Shisha-Verbot?„Am Ende wird noch das Sitzen auf dem Rheinboulevard verboten“

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Burak Carikci (l.) und Kevin Heinz rauchen auf dem Rheinboulevard Shisha.

Burak Carikci (l.) und Kevin Heinz rauchen auf dem Rheinboulevard Shisha.

  • Die Rückstände, die beim Rauchen einer Shisha entstehen, setzen den hellen Steinstufen des Rheinboulevards in Deutz zu.
  • Die Reinigung erweist sich als aufwenig und kompliziert.
  • Die AWB erwägen ein Shisha-Verbot auf der Freitreppe.

Deutz – Die Reinigung des Rheinboulevards bereitet den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB) weiter Probleme. Waren es zur Eröffnung im Sommer 2015 vor allem Rotweinflecken auf den hellen Steinstufen, sind es jetzt Rückstände von Shisha-Tabak, die sich nicht mal eben so wegputzen lassen.

Die AWB erwägen ein Shisha-Verbot auf der Freitreppe.

Bei vielen Kölnern sorgt diese neuerliche Posse um Kölns Treppe mit dem besten Ausblick für Kopfschütteln.

„Demnächst muss man sich am Eingang erst Filzpantoffeln mieten, um den Rheinboulevard überhaupt betreten zu dürfen“, schreibt ein Fan auf der Facebook-Seite des Kölner Stadt-Anzeiger. Eine andere Nutzerin kommentiert ironisch: „Bitte auch das Essen von Blaubeeren verbieten - schreckliche Flecken! Und ein Überflugverbot für Vögel.“

„Auf jeden Fall sollte ein Altbierverbot ausgesprochen werden“, fordert ein Leser. Auch das mache schließlich dunkle Flecken.

Kritik an der Planung

„Am Ende wird noch das Sitzen dort verboten, weil Jeanshosen abfärben“, mutmaßt ein anderer Kommentator. Die Verantwortlichen sollten einfach einsehen, dass man bei derartigen Bauten „besser zweckmäßige, also robuste und leicht zu reinigende Materialien verwendet und nicht jene, die in den Phantasien irgendwelcher hochbezahlter Architekten nur gut aussehen müssen, sich in der Realität aber als anfällig erweisen.“

Auch viele andere Leser schreiben von einer schlechten Planung und Reinlichkeitswahn. Über „städtische Stümper“, die an der Praxis vorbeiplanen und dann Verbote erlassen, schimpft einer. Man sollte doch meinen, in den jährlichen Reinigungskosten von 600.000 Euro sei die Entfernung schwieriger Flecken „mit drin“.

„Warum wird sowas überhaupt gebaut?“, fragt eine Leserin. „Die Menschen nutzen diese Treppe eben und dass nicht alle sauber sind ist doch auch klar.“

Verdammte Shihas, unordentliche Kölner

Mancher sieht aber nicht die Stadt, sondern ihre Bürger in der Verantwortung: „Vielleicht liegt das Problem weniger an den Bauten, sondern mehr an den Menschen, welche diese nutzen?“, schreibt ein Facebook-Nutzer. Und auch ein anderer findet: „Wenn die Besucher ihren Müll wieder mitnehmen und auf einen sorgsamen Umgang mit öffentlichem Eigentum achten, ist alles ok.“

„Nehmt eine feuerfeste Dose für eure Abfälle mit und gut ist“, schlägt eine Leserin den Shisha-Rauchern auf der Freitreppe vor.

Anderen erscheint das Verbot der Wasserpfeifen aber auch ganz attraktiv. Von einem „unnötigen Trend“ und Gestrank schreiben viele - und dass sie eine solche Entscheidung der Stadt begrüßen würden.

Die Sauberkeits-Diskussion um Kölns schönsten Aussichtsplatz muss eigentlich nicht sein, da sind sich die meisten einig. „Köln wird zur Lachnummer“, meint eine Leserin. „Bald haben die Düsseldorfer mehr Witze über die Kölner als umgekehrt.“

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