Nähkurse, DIY und Fairtrade„Fair Made“ soll zu nachhaltiger Mode motivieren

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Sona Alumkal (r.) und Kathrin Hittorf vor ihrem Geschäft an der Luxemburger Straße

Sona Alumkal (r.) und Kathrin Hittorf vor ihrem Geschäft an der Luxemburger Straße

Sülz/Klettenberg – Eigentlich haben die beiden Frauen schon lange von der Selbstständigkeit geträumt. Aber die Risiken erschienen Sona Alumkal und Kathrin Hittorf stets zu groß. Erst ein Berater brachte sie darauf, gemeinsam ein Geschäft zu eröffnen. Nun wird der Traum der beiden zur Realität: An der Luxemburger Straße 283 hat das Geschäft „Fair Made“ eröffnet.

Nachwuchsdesigner können Regale mieten

An weißen Kleiderbügeln hängen bunte Wenderöcke mit Blumenmustern, die Alumkal schon seit Jahren selbst entwirft. Auch eine Kollektion unter anderem mit Taschen aus recycelten Materialien, die Hittorf selbst schneidert, soll es geben. Nachwuchsdesigner können Regale in dem Geschäft mieten und dort ihre Sachen ausstellen.

„Ich habe auch einmal so angefangen und weiß, wie schwer das ist“, sagt Alumkal. In dem Geschäft gibt es noch Schmuck, Lampen und Kissen. Mehrere größere Hersteller haben dabei das „Fairtrade“-Zertifikat. Ebenfalls in Planung sind Workshops zu unterschiedlichen Themen wie Siebdruck. Hittorf hat Modedesign studiert und wird mehrere Nähkurse leiten.

Ziel: Mehr Menschen zum Nähen motivieren

Schon während des Studiums habe sie einigen Kommilitonen beigebracht, zu nähen. Viel zu oft würden Menschen ihre Hose wegschmeißen, nur weil sie ein Loch hat. „Das ist so schade. Dabei kann man so schnell etwas Neues daraus machen“, findet Hittorf. Deshalb wolle sie mehr Menschen zum Nähen motivieren.

Besonders wichtig ist, den Freundinnen die möglichst faire Herstellung der Ware. Alumkal lässt ihre Wenderöcke und ihren Schmuck beispielsweise in Indien bei kleinen Familien produzieren. „Ich bezahle das, was die Menschen von mir verlangen und verhandele nicht“, sagt sie. Zudem sei sie mehrmals vor Ort gewesen und sehe, dass die Familien zu Hause und ganz ohne Kinderarbeit ihre Ware herstellen. 

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Solche Transparenz bei den Labeln, die die Frauen in ihrem Geschäft anbieten, liege ihr sehr am Herzen. „Natürlich muss man das alles sehr kritisch sehen. Wir versuchen aber nur dort einzukaufen, wo wir die Herkunft der Produkte nachvollziehen können“, sagt Kathrin Hittorf. Eine Garantie für wirklich faire Ware gebe es allerdings wohl nie.

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