Anwohnerparken am PauliplatzBraunsfelder klagen über unzumutbare Parksituation

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Walter Knitel (vorne) und Mitstreiter am Pauliplatz

Walter Knitel (vorne) und Mitstreiter am Pauliplatz

Braunsfeld – Wie Raubvögel auf Beuteflug kreisen Autofahrer um den Pauliplatz, suchen einen Parkplatz, mehrfach am Tag und oft erfolglos. Dicht gedrängt säumen Karosserien die Straßen. Eine Lücke ist selten. Die kostenlosen Stellplätze an dem kleinen Platz in Braunsfeld sind bei vielen Autofahrern beliebt – zum Ärger der Anwohner.

Sie müssen oft lange nach einer Abstellmöglichkeit für ihren Pkw suchen und wollen das nun ändern: „Wir möchten, dass am Pauliplatz endlich Bewohnerparken eingeführt wird“, fordert Anwohner Harry Halfpaap. Wenn die Stadt diese Forderung umsetzt, würden alle Bewohner des Viertels gegen eine Gebühr von rund 30 Euro im Jahr einen Parkausweis bekommen, der sie dazu berechtigt, ohne weitere Zahlung ihr Auto auf den anliegenden Stellplätzen abzustellen. Alle anderen Autofahrer müssten ein Ticket ziehen, um ihr Auto auf den Parkplätzen im Pauliviertel abstellen zu können.

Bewohner stellten ersten Antrag 2009

Den Wunsch, dass der Parkraum auf diese Weise bewirtschaftet ist, hegen die Nachbarn am kleinen Platz schon lange, wie Anwohner Walter Knitel erzählt: Bereits im Jahr 2009 hätten die Anwohner an die Bezirksbürgermeisterin von Lindenthal, Helga Blömer-Frerker, geschrieben und gefordert, die Parkplätze im Pauliviertel zu bewirtschaften.

Letztes Jahr folgte das zweite Schreiben. Der Ärger der Anwohner über das Parkraumproblem wächst ebenso wie dieses selbst. Seit einer Weile sind Parkplätze an der Scheidtweiler Straße in unmittelbarer Nähe des Pauliplatzes weggefallen. Ein Investor errichtet dort unter dem Titel „Neue Paulihöfe“ Wohnhäuser. Bald wird auch am Braunsfelder Markt gebaut und niemand mehr dort parken können.

Die Bewohner der Häuser am Pauliplatz sorgen sich über die Folgen. „Auch die Menschen, die bislang an marktfreien Tagen auf der Fläche geparkt haben, werden nun bei uns einen Stellplatz suchen“, sagt Harry Halfpaap. „Ich verstehe nicht, warum die Stadt den Investoren nicht zur Auflage macht, auch Tiefgaragenstellplätze zur Miete oder zum Kauf für Menschen zu errichten, die nicht in den neuen Häusern wohnen.“

Bewohnerparken wird frühestens Ende 2018 umgesetzt

Das Amt- für Straßen- und Verkehrstechnik hält es mittlerweile auch für sinnvoll, Anwohnerparken am Pauliplatz einzuführen: „Wir beginnen im vierten Quartal 2017 mit den Planungen des Bewohnerparkgebietes Pauliviertel“, sagt Klaus Harzendorf, Leiter des Amts für Straßen- und Verkehrstechnik. „Der Vorschlag der Verwaltung wird dann der Bezirksvertretung Lindenthal zur Beratung und zum Beschluss vorgelegt. „Wenn ihr Votum positiv ausgefallen ist, können wir 2018 mit den ersten Vorbereitungen beginnen, so dass das Bewohnerparken günstigstenfalls Ende 2018 umgesetzt wird.“

Dass die Bezirkspolitiker dem Vorhaben zustimmen, ist wahrscheinlich. „Da die Situation sich so dringlich gestaltet, dann können wir bereits in einer unserer nächsten Sitzungen beschließen, dass rund um den Pauliplatz Anwohnerparken eingerichtet wird“, sagt Blömer-Frerker. „Ob das allerdings dazu führt, dass die Verwaltung es schneller umsetzt, ist natürlich die Frage.“

Die Pläne des Amts beseitigen die Sorgen der Bürger nicht: „Wenn das Anwohnerparken erst Ende 2018 eingeführt wird, ist das für uns viel zu spät. Auf dem Braunsfelder Markt fallen bald noch einmal 60 Parkplätze weg. Das endet in einer Katastrophe“, fürchtet Walter Knitel.

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