Zuschauer in Kilts und Schottland-TrikotsAmy Macdonald im Tanzbrunnen

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Amy MacDonald im Tanzbrunnen

Amy MacDonald im Tanzbrunnen

Deutz – Der schottische Akzent ist eine Herausforderung für Menschen mit eher durchschnittlichen Englischkenntnissen. So sorgten die Ansagen von Amy Macdonald für virtuelle Fragezeichen bei einigen Fans im Tanzbrunnen. Zwar wirkte die Singer-Songwriterin dabei fast schüchtern, aber ihre amüsanten bis frechen Sprüche waren einigermaßen keck. Ihre eigenen Deutsch-Kenntnisse zog die Schottin selbstironisch durch den Kakao: „Guten Abend. Wie geht’s?“ Mit ihrem unverwechselbar schottischen Slang erzählte sie, dass dies auch schon ihr ganzer deutscher Wortschatz sei. Für Lacher sorgte die Spitze an die Kibitze im Rheinpark. Macdonald bedankte sich augenzwinkernd bei den Fans für ihr Kommen, „aber nicht bei denen, die hinterm Zaun umsonst zuhören“.

Wenn Macdonald mit ihrer kraftvollen Stimme Songs zum Besten gab, war das Englisch klar und verständlich. In ihrem dunklen Sommerkleid und dem schwarzen Schlapphut kam die Sängerin jugendlich-niedlich daher, doch ihre Stimme wirkte erwachsener und reifer als die junge Frau, die in den kommenden Tagen ihren 26. Geburtstag feiert. Der bekennende Fußball-Fan Amy Macdonald – ihr Verein ist der in die vierte Liga zwangsabgestiegene schottische Rekordmeister Glasgow Rangers – erzählte stolz, dass sie vor Länderspielen der schottischen Nationalmannschaft die inoffizielle Nationalhymne „The Flower Of Scotland“ singen durfte. Natürlich forderte ein Zwischenruf den Song, unterstützt von Applaus. Die Sängerin ließ sich nicht lange bitten und improvisierte. Unterschiedlicher können Stimmungslagen auf einem Konzert kaum sein als am Mittwochabend bei Amy Macdonald. Bei ruhigen Nummern („No Roots“) konnte man eine Stecknadel fallen hören, während bei den Hits wie „Mr. Rock & Roll“ ausgelassen getanzt wurde. Ausgefallen war die Bekleidung mancher Besucher. Zu Ehren der Künstlerin wurden Kilts oder schottische Fußballtrikots getragen, andere wirkten, als hätten sie sich für ein mehrtägiges Festival mit garantierten Schlechtwetter-Einlagen präpariert. Dabei war das Wetter durchaus angenehm, vielleicht ein oder zwei Grad zu kühl. Aber wer bei „Don’t Tell Me That It’s Over“, „This Is The Life“ oder dem Jackie Wilson-Cover „Higher and Higher“ fröstelte, dem war nicht zu helfen. (MF)

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