KVBHaltestelle „Kalk Post“ bekommt endlich Aufzüge

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Die Waschbeton-Wand wird, so Bauleiter Ingo Hanika, ausgetauscht.

Die Waschbeton-Wand wird, so Bauleiter Ingo Hanika, ausgetauscht.

Kalk – Kaum hat die U-Bahn-Haltestelle „Kalk Post“ bei der städtischen Prioritätenliste zur Nachrüstung mit Aufzügen den ersten Platz erklommen, ist sie auch schon wieder von der Liste verschwunden. „Wir haben ja angefangen“, sagt Gerd Neweling, der Leiter des städtischen Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau.

Auf dem Postplatz und auf der anderen Seite der Kalker Hauptstraße vor den Köln-Arcaden werden gegenwärtig die Baustellen angelegt. Vor der Post steht bereits der Bagger, dort lagern Steine und Bretter, Eisenträger und Holzbohlen.

Bis zum Jahresende 2018 sollen an dieser Haltestelle – sie gilt mit mehr als 20.000 Ein- und Aussteigern pro Tag als meistfrequentierte Station im Stadtbezirk – zwei Aufzüge die Bahnsteige der Bahnlinien 1 und 9 mit der Straßenoberfläche verbinden. Neweling: „Als in den 70er Jahren hier die U-Bahn gebaut wurde, war Barrierefreiheit noch kein Thema.“Nun kostet es richtig Geld, die Bausünden jener Zeit zu beseitigen.

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6,2 Millionen Euro wird die Stadt in Kalk investieren. Da will man in einem Rutsch die Eingänge in den Untergrund modernisieren. „Die Baufirmen und die Maschinen sind ja da. So kriegen wir das kostengünstig hin“, sagt Neweling. Die in die Jahre gekommene Waschbeton-Verkleidung soll durch ein modernes und transparentes Aluminium-Geländer ersetzt werden.

Angst-Räume sollen verschwinden

Auch an den Bahnsteigen und in der sogenannten Verteilerebene rund um einen Kiosk wird schon fleißig gewerkelt. „Wo früher mal Telefonzellen waren, entsteht ein Technikraum“, sagt Bauleiter Ingo Hanika. „An Lüftungs- und Elektro-Leitungen in den Decken der Bahnsteige wurde bereits gearbeitet. Abgestimmt mit der Feuerwehr wird gerade eine Löschwasserleitung von der Straße nach unten verlegt. Das entspricht den Brandschutz-Anforderungen.“

Asbestbelastete Dämmplatten wurden entsorgt. Um Angst-Räume einzudämmen, will man in Zwischenwände fenstergroße Durchbrüche schaffen und mit Stahlplatten Spiegelecken anlegen.

Schwerpunkt sind die Vorbereitungen für die Aufzüge. Neweling: „Hier mussten wir uns ja nach der Situation unter der Erde richten.“ Ein Fahrstuhl ist direkt neben dem Eingang der Köln-Arcaden vorgesehen. Damit den Fußgängern ein ausreichend breiter Gehweg verbleibt, muss die vorhandene Außengastronomiefläche reduziert werden. Etwas schwieriger ist der Standort für den südlichen Aufzug zwischen Radweg und Fahrbahn, da der erforderliche Abstand zu einem Kanal berücksichtigt werden muss. Auch zwei Platanen sind bereits gefällt worden. Hanika: „Dafür werden später fünf neue Bäume gepflanzt.“

Zudem sind Veränderungen im Straßenraum erforderlich, da sowohl Bushaltestelle als auch Radwege und Bürgersteige umgebaut und verschoben werden müssen. Geplant ist, auf der Südseite der Kalker Hauptstraße – von Grünebergstraße bis Rolshover Straße – nur noch zwei Fahrbahnen anzulegen. Die bislang gesonderte Busspur entfällt, die Rechtsabbiegespur in die Rolshover Straße wird verkürzt. Später soll der Postplatz auch optisch aufgewertet werden.

Doch für die kommenden zweieinhalb Jahre herrscht dort Baustelle. Hanika: „Ich brauche jeden Quadratmeter, der möglich ist.“ Daher wird der Wochenmarkt vor die Häuser an der Kalker Hauptstraße 124 bis 138 (ehemals Kaufhof) verlegt. Dort hatten die Markthändler schon in den Vorjahren ihre Stände aufgebaut, wenn sie wegen eines Weihnachtsmarktes weichen mussten. Wo dieser in den kommenden drei Jahren stattfinden kann, ist noch unklar.

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