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Berrenrather StraßeDas Veedel trauert um die „gute Seele“ der Pizzeria „Azzurro“

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Sülzer Bürger und Einzelhändler trauern mit „Pizza Azzurro“-Inhaber Domenico Incorvaia, der seine Frau verloren hat.

Sülzer Bürger und Einzelhändler trauern mit „Pizza Azzurro“-Inhaber Domenico Incorvaia, der seine Frau verloren hat.

Sülz – Rote Kerzen brennen; Blumen und Trauerkarten liegen am Eingang der Pizzeria „Azzurro“ an der Berrenrather Straße. Ein ganzes Veedel trauert mit Inhaber Domenico Incorvaia, der seine Frau Anna (50) bei einem Verkehrsunfall verloren hat.

„Wir haben uns fast jeden Tag zugewunken, sie war immer freundlich und sehr beliebt“, sagt Stefanie Kleiner, die ein Geschäft auf der anderen Straßenseite betreibt. Die Anteilnahme und Betroffenheit auch unter den anderen Einzelhändlern im Veedel sei groß.

Die 2005 eröffnete Pizzeria der sizilianischen Familie Incorvaia ist zu einer Institution im Veedel geworden. Vor allem zur Mittagspausenzeit und an lauen Sommerabenden stehen die Selbstabholer oft Schlange bis auf die Straße. „Hier trifft man sich“, sagt Stefan Berges, Apotheker in Sülz, „und Anna Incorvaia war die gute Seele des Geschäfts.“

Oft nahm sie Bestellungen entgegen oder hielt die Küche im hinteren Teil des Ladens in Schuss, während ihr Mann vorne im Steinofen Pizzen zubereitete, die vielen Kunden als die besten von Sülz, wenn nicht von ganz Köln gelten.

Miteinander vertraut und bestens aufeinander eingespielt hielt das Paar den oft brummenden Betrieb am Laufen. Wer einen der wenigen Sitzplätze ergatterte, konnte im authentischen italienischen Flair des Ladens die Alltagshektik vergessen. Die Gelassenheit von Anna Incorvaia trug viel dazu bei. Ihr Mann und ihre Kinder seien derzeit in Italien, wie zu erfahren war, wo die Beisetzung stattfinden soll. Die Pizzeria bleibt bis auf Weiteres geschlossen.

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