Vor einem Jahr im Kölner ZooElefantenbulle musste eingeschläfert werden

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Die Elefantenherde im Kölner Zoo.

Köln – Fast täglich jähren sich Kölner Nachrichten und Geschichten, die bei unseren Lesern große Aufmerksamkeit erlangt haben. Daran möchten wir erinnern. Den folgenden Text hat die Kölner Lokalredaktion am 18. Juni 2017 veröffentlicht: 

Traurige Nachricht aus dem Kölner Zoo: Der kleine Elefantenbulle, der am vergangenen Montag zur Welt gekommen war, ist tot. Wie am späten Sonntagabend bekannt wurde, musste der kleine Elefant eingeschläfert werden.

Am Sonntag war das Jungtier nachmittags plötzlich sehr schwach geworden und bekam Durchfall. Das Team um Zoo-Tierärztin Sandra Langer, die Tierpfleger und Zoodirektor Theo Pagel hat sich daraufhin entschlossen, das Jungtier einzuschläfern – ein Entschluss, der „unumgänglich war und der trotzdem allen sehr schwer fiel“, so Pressesprecher Christoph Schütt. 

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Nabelentzündung als mögliche Ursache

Als Grund für die Verschlechterung des Zustands wird eine Nabelentzündung bei dem kleinen Elefanten vermutet. Näheres soll am Montag eine Untersuchung ergeben. Das Jungtier soll in die Tier-Pathologie gebracht werden.

„Wir wollen feststellen, was darüber hinaus hinter der Schwäche steckt und ob möglicherweise zusätzlich noch etwas entdeckt wird, das wir von außen nicht erkennen konnten. Denn es ist ungewöhnlich, dass sich anfänglich kein Elefant der Herde richtig gekümmert hat“, so Tierärztin Sandra Langer. Das Ergebnis der veterinärpathologischen Untersuchung wird vermutlich innerhalb der kommenden 14 Tage vorliegen.

Jungtier wurde allein gelassen

Anders als üblich waren weder Mutter noch andere Herdenmitglieder nach der Geburt bei dem neugeborenen Jungtier geblieben. Die Mutter, Leitkuh „Kreeblamduan“, hat zu Anfang ihr Kind nicht akzeptiert. Erst nach und nach gelang es dem Jungtier, regelmäßig bei der Mutter zu trinken.

Nachdem sich so der Kontakt intensiviert hatte und der kleine Bulle durch die Muttermilch zu Kräften gekommen war, war Zoo-Vorstand Theo Pagel ursprünglich „zu 90 Prozent“ davon ausgegangen, dass alles gut werde.

Team im Kölner Zoo hat sich mit anderen Elefantenfachleuten beraten

Es sei alles nach Plan gelaufen, „bis das Junge sehr plötzlich abbaute. Wir waren am Sonntagnachmittag alle sehr überrascht von der Wendung und sind sehr traurig“, so Zoo-Direktor Pagel. „Alle haben getan, was man tun konnte.“

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Selbstverständlich hätte sich das Team mit anderen Elefantenfachleuten besprochen und sei in seinem Vorgehen bestärkt worden, sagt der Zoo-Vorstand. Todesfälle wie der des jungen Bullen können vorkommen und passieren auch im Freiland, betont Zoosprecher Christoph Schütt.

Aufgrund der regelmäßigen Milchaufnahme des Jungtiers war eine Handaufzucht zu keiner Zeit notwendig, betont der Kölner Zoo in einer Pressemitteilung. Eine Handaufzucht mache immer nur dann Sinn, wenn die Nahrungsaufnahme anders nicht möglich ist. „Forderungen nach einer Handaufzucht sind in diesem Fall haltlos und an der Sachlage vorbeigehend“, heißt es in der Mitteilung. (red)

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