Gefährliche TrickdiebeInternes Papier der Polizei Köln warnt vor „Nafris“

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Polizisten nehmen in der Altstadt einen jungen Mann nach einem Taschendiebstahl fest.

Polizisten nehmen in der Altstadt einen jungen Mann nach einem Taschendiebstahl fest.

Köln – Keine Alleingänge bei Festnahmen und Personenkontrollen grundsätzlich zu zweit, besser zu dritt – das sind die Faustregeln, wenn es bei der Polizei um junge männliche Intensivtäter aus nordafrikanischen Staaten geht, behördenintern auch „Nafris“ genannt.

Aus Nordafrika stammt auch der Großteil jener bislang ermittelten 23 Männer, die im Verdacht stehen, in der Silvesternacht vor dem Dom Frauen angegriffen und sexuell belästigt zu haben. Einer der 23 ist der Polizei in Köln schon als „Antänzer“-Trickdieb aufgefallen.

Messer, Pfefferspray, Schlagringe

Für wie gefährlich man die so genannten „Nafris“ bei der Polizei hält, geht aus einem „Analyseprojekt“ der Behörde hervor, dessen Ergebnisse dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegen.

Danach verhalten sich die Täter gegenüber Polizisten und Mitarbeitern der Stadt „äußerst aggressiv“, Widerstände seien an der Tagesordnung. Viele trügen beidseitig geschliffene Messer bei sich, Pfefferspray, Schlagringe, Gürtelschnallen und große Glas- oder Spiegelsplitter.

Beim Randalieren werde mit Steinen um sich geworfen, Möbel zerschlagen oder Regale umgestoßen, heißt es in einem Zusatzbericht mit Hinweisen zur Eigensicherung für Polizeibeamte – von Schlägen, Tritten und Bissen ganz zu schweigen. Dieses Verhalten werde bewusst eingesetzt, um polizeiliche Maßnahmen zu erschweren, heißt es. Einem Ermittler zufolge sei schon „eine Reihe von Kollegen“ bei Einsätzen verletzt worden.

Woher straffällige Flüchtlinge kommen

Laut Polizei begehen „Nafris“ vor allem Taschendiebstähle und Raubüberfälle, vorwiegend in der Altstadt und im Bereich der Frankenwerft und des Weltjugendtagswegs unterhalb der Philharmonie.

Ein internes Kölner Polizeimagazin hat kürzlich Zahlen veröffentlicht. Danach treten 40 Prozent der nordafrikanischen Flüchtlinge im ersten Jahr, nachdem sie unter „illegaler Aufenthalt“ erfasst worden sind, mit einer Straftat auf.

Zum Vergleich: Gerade mal fünf von 1111 syrischen Flüchtlingen seien in den ersten zwölf Monaten mit einer Straftat aufgefallen, also knapp 0,5 Prozent. Die Zahlen stammen aus November 2015.

Laut Analyse geben sich „Nafris“ bei Polizeikontrollen oft als „ausländische Jugendliche ohne Ausweispapier“ aus. Somit kämen sie in die Obhut der Jugendämter, zudem verbleibe der jugendliche Straftäter in Köln, „empfängt Sozialhilfeleistungen, kann nicht abgeschoben werden und repressive Maßnahmen unterliegen erheblich höheren Anforderungen.“

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