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UbiermonumentKölns ältestes Bauwerk erstrahlt in frischem Glanz

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Rund 800.000 Euro hat die Restaurierung des Ubiermonuments gekostet.

  • Das Ubiermonument ist das älteste Bauwerk Kölns und wurde in den vergangenen sieben Jahren aufwändig restauriert.
  • Die Restaurierung kostete 800.000 Euro.
  • Am 5. und 6. März ist der Eintritt von 11 - 17 Uhr für alle Besucher frei.

Köln – Sieben Jahre lang war Kölns ältestes Bauwerk, das Ubiermonument, der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nach umfangreicher Restaurierung ist das imposante Mauerwerk am Heumarkt jetzt wieder zu sehen. Für 800.000 Euro wurden nicht nur der Turm selbst und die angrenzende römische Stadtmauer saniert, sondern endlich auch eine würdige Umgebung für den ältesten Steinquaderbau nördlich der Alpen geschaffen. Ein neuer Eingangsbereich, gläserne Geländer, eine akzentuierte Beleuchtung und eine kleine Ausstellung mit architektonischen Schmuckelementen werten die Anlage auf. Die Hälfte der Kosten dafür übernahm die Europäische Union im Rahmen ihres Portico-Programms, das auch die Archäologische Zone fördert.

Anders als der Name vermuten lässt, waren es die Römer und nicht die Ubier, die um  4/5 nach Christus den rund 20 Meter hohen Turm nahe des Rheins errichteten. „Die  Ubier dürften sich die Augen gerieben haben, als sie das sahen“, sagt Marcus Trier, Chef des Römisch-Germanischen Museums. Denn das Bauwerk aus gewaltigen Tuff-Steinquadern mit präzise gearbeiteten Fugen muss  in der germanischen Wildnis wie ein Objekt vom anderen Stern gewirkt haben.

„Noch bedeutender als der viel bekanntere Römerturm“

Tatsächlich sollte es den Germanen die Macht und Überlegenheit des römischen Kaiserreiches nachdrücklich vor Augen führen. Der Bau, dessen nördliches Gegenstück erst beim Bau der Hohenzollernbrücke Anfang des 20. Jahrhunderts gesprengt wurde, gilt heute als bedeutendster  Zeuge der von den Römern angelegten ubischen Siedlung. Erst 45 Jahre später wurde das „Oppidum Ubiorum“ zur römischen „Colonia“ erhoben. Auch die römische Stadtmauer, die an das Bauwerk anschloss, wurde fast 100 Jahre später angelegt. Für Trier ist der Turm aus der Zeit der Ubier daher „eher noch bedeutender als der viel bekanntere Römerturm“.

Die praktische Funktion des Turms an der Südostecke der Stadt ist noch nicht ganz geklärt. Möglicherweise diente er als Wachtturm, vielleicht sogar als Leuchtturm. In jedem Fall markierte er mit seinem Gegenstück die Ein- und Ausfahrten des römischen Hafens. Ausgegraben  wurde er 1965 von dem Archäologen Otto Doppelfeld, der ihm den Namen Ubiermonument gab, mit dem die frühe Entstehungszeit betont werden sollte.

Um den Kölnern ihr ältestes bauliches Erbe näherzubringen, ist es am Wochenende  vom 5. bis 6. März von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich. Danach kann die Ausgrabungsstätte im Keller des Hauses „An der Malzmühle 1“ an jedem ersten Donnerstag im Monat kostenlos besichtigt werden. Ein Begleitheft ist für fünf Euro erhältlich.  

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