Restaurant in KölnAlpen-Küche im „Servus Alpina Colonia“ in der Altstadt

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Restaurantleiterin und Gastgeberin Melissa Hoffmann vor der gemütlichen Sitzecke

Restaurantleiterin und Gastgeberin Melissa Hoffmann vor der gemütlichen Sitzecke

Köln – Gerade einmal 118,04 Meter misst Kölns höchster Berg, der Monte Troodelöh im Königsforst, und auch die hiesigen Biergläser können mit den alpenländischen Vorbildern nicht mithalten. Kaum etwas verbindet Rheinland und Hochgebirge: Trotzdem hat in der Altstadt vor kurzem das „Servus Alpina Colonia“ eröffnet.

Hinter der auf den ersten Blick verwegenen Idee eines Themenrestaurants auf zwei Etagen steckt Geert Dilien, bislang Chef des „Gilden im Zims“. Der gebürtige Belgier weiß: „Kölner wollen auch mal Abwechslung zum vertrauten Kölsch.“

Ein Hingucker ist seine Version einer Ski-Hütte auf jeden Fall: Um das Interieur authentisch zu gestalten, wurden die Wände des früheren Steakhauses mit 1100 Quadratmetern Fichtenholz vertäfelt. „Das Material ist gut 100 Jahre alt und war früher einmal Bestandteil einer echten Hütte“, sagt Dilien. Zwei Lkw-Fuhren waren nötig, um das Holz aus Sonthofen im Oberallgäu nach Köln zu transportieren.

Was man im „Servus“ nicht findet – und das ist eine wahre Wohltat –, ist Kitsch. Die obligatorischen Kuhglocken hängen zwar an der Wand, insgesamt wurde aber viel Wert auf modernes Design gelegt. Die alte Betontreppe, die beide Stockwerke miteinander verband, wurde durch ein filigranes Modell aus Stahl und Glas ersetzt, nebenan ist eine Sitzecke mit Feuerstelle entstanden.

Zu einem Kurzurlaub nach Bayern entführt auch die Speisekarte, die von Kellnerinnen in Lederhose und bayerischem Akzent an die Tische gebracht werden – Dirndl trägt ausschließlich Restaurantleiterin Melissa Hoffmann. Zur Wahl stehen Klassiker wie Tafelspitz mit Wurzelgemüse, geräucherter Seesaibling, knusprige Ente – oder, für alle, die sich nicht entscheiden wollen, die Spezialitätenplatte für zwei Personen mit Brezeln, Obatzter und Räucherwurst. „Wir lassen alle Produkte frisch vom Tegernsee liefern“, sagt Chef Dilien. Vor der Eröffnung schickte er seine Köche zum Anlernen ins bayerische Miesbach.

Seine Freude wird der Rheinländer beim angebotenen Bier haben. Serviert wird die Münchner Marke Spaten. Das süffige Lager wird in Tonkrügen bis hin zur Maß ausgeschenkt. Dem Trend zu ballermannähnlichen Saufgelagen während der Oktoberfestsaison erteilt der Chef des „Servus Alpina Colonia“ aber eine Absage. „Wir wollen nicht, dass die Leute hier auf den Tischen und den Stühlen tanzen. Ich glaube, die Kölner freuen sich, wenn man nicht überall auf diesen Zug aufspringt.“ Den Karneval, das garantiert Dilien, werde man aber auch in seinem Lokal ausgelassen feiern können.

Servus Colonia Alpina, Steinweg 12-14, ☎ 0221/29219250. Öffnungszeiten: Di bis Do 17-24 Uhr, Fr 17-1 Uhr, Sa 12-1 Uhr, So 12-24 Uhr.

www.servus-colonia-alpina.de

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