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„Tante Olga“Kölns erster verpackungsfreier Laden eröffnet in Sülz

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Olga und Gregor Witt mit Dinah Stark (v.l.)

Sülz – Die Kräuter- und Teedosen sind gefüllt, die Wände frisch gestrichen und an dem Schaufenster des kleinen Ladens in der Berrenratherstraße in Sülz prangt ein großes „O“. Am Samstag hat Kölns erster Unverpackt-Laden „Tante Olga“ eröffnet. Das Konzept: Keine Tüten, kein Plastik, keine Schachteln. Stattdessen füllen die Kölner Bio-Nudeln, Getreide, Gewürze, Nüsse und Trockenfrüchte in mitgebrachte Stoffbeutel und Gläser. Alles verpackungsfrei.

Neben Coffee-to-go in mitgebrachte Becher bietet der Laden in Sülz auch alternative Kosmetikprodukte wie etwa Bambus-Zahnbürsten an. Alles Fair Trade und bio-zertifiziert, das versprechen Olga und Gregor Witt, die zusammen mit Dinah Stark den tütenlosen Tante-Emma-Laden realisiert haben. 49.723 Euro hatten die drei im Sommer per Crowdfunding von mehr als 920 Unterstützern gesammelt, um die ehemaligen Geschäftsräume der alten Bäckerei Heilinger komplett zu renovieren, eine Küche einzubauen und ein erstes Lebensmittel-Sortiment bereitzustellen. Und schossen damit über das Ziel von 48.000 Euro hinaus. Viele Kölner freuen sich auf das Konzept: Knapp 4.000 Likes hat die Facebook-Seite von „Tante Olga“ bereits.

Zero Waste ist Trend

Immer mehr Läden in Deutschland bauen auf das Zero-Waste-Konzept, verzichten komplett auf Verpackungen und wollen so dem weltweiten Anstieg von Plastikmüll entgegenwirken. Allein die Deutschen produzieren jährlich 11,7 Millionen Tonnen davon. Mehr als sechs Millionen Tonnen Müll – das meiste davon Plastik – landen jedes Jahr im Meer.

Neben „Tante Olga“ setzen deshalb seit längerer Zeit auch andere Kölner Unternehmer auf „Zero Waste“ : Die Kaffeerösterei „Van Dyck“ bietet Kunden Rabatt, wenn sie eigene Gefäße mitbringen. Das „Frittenwerk“ in der Ehrenstraße setzt auf 100 % biologisch abbaubare Pommes-Schiffchen und Besteck. Die Kaffeebecher im Café „Häppchen“ lösen sich nach knapp zwei Monaten auf. In mehr als 20 Städten in Deutschland gibt es bereits verpackungsfreie Geschäfte – Tendenz steigend.

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