Kommentar zur TurnhallenräumungNicht lange, bis Flüchtlinge wieder Schutz brauchen

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Die Stadt beendet die Unterbringung von Geflüchteten in Turnhallen.

Köln – Schulkinder, die in der Aula oder im Klassenzimmer turnen. Sportvereine, die um ihre Existenz fürchten, weil ihnen die Mitglieder angesichts des geschrumpften Kursangebots fortlaufen.

Dieses Szenario ist nun hoffentlich Vergangenheit. Die Stadt konnte jetzt die letzte der einstmals 27 für Flüchtlinge gesperrten Turnhallen räumen– ein halbes Jahr früher als gedacht. Ein Erfolg, der auch den erheblichen Anstrengungen von Politik und Verwaltung zu verdanken ist, alternative Unterbringungsplätze zu schaffen.

Zeit sich auszuruhen, ist dennoch nicht. Denn die Ruhe ist trügerisch. Es ist ja nicht so, als sei der Flüchtlingstreck gestoppt oder als wären die Fluchtursachen, die täglich Tausende von Menschen dazu bringen, unter Lebensgefahr ihre Heimat zu verlassen, beseitigt. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die Flüchtlinge wieder vor der Tür stehen.

Es braucht eine ausreichende Zahl an Plätzen

Die Stadt ist daher gut beraten, es diesmal besser zu machen als nach dem Jugoslawien-Krieg, als Wohnheime aus Kostengründen zuhauf geschlossen wurden, weil man sie für überflüssig hielt.

Eine fatale Fehlentscheidung, wie man heute weiß. Künftig braucht es eine ausreichende Zahl an Plätzen, die auf Vorrat bereit gestellt werden – sonst müssen womöglich bald wieder Turnhallen gesperrt werden.

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