Konzert im TanzbrunnenComeback für Peter Schütten bei Brings

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Brings Konzert 1

Gelungenes kölsches Duett: Peter Brings (l.) und Peter Schütten.

Köln – Er habe sich richtig gefreut, als die Jungs von Brings ihn eingeladen haben, aber er sei durchaus auch ein bisschen nervös gewesen. „Ich bin das ja nicht mehr gewöhnt“, sagte Peter Schütten und lachte. „Ich habe seit zweieinhalb Monaten nicht mehr gesungen und weiß gar nicht, ob ich das noch kann.“ Erstmals seit seinem Ausscheiden bei den Bläck Fööss stand der 70-jährige Sänger nun wieder auf einer Bühne. Und von den rund 11.000 Fans beim Heimspiel von Brings im Rahmen ihrer „Besoffen vor Glück“-Tour – für deren elftes Gastspiel am Tanzbrunnen gab es zuvor von Köln-Kongress-Chef Bernhard Conin einen Stern an der „Wall of Fame“ – wurde Schütten mit regelrechten Ovationen empfangen. Mit den Kollegen der karierten Band und dem gesamten Publikum sang er mit „Do bes die Stadt“ einen echten Klassiker des kölschen Liedguts und rockte und hüpfte dann noch im Duett mit Peter Brings übers Podium zu „Man müsste nochmals 20 sein“.

Diese alte Schlagermelodie, 1953 von Willy Schneider zum Hit gemacht, war ihm von Kind an vertraut. Schütten: „Das Lied kannte ich schon als kleiner Fetz. Mein Onkel leitete damals den Fleischer-Chor in Ehrenfeld. Und da sang auch Schneider mit.“ Wann er wieder mal irgendwo einen Gastauftritt habe, wisse er derzeit noch nicht. „Ich vermisse nichts“, sagte der Fööss-Rentner. „Ich habe so viele Sachen zu tun.“

Detlef Vorholt und Big Maggas zu Gast

Weitere Gäste in der Show waren die Hamburger Party-Band Big Maggas, die schon das Vorprogramm bestritten hatten und später mit Brings noch „Moin“ sangen – eine Coverversion des 70er Jahre Disco-Hits „Born to be alive“ von Patrick Hernandes – sowie Detlef Vorholt mit der Quetsch und Sänger Sven Welter von den Paveiern. Brings hatten sich als gemeinsames Lied „Leev Marie“ ausgesucht, Welter wollte unbedingt „Niemols em Lääve“ singen. „Als ich 16, 17 war, habe ich als Fan bei denen vor der Bühne gestanden – bei der Bierbörse in Leverkusen oder beim Ringfest in Köln“, erinnerte sich Welter.

Und dann lauschten die beiden ganz aufmerksam dem einzigen neuen Song, den Brings unter die 27 Titel des dreistündigen Konzertes gemischt hatten. „Liebe Gewinnt“, das die Gefühle der Band zur aktuellen Weltlage zusammenfasst, war erst vor zwei Tagen entstanden. Gitarrist Harry Alfter hatte die Musik komponiert zu der Peter und Stephan Brings in einer Nacht den Text schrieben. Das kam an bei den Fans, der Refrain wurde sogleich tausendfach mitgesungen. Danach packten die Band musikalisch die „decke Trumm“ aus (Peter Brings: „Das muss so sein“), zelebrierte im Gitarren-Gewitter ein wahres Rock-Spektakel und reihte zur Freude der Fans Hit an Hit. 

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