor, sind es im derzeit favorisierte Entwurf 550.000 Quadratmeter.
  • Das Stadtplanungsamt nennt 3.000 bis 4.000 Wohnungen und 4.000 bis 5.000 Arbeitsplätze als Richtwerte.

Innenstadt – Baudezernent Franz-Josef Höing, parteilos, lud erneut zur Beteiligung an der Planung für die Parkstadt Süd. Dazu gehört auch die Verlängerung des Inneren Grüngürtels bis an den Rhein. Auf Kritik stieß in der Aula des Humboldt-Gymnasiums, dass das Viertel auf und rund um den heutigen Großmarkt dichter bebaut werden soll, als zuvor vorgeschlagen. „Das hätte kommuniziert werden müssen“, so Ursula Grosse-Grollmann, die sich in einem Zusammenschluss von Bürgerinitiativen engagiert.

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Franz-Josef Höing

Sah das vom Stadtentwicklungsamt im Jahr 2011 fertiggestellte Konzept noch 335.000 Quadratmeter für Wohnungen, Büros, Schulen, Geschäfte und Kitas vor, sind es im derzeit favorisierte Entwurf 550.000 Quadratmeter auf dem 115 Hektar großen Gelände.  Dass dies wohl dichter bebaut werden wird – darauf hatte Höing im Verlauf der im April 2015 gestarteten Bürgerbeteiligung mehrfach hingewiesen.

Bis zu neue 4.000 Wohnungen

Das Stadtplanungsamt nennt nun 3.000 bis 4.000 Wohnungen und 4.000 bis 5.000 Arbeitsplätze als Richtwerte. Dabei rechnen die Planer inzwischen durchschnittlich mit 80 bis 90 statt wie zuvor mit 100 Quadratmeter großen Wohnungen. Amtsleiterin Anne Luise Müller sieht einen bundesweiten Trend hin zu urbaneren, das heißt dichteren und gemischteren Innenstadtvierteln.

Die ersten Vorschläge für ein künftiges Viertel sahen 1.200 Wohnungen und 4.000 Büroarbeitsplätzen vor. „Wir haben uns damals eher an den Durchschnittswerten orientiert als an dem, was maximal möglich ist“, sagte Günter Wevering, im Amt für Stadtentwicklung maßgeblich an dem ursprünglichen Konzept  beteiligt, am Rand der Veranstaltung.

Die neuen Zahlen stammen von einem Team um das Büro Ortner & Ortner. Die Planer stellten ihre Ideen für die Parkstadt Süd im November zusammen mit vier weiteren Teams vor.

Innerer Grüngürtel entlang des Bahndamms

Einem mit Experten besetzten Begleitgremium und vielen Bürgern gefiel, dass sie im Unterschied zu den anderen Entwürfen den Inneren Grüngürtel nicht mitten im neuen Viertel, sondern entlang des Bahndamms platzierten. Der Stadtentwicklungsausschuss entschied am Donnerstag, 10. März, das Team mit der weiteren Ausarbeitung der Pläne zu beauftragen.

Südstadt als Maßstab

Laut Höing sahen alle Entwürfe eine ähnlich dichte Bebauung vor. Er verteidigte die Entscheidung, die ursprüngliche Vorgabe noch einmal in Frage zu stellen, und verwies auf die angrenzende Südstadt. Die sei gerade wegen ihrer Dichte eines der beliebtesten Viertel. „Sie gibt den Maßstab vor“, sagte Höing. Er versicherte aber, dass die Zahlen „nicht gesetzt“ seien, die Verdichtung weder zulasten des Grüngürtels noch der nötigen Infrastruktur gehen würde.

Die Teilnehmer der Bürgerveranstaltung lobten das kooperativ genannte Verfahren. Die neuen Zahlen könnten aber viele Wünsche der Bürger unerfüllbar machen, so die Befürchtung eines Besuchers.

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