Interaktive KarteWelche Veedel in den nächsten Jahren wachsen und welche schrumpfen

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  • Die Bevölkerungszahl in Köln soll Prognosen zufolge bis 2025 um 9,5 Prozent wachsen: von 1,044 Millionen auf 1,144 Millionen Einwohner.
  • Die Bevölkerungszahlen steigen vor allem in den Stadtbezirken Kalk und Lindenthal sowie in der Innenstadt.
  • Der zunehmenden Alterung der Bevölkerung steht durch Zuzug und steigende Geburtenraten ein immer größer werdender Anteil an jüngeren Menschen gegenüber. Das Durchschnittsalter bleibt bis 2025 stabil bei 42 Jahren.

Köln – Kalk, Lindenthal und die Innenstadt – das sind die Stadtbezirke mit dem größten Bevölkerungswachstum in den kommenden zehn Jahren.

In Kalk wird es 2025 rund 131.000 Einwohner geben, annähernd 15.000 (12,8 Prozent) mehr als im Vergleichsjahr 2014. Damit entwickelt sich der Bezirk im rechtsrheinischen Osten zu einer Art Boomtown – mit allen Erfordernissen einer wachsenden Stadt. Neue Schulen, mehr Kindertagesstätten, zusätzliche Bahn- und Buslinien, ein größeres Angebot an Geschäften und Freizeitmöglichkeiten: Für die Planer im Rathaus geht es darum, beizeiten für eine angemessene Infrastruktur zu sorgen.

Nicht ganz so schnell werden die Bezirke Lindenthal (11,4 Prozent) und Innenstadt (10,4 Prozent) bis 2025 wachsen. Es folgen Porz (10,2 Prozent), Nippes und Rodenkirchen (jeweils 10,1 Prozent). In Ehrenfeld (8,8 Prozent) und  Mülheim (6,6 Prozent) dagegen steigt die Einwohnerzahl unterdurchschnittlich.

Den letzten Rang in der Wachstumsliste nimmt Chorweiler ein. Für diesen Stadtbezirk erwarten die Statistiker der Verwaltung eine Zunahme von lediglich 3,5 Prozent.

Insgesamt wird die Bevölkerungszahl in Köln bis 2025 um 9,5 Prozent wachsen; von 1,044 Millionen auf 1,144 Millionen Einwohner.  

Fakten zur Bevölkerungsprognose

Woher stammen die Zahlen?

Die  Stadtverwaltung hat eine „kleinräumige  Bevölkerungsprognose“ erstellt.  Die Untersuchung enthält Berechnungen der Einwohnerentwicklung in den neun Stadtbezirken. Die Einzeldaten für die insgesamt 86 Stadtviertel sind  allerdings nur grob zusammengefasst.

Die Begründung der Verwaltung: Je kleiner ein Gebiet sei, umso geringer sei die Sicherheit der Einwohnerprognose.  Deshalb scheuen sich die Mitarbeiter des Statistikamtes, die genauen Zahlen zu veröffentlichen.

Wie wird die Entwicklung der Einwohnerzahl berechnet?

Die Prognoseannahmen beruhen zum einen auf Daten und Informationen, die für den Zeitraum von 2010 bis 2013 analysiert worden sind.  Zusätzlich wurden auf der Grundlage  von Hypothesen über künftige Entwicklungen der Daten aus diesem Zeitraum getroffen. Sie betreffen die  angenommene Lebenserwartung,  die jährlichen Geburtenzahlen, die Sterbefälle sowie die Zu- und Fortzüge.

Es handelt sich um „ein Rechenmodell“, heißt es bei der  Verwaltung. Eine genaue Voraussage sei unmöglich.

Welchen weiteren Faktoren spielen bei der Prognose für die einzelnen Stadtteile eine Rolle?

Je weiter  die Planung neuer Wohngebiete vorangeschritten ist, umso stärker wurden die Baugebiete berücksichtigt.

Ein Beispiel: Der Deutzer Hafen, der zu einem Wohnquartier umgebaut werden soll, lässt die Prognosezahlen für den Stadtteil steigen.   

Welchen Zweck hat die  Einwohnerprognose?

Die Zahlen dienen vor allem als Anhaltspunkt, wo, wie schnell und in welchem Umfang die  Stadt  Bauland ausweisen muss. Sie geben Planern eine Richtung vor, auch was die Erweiterung der Infrastruktur angeht.

Ein wichtiges Ergebnis: Der künftig erwartete Neubau in den Stadtteilen geht einher mit überdurchschnittlich steigenden Anteilen an Kindern und Jugendlichen.

Hat die Verwaltung die Zuwanderung von Flüchtlingen berücksichtigt?

Schon im Jahr 2014 war zu beobachten, dass die Zuwanderung von Schutzsuchenden aus Kriegsgebieten sowie politischen und  wirtschaftlichen Krisenregionen deutlich zugenommen hatte. In ihren Berechnungen geht die Verwaltung davon aus, dass  bis 2020 jährlich 20.000 Menschen aus dem Ausland nach Köln ziehen werden. Darunter fallen auch zahlreiche EU-Ausländer. 

Die hohen Zuzugszahlen des vorigen Jahres sind nur zu einem Teil berücksichtigt.  Es sei schwierig, die Entwicklung abzuschätzen, „da dass künftige Zuzugsvolumen ungewiss ist“.

Hinzu komme das Fehlen von Informationen; etwa, wie viele der Ende 2015  untergebrachten 10.200 Flüchtlinge eine Bleibeperspektive haben, wie viele weiterhin in Köln wohnen werden oder wie hoch ein anschließender Familiennachzug ausfällt.

Wie ist die demografische Entwicklung?

Der zunehmenden Alterung der Bevölkerung steht ein steigender Anteil an jüngeren Menschen gegenüber, verursacht durch Zuzug und eine steigenden Geburtenrate. Das Durchschnittsalter bleibt bis 2025 stabil bei 42 Jahren. „Köln bleibt somit eine junge Stadt“, sagt Planungsdezernent Franz-Josef Höing.

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