Kino in KölnMetropolis-Mitarbeiter streiken und sorgen für lange Schlangen

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Im Metropolis am Ebertplatz.

Im Metropolis am Ebertplatz.

Innenstadt – Ein seit Monaten schwelender Streit zwischen der Chefin des Metropolis-Kinos, Catherine Laakmann, und der Belegschaft hat jetzt zu ersten Konsequenzen für den Spielbetrieb geführt. Am Donnerstag legte die komplette Abendschicht aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen in dem Programmkino die Arbeit nieder. Die Folge: Lange Schlangen vor der Kasse, chaotische Zustände im Foyer.

Der Zeitpunkt für den Warnstreik war gut gewählt: Mit der Filmpremiere von „Die Tribute von Panem“ , dem Weltraum-Epos „Interstellar“ und der Bestseller-Verfilmung „Gone Girl“ standen drei Publikumsmagneten auf dem Programm. Kino-Chefin Laakmann habe sich, nachdem die Mitarbeiter das Kino gegen 18 Uhr verlassen hatten, selbst hinter den Tresen gestellt und versucht, den Ansturm zu bewältigen, schildern Beteiligte. Zeitweise habe „Land unter“ geherrscht, manche Gäste seien wieder gegangen. Ob Aufführungen verspätet begannen oder gar ganz ausfielen, war auch am Tag danach unklar. Metropolis-Geschäftsführerin Laakmann, die auch das derzeit wegen Renovierung geschlossene Rex am Ring betreibt, war am Freitag nicht zu erreichen.

Online-Petition gestartet

Die Mitarbeiter kritisieren seit langem, dass sie keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bekommen, keinen Urlaubsanspruch und keine schriftlichen Arbeitsverträge haben. Die Schließung des Rex, in deren Folge mehrere Kündigungen ausgesprochen wurden, verschärfte die Situation weiter. Zahlreiche Versuche, mit der Geschäftsführerin ins Gespräch zu kommen, seien gescheitert, hieß es seitens der zwischenzeitlich eingeschalteten Gewerkschaft Verdi. „Auf unsere Aufforderung, in Tarifverhandlungen einzutreten, hat die Geschäftsführerin mit einer einzeiligen Absage per Mail reagiert“, sagte ein Verdi-Sekretär, der gleichzeitig weitere Streiks in naher Zukunft ankündigte. Ob dies auch schon für das Wochenende zutrifft, ist unklar.

Eine Online-Petition für faire Arbeitsbedingungen wurde mittlerweile von mehr als 5700 Unterstützern unterzeichnet worden.

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