Kölner Ellmühle100 Jahre Mühlentradition in Deutz vor dem Ende

Lesezeit 2 Minuten
kra_hafenkoeln010

Das große Aurora-Logo.

Köln – Ein Verkauf der Deutzer Ellmühle an die städtische Entwicklungsgesellschaft „Moderne Stadt“ würde auch das Ende einer mehr als 100 Jahre alten Mühlen-Tradition an der Siegburger Straße bedeuten. 1909 wurde auf dem Areal am damals neuen Deutzer Industriehafen die Auer-Mühle eröffnet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude bei einem Bombenangriff so schwer getroffen, dass es ausbrannte. Erst im Dezember 1950 wurde die Mühle wieder in Betrieb genommen.

Eigentümer Clemens Auer ließ 1951 die Marke „Aurora“   eintragen, die seitdem genutzt wird, um Mehl im Einzelhandel zu verkaufen. Bis heute prangt das markante Logo – bestehend aus einem markanten gelben Stern auf rotem Grund –   weithin sichtbar auf den Fassaden der Deutzer Gebäude. 1975 wurde die Auer-Mühle  unter der Regie von  Kampffmeyer Mühlen  mit der benachbarten Ellmühle, die ebenfalls 1909 erbaut wurde und   bis 1964 Leysieffer & Lietzmann-Mühle hieß, zusammengelegt. 

2013 wurde der Betrieb auf dem 36 500 Quadratmeter großen Grundstück an der Siegburger Straße für 16,5 Millionen Euro modernisiert.  „Damit haben wir den traditionsreichen Standort Köln für die nächsten 15 bis 20 Jahre fit gemacht“, sagte Kampffmeyer-Geschäftsführer Gunnar Steffek bei der Einweihung. 2014 firmierte das Unternehmen   in Good Mills um.

Die 50 Mitarbeiter verarbeiten pro Jahr 365 000 Tonnen Getreide. Die Ellmühle  ist damit die mit Abstand größte Getreidemühle von Good Mills Deutschland und gehört zu  den bedeutendsten Mühlenstandorten in  Europa. Neben Mehl für Bäckereien und Privathaushalte werden vor allem Spezialmehle für die Industrie produziert. Der Betrieb der Ellmühle soll im Fall eines Verkaufs bis Ende 2020  fortgeführt werden.  Damit will die Firma sicherstellen, dass die Produktion nahtlos an einem neuen Standort in Köln oder Duisburg fortgesetzt werden kann.

KStA abonnieren