Kölner OrdnungsamtWas passiert mit den vielen Fahrradleichen?

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Schrottrad in Köln

Ein Schrottrad hängt an einer Laterne in Köln.

Köln – In den vergangenen vier Jahren hat die Stadt Köln zwar mehr als 10 000 zusätzliche Fahrradabstellplätze im öffentlichen Raum geschaffen. Gleichzeitig nimmt auch die Zahl der Schrotträder zu, die an den Straßen  der Stadt abgestellt worden sind.

Mehr als 4000 hat das Ordnungsamt im Jahr 2016 abtransportiert. „Wir haben die gelben Verwarnungszettel an 4163 Räder geklebt“, fasst Heribert Büth vom Ordnungsamt zusammen. Die jeweiligen Bezirksordnungsämter seien für  die Sauberkeit in ihren Bereichen zuständig. „Die Kollegen haben da auch den besten Überblick, denn sie kommen fast täglich an den problematischen Stellen vorbei“, erläutert Büth.

Klebt der gelbe Zettel, hat der Radler einen Monat Zeit

Einen direkten Zusammenhang zwischen den jährlich geschaffenen, rund 1000 zusätzlichen Abstellplätzen pro Jahr will der Ordnungsamtsmitarbeiter zwar nicht herstellen, die Zahl der 3451 im Jahr 2015 entfernten Vehikel in Köln belegt ab eine Zunahme der sogenannten Fahrradleichen.

Heribert Büth erläutert, wann seine Kollegen einschreiten: „Wir werden nur bei Rädern aktiv, die augenscheinlich nicht mehr fahrtauglich sind oder nicht mehr repariert werden können, beispielsweise wenn Reifen fehlen“. Außerdem wird  der Ordnungsdienst bei Verkehrsbehinderungen durch Fahrräder sowie das Abstellen in Halteverbotszonen aufmerksam.

„Die gelben Warnzettel gehen in der Regel mit einer einmonatigen Frist einher, anschließend beauftragen wir die Abfall-Wirtschaftsbetriebe, die Radleichen abzuholen“, sagt Heribert Büth. Im Umweltzentrum an der Niehler Straße versuchen die Mitarbeiter, zu reparieren oder auszuschlachten was geht, die Ergebnisse werden dann versteigert. „Allerdings ist der überwiegende Teil der Fahrräder schrottreif“, sagt Büth.

Stadt schafft mehr Fahrradabstellplätze

Beim Ordnungsamt gehen darüber hinaus regelmäßig  Hinweise der Kölner ein, wo sich vermeintliche Fahrradleichen befinden. Die Kreuzung von Ehrenfeldgürtel und Venloer Straße etwa sei laut Büth „ein Hotspot für zurückgelassene Fahrräder“. Je nach Aufkommen und Zustand werden an solchen Stellen auch vor Ablauf eines Monats die ungenutzten Drahtesel abgeräumt.

Allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2017 sind rund 500 weitere Abstellmöglichkeiten in Köln hinzugekommen. Der Stadt zufolge, sollen vor allem kompakte Anlagen für mindestens sechs bis zehn Fahrräder entstehen. Jährlich gehen etwa 250 konkrete Hinweise und Anregungen von politischen Gremien und aus der Bürgerschaft bei der Verwaltung ein. 40 Prozent der Hinweise betreffen die Innenstadt, die meisten anderen die Stadtbezirke Lindenthal, Ehrenfeld und Nippes.

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