Klust verschuldetVeranstalter des Kölner CSD insolvent – Übergangslösung in Sicht

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Der Christopher-Street-Day in Köln im Jahr 2015.

Köln – Der  Kölner Lesben- und Schwulentag e. V. (Klust), der den „Cologne Pride“ und den Christopher Street Day (CSD) organisiert,  hat  beim Amtsgericht Köln einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das hat der Vorstand am Dienstag  den Mitgliedern des Vereins  mitgeteilt.  „Die Entwicklungen der letzten Wochen“ hätten den Antrag notwendig gemacht. Der Klust sei überschuldet. „Ihr könnt euch vorstellen, dass uns dieser Schritt nicht leicht gefallen ist und wir diese Entwicklung sehr bedauern.“ 

Davon überrascht gewesen war  Jörg Altenrath, obwohl er ebenfalls dem Vorstand angehört. Drei Mitglieder   hätten an den anderen vorbei entschieden. Aus seiner Sicht  hätte  kein  Insolvenzantrag  gestellt werden müssen, denn das Minus betrage „maximal 20000 Euro“ und hätte sich ausgleichen lassen, etwa durch Vorauszahlung von Sponsorengeldern.

Übergangslösung soll CSD dieses Jahr ermöglichen

Unterdessen hat sich unter  Federführung der Aidshilfe Köln und des Rubicon e. V. ein  breites Bündnis innerhalb der Community der Lesben, Schwulen,  Bisexuellen  und Transgender gebildet, um sicherzustellen, dass  vom 7. bis zum 9. Juli der CSD wie gewohnt stattfinden kann. Markus Danuser und Sabine Arnolds, beide frühere Klust-Vorstandsmitglieder, sollen eine Übergangslösung erarbeiten, die es kurzfristig ermöglicht, einen Vertrag über die Organisation des großen Straßenfests zu schließen.

Dass es um die Finanzen des Klust  nicht gut  bestellt ist,  war bereits auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Dezember  bekannt geworden. Die Mehrheit der  Anwesenden beschloss,  dem Vorstand Zeit zu geben, die  Vorkommnisse  aufzuarbeiten, und ihm ein Lenkungsteam an die Seite zu stellen. Er hatte eingeräumt, rund 50000 Euro, die als Rücklage gedient hatte, seien vollständig aufgebraucht worden. (cs)

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