Kölner SicherheitsfirmaWIS verliert den Auftrag zur Bewachung der Häuser

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Museum Ludwig in Köln

Museum Ludwig in Köln

Köln – Wer regelmäßig eines der großen Kölner Museen besucht, dürfte einige der Museumswächter der Firma WIS vom Sehen kennen. Viele der Sicherheitsmitarbeiter im musealen Dienst, wie sie korrekt heißen, arbeiten zum Teil seit Jahrzehnten in den Häusern und fühlen sich eng verbunden mit den Meisterwerken, für deren Sicherheit sie sorgen.

Seit den 70er Jahren hat das Kölner Sicherheitsunternehmen den Auftrag für die Museen in Köln. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, endet die Zusammenarbeit mit der Stadt aber mit Ablauf des Jahres. Der Vertrag lief aus und musste daher neu ausgeschrieben werden, sagt Stadtsprecherin Inge Schürmann. Derzeit sei man „im Verfahren der Zuschlagserteilung“, das heißt, die Unternehmen die sich beworben haben, werden über den Ausgang des Wettbewerbs informiert.

140 Mitarbeiter betroffen

Das Kieler Unternehmen KWS mit seinem Tochterunternehmen Sitec in Kerpen wird ab Januar für die Sicherheit in den Ausstellungsorten sorgen. Dem Vernehmen nach sei es vor allem der Preis der Kieler gewesen, der den Ausschlag gab. „Wir bedauern sehr, dass wir den Auftrag nicht mehr bekommen haben“, sagt Günter Calaminus, Geschäftsführer von WIS. Neben den Museen ist WIS in Köln unter anderem bei der Messe, der Deutz AG, der Uni und der IHK engagiert.

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Die Entscheidung der Stadt sorgt bei den rund 140 betroffenen Sicherheitsmitarbeitern für Unruhe. Viele haben sich auf ein Leben im Museum eingerichtet und hängen an ihrem Arbeitsumfeld. Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche wachen viele von ihnen über die Exponate. Hinzu kommen Annehmlichkeiten wie ein freier Montag. „Fünf Wochen vor Schichtende, wissen wir nicht wirklich wie es weitergeht“, sagt ein Mitarbeiter, der sich namentlich nicht nennen lassen möchte.

Arbeitslosigkeit droht offenbar nicht

Dass Mitarbeiter arbeitslos werden, schließt Calaminus aus. „Das neue Unternehmen KWS hat Kontakt zu aufgenommen, um über die Zukunft der Mitarbeiter zu sprechen.“ Arbeitsrechtlich wäre ein sogenannter Betriebsübergang möglich, bei dem die Sicherheitsleute ihre derzeitigen Konditionen auch beim neuen Arbeitgeber behielten. Sollte dies mit KWS nicht möglich sein, weil etwa die Belegschaft der Kerpener Sitec zum Einsatz kommt, würde WIS seine Mitarbeiter aber trotzdem behalten und andere Verwendung für sie finden. Das sei auch bereits mit dem WIS-Betriebsrat abgesprochen.

Am kommenden Dienstag sollen die Betroffenen auf einer Versammlung im Museum Ludwig ausführlich über die Pläne unterrichtet werden.

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