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Köln-LindenthalWas das Freizeit-Viertel Kölns zu bieten hat

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Lindenthals Kanäle sind ein attraktives Stück Natur inmitten der Großstadt.

Lindenthals Kanäle sind ein attraktives Stück Natur inmitten der Großstadt.

Lindenthal – Lindenthal hat den größten  Teil  der Kölner Uni und viele Geschäfte, ist  also kreativ und produktiv. Doch der Stadtteil ist auch  attraktives Ausflugsziel: Die Kanäle erinnern an Hollands Grachten, der Stadtwald beherbergt einen naturnahen Tierpark,  rund um den  Decksteiner Weiher liegt ein reichhaltiges Erholungs- und Abenteuerparadies. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Auswahl vor. 

Oft die Nummer eins: Die Kölner Uni

Am Aachener Weiher, an der Universitätsstraße und rund um die Zülpicher Straße begegnen einem während des Semesters ganze Ströme junger Menschen aus Richtung der Universität. Im Sommer bevölkern sie die Grünflächen zwischen Eifelwall und Aachener Straße. Die Gebäude der Uni verteilen sich auf Lindenthal und angrenzende Viertel. Markant sind das Philosophikum, die Bibliothek und das Hauptgebäude an der Universitätsstraße. Rund 46000  Studenten hat die 1388 gegründete Uni – eine der ältesten in Deutschland. Abwechselnd mit der LMU München steht sie auf dem ersten Platz der Unis mit den meisten Studierenden. 

Urlaubsatmosphäre: Das Haus am See

Wie ein paar Stunden Urlaub,  so fühlt sich ein  Ausflug an den Decksteiner Weiher an. Im  Haus am See  sitzen die Gäste auf der  Terrasse oder an der Strandbar mit einem Cocktail und Sand unter den Füßen. Ist es draußen ungemütlich, zieht man sich nach drinnen zurück und genießt  saisonal wechselnde Gerichte. Für Kinder muss so ein Ausflug gar nicht langweilig sein: Nebenan gibt’s den Minigolf-Platz und  – in den wärmeren Monaten des Jahres – den Boots-Verleih.

Hoch hinaus: Felsengarten am Fort VI

Wirklich gebirgig ist die Landschaft am Decksteiner Weiher nicht. Und doch gibt es dort einen Felsengarten. In der Nähe des Forts VI, eines Überrestes des alten Kölner Verteidigungsrings der Preußen, legten ihn Gärtner 1927 nach den Plänen des Kölner Gartenbaudirektors Fritz Encke an. Völlig vergessen, sanierte ihn im Jahr 2001 der Rheinische Verein für Landschaftspflege und Grünflächen mit Hilfe von  Schülern. Angesichts der zahlreichen  Felsbrocken und der alpinen Gewächse trägt der exotisch anmutende Garten seinen Namen zu Recht. Höhepunkt ist der Aufstieg zum Aussichtspunkt über die gesamte Anlage – er erinnert etwas an einen Steig.

Die Geheimnisse des Friedhof Deckstein

Wirklich ruhig ist es in Deckstein. Nur selten fährt hier ein Auto durchs Villenviertel. An der Decksteiner Straße führt ein Tor geradewegs auf den alten Friedhof. Nachdem auf dem Kirchhof am Krieler Dömchen keine neuen Gräber mehr ausgehoben wurden, fanden die Beerdigungen der  Lindenthaler Gemeinde von 1869 bis 1917 dort statt. Einige Wege führen unter  alten Bäumen vorbei an verwitterten Grabsteinen. Auf vielen von ihnen ist die Schrift noch lesbar und erzählt über die Verstorbenen. „Wer treu gewirkt bis ihm die Kraft gebricht, und liebend stirbt, ach den vergisst man nicht“, heißt es auf einem Familiengrab aus dem 19. Jahrhundert. 

Die Kanäle

Wer nicht an der Aachener Straße entlang gehen oder radeln will, nutzt in Lindenthal  die Wege an den  Kanälen. Seit den 20er Jahren verbinden der am Stadtwald beginnende Rautenstrauch-Kanal und der vom Aachener Weiher ausgehende Clarenbach-Kanal den Äußeren und den Inneren Grüngürtel.   Kölns Gartenbaudirektor Fritz Encke legte  1925 eine Promenade an, die  an Gärten des 17. und 18. Jahrhunderts erinnert. Die Kanäle  ähneln  mit ihren bogenförmigen Brücken den niederländischen Grachten. Unterirdisch sind  sie  mit dem Aachener Weiher verbunden. Das Wasser stammt aus einem Grundwasserbrunnen im Äußeren Grüngürtel. Mit einer technischen und biologischen Sanierung sorgte man dafür, dass das Gelände  ein angenehmer Lebensraum für Pflanzen und Tiere bleibt– wie die vielen Schwäne.  

Tierpark

Besonders am Wochenende ist der Stadtwald voller Menschen – bei gutem Wetter liegen auf den Wiesen um den Kahnweiher  viele Kölner,  lesen oder picknicken. Zu jeder Jahreszeit geht man dort spazieren.  Die Familien zieht es in den Tierpark: Neben dem großen Spielplatz sind natürlich die  Tiere ein Publikumsmagnet: Ob  Truthähne und Hühner, Schafe, Ziegen, Damwild, Esel oder die großen Hochlandrinder – es gibt viel zu sehen und die meisten Tiere freuen sich sehr über das Futter aus den Tierfutterautomaten. 

Altes Schulhaus

Direkt gegenüber des Krieler Dömchens liegt ein weiterer Schatz der Lindenthaler Geschichte: Die Zwergenschule. Um 1836 erbaut, damit die Krieler Kinder nicht länger in den umliegenden Orten zur Schule gehen mussten, bot das Backsteinhäuschen Platz für 22 Kinder – in einem Klassenraum. Inzwischen ist das Schulhaus in Privatbesitz und restauriert worden, sieht aber noch immer aus wie vor knapp 200 Jahren. 

Schatzkästchen

Dom-Schlüsselanhänger, Dom-Schirme, Kerzen und viele weitere Köln-Artikel warten im Kölner Schatzkästchen auf den Köln-Fan. Als Ergänzung zu den  typischen Souvenir-Läden in der Innenstadt findet man hier manch  besonders fantasievolle  Deko- und Geschenkartikel für alle Gelegenheiten. An der Ecke Dürener Straße/Gürtel fallen schon beim Vorbeifahren mit der Linie 13 die Kartenständer vor dem Laden und das große Dom-Logo über der Markise auf. 

Krieler Dömchen

Hinter einer Hecke und Bäumen versteckt liegt das Krieler Dömchen. Die kleine romanische Kirche aus dem 10. bis 11. Jahrhundert zwischen Zülpicher und Gleueler Straße ist die älteste Lindenthals – und eine der ältesten Kölns. Das Dömchen hat sich seinen Charme bewahrt: Bis weitere Kirchen folgten und Köln  Lindenthal eingemeindete, war es die Kirche der Krieler und Lindenthaler. An die Vergangenheit des Dömchens erinnern die Gräber  aus dem 17. bis 19. Jahrhundert auf dem Kirchhof.

Viva Italia

Eines der vier ausländischen Kulturinstitute in Köln liegt an der Universitätsstraße (Nummer 81): das italienische Istituto Italiano di Cultura. Neben einer großen Bibliothek mit italienischen Büchern und Medien lädt das Institut regelmäßig zu kulturellen Veranstaltungen, Konzerten und Ausstellungen. Aber man kann  auch in mehrmonatigen Kursen und in Intensivkursen Italienisch lernen. Es gibt  Angebote für Schüler, Wiedereinsteiger und Konversationsklassen. Wer seinen Erfolg schwarz auf weiß sehen möchte, kann  auch international anerkannte Sprachzertifikate erwerben.  

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