KabarettistSerdar Somuncu will der erste türkische Bundeskanzler Deutschlands werden

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Serdar Somuncu

  • Der Schauspieler, Autor und Kabarettist Serdar Somuncu wird für „Die Partei“ ins Rennen ums Kanzleramt gehen.
  • Schon vorab formuliert Somuncu klare Ziele wie ein generelles Kopftuch- und Kruzifixverbot.

Köln – Während andere Parteien noch ein großes Geheimnis darum machen, wer für sie bei der nächsten Bundestagswahl antreten soll, hat die Satire-Partei „Die Partei“ ihren Kandidaten gefunden. Der Schauspieler, Autor und Kabarettist Serdar Somuncu wird für sie ins Rennen ums Kanzleramt gehen.

„Ich nominiere mich, ich will der erste türkische Bundeskanzler Deutschlands werden“, schreibt Somuncu auf seiner Homepage. „Und dann ist Schluss mit lustig. Vor allem für Erdo, Angie und Konsorten. Kein erpresserischer Deal mehr um Flüchtlinge, keine permanente Alternativlosigkeit im Strom der Möglichkeiten, kein Hin und Her bei Beitrittsverhandlungen und kein zaghaftes Zögern beim Anprangern von Völkermord und Menschenrechtsverletzungen. Ab sofort wird Klartext gesprochen!“

Offizielle Bekanntgabe im Cinenova Köln

Am Montag wird Somuncu im Rahmen der Vorstellung seiner neuen DVD „H2 Universe – Die Machtergreifung“ im Kölner Cinenova seine Kanzlerkandidatur für ,,Die Partei“ öffentlich erklären. Der Satiriker Martin Sonneborn, Vorsitzender der „Partei“ und Mitglied des Europäischen Parlaments, wird anwesend sein.

Schon vorab formuliert Somuncu klare Ziele. Der Reformstau sei mit ihm vorbei. „Ich bringe euch ein generelles Kopftuch- und Kruzifixverbot; die Homo-Ehe wird verpflichtend, die Autobahnvignette eingeführt. Veganes Leben wird geächtet, und Steuern werden komplett abgeschafft. Ich nehme die Menschen in die Pflicht, und das, egal woher sie kommen, woran sie glauben oder wohin sie wollen.“ Den Stil seiner Politik beschreibt er anschaulich: „Populistisch, polemisch, polarisierend!“

Eine Diktatur der Ahnungslosen

Deutschland gehöre nicht den Idioten auf der Straße, die behaupten, sie seien das Volk. Sein Deutschland sei eine gemeinsame Auffassung von Solidarität und Zusammenhalt. „Ethische Werte, Moral und Menschlichkeit sind die Maximen. Aufgeschlossenheit, Ausdauer und Glaube an das Große im Ganzen sind die Grundfesten unserer Überzeugung. Alle, die sich für das Volk halten, sind dabei. Wer möchte, der gehört dazu. Wir müssen bessere Nazis werden als die Nazis selbst, wir müssen bessere Mullahs sein als die Mullahs selbst. Und jede Minderheit hat ein Recht auf Diskriminierung; erst wenn es alle trifft, ist es gleichmäßig verteilt.“

Nach seiner Wahl soll es dann keine Parteien und auch keine Wahlen mehr geben. „Es gibt dann ja mich!“ Mit der Freiheit wüssten die meisten sowieso nichts anzufangen. Somuncu will eine Diktatur der Ahnungslosen, und er sei der Ahnungsloseste von allen. „Ich fordere mehr Inkompetenz, mehr Inkonsequenz und mehr Inkontinenz. Es wird diskriminiert und diskreditiert, es wird diskutiert und differenziert. Hauptsache, es wird.“

Somuncu, der bekannt damit wurde, dass er aus Hitlers „Mein Kampf“ las und seit 2009 als „Hassprediger“ auf deutschen Bühnen unterwegs ist, hofft, dass Deutschland aus seiner Vergangenheit gelernt hat. Er wünscht sich ein Deutschland, dass nicht nur im Affekt freundlich zu Flüchtlingen und Fremden ist, sondern ausdauernd glaubhaft respektlos, egal, zu wem und warum. „In unserem Deutschland gibt es keinen Platz für Hetze und Häme, es ist Heimat für Menschen, die das Schlechte verachten. Vor allem aber ist unser Deutschland ein Deutschland, in dem es nicht den Extremen überlassen bleiben darf, die Lüge als Wahrheit zu tarnen.“

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