Neueröffnung in LindenthalTraditionslokal „Zum Marienbildchen“ wird zur Bagatelle

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Martin Schlüer (l) und Daniel Rabe starten neu in dem Traditionslokal, das seinen Namen von der schmucken Statue an der Fassade hat.

Martin Schlüer (l) und Daniel Rabe starten neu in dem Traditionslokal, das seinen Namen von der schmucken Statue an der Fassade hat.

  • Die Gastronomen Daniel und Reja Rabe haben das Lokal „Zum Marienbildchen“ übernommen und umgekrempelt.
  • Am Donnerstag eröffnen sie den Gasthof neu – mit neuem Namen, neuem Konzept und neuer Küche.

Lindenthal – Das Marienbildchen ist mehr als ein kleines Lokal. Es ist Veedelsinventar. Auf dem 1874 erbautem Haus steht sein Name in altdeutsch anmutenden Buchstaben – gefühlt seit ewigen Zeiten. Entsprechend entsetzt war mancher Nachbar, als die Gastronomen Daniel und Reja Rabe den Betrieb schlossen, kurz nachdem sie ihn übernommen hatten.

Jetzt, einige Monate später, haben sie die Türen des kleinen Gasthofs wieder geöffnet. Er trägt allerdings einen leicht veränderten Namen, auch wenn der Schriftzug „Zum Marienbildchen“ über der Tür nicht geändert wird: „Bagatelle Zum Marienbildchen“ heißt es allerdings nunmehr offiziell, weil für alle potenziellen Kunden erkennbar ein frischer Wind in das alte Gemäuer eingezogen ist.

Das Ehepaar Rabe hat das Konzept geändert und sich dabei an seinem erfolgreichen anderen Gastronomiebetrieben orientiert. In der Südstadt betreiben die beiden den Alteburger Hof und bereits ein anderes Lokal mit dem Namen „Bagatelle“.

Und so wie das flotte Südstadtlokal mit kleinen, aber feinen Speisen die Bewohner des Kölner Südens anzieht, soll es unter der Betriebsleitung von Martin Schlüter auch im Westen sein: Statt der deutschen Gasthofgerichte, die im Marienbildchen bisher serviert wurden, sollen knapp 70 kleine Gerichte mit französischer Note für zwei bis sechs Euro probierfreudige Menschen anlocken, auch solche, die vorher nicht unbedingt die Falkenburgstraße angesteuert haben.

Junge Gäste anlocken

Der Grund für die Kursänderung in der Küche: „Wir haben festgestellt, dass im Marienbildchen so etwas wie eine Clubatmosphäre herrschte“, sagt Daniel Rabe. Wie eine geschlossene Gesellschaft habe die fast nur aus Stammkunden bestehende Besucherschaft auf Neuankömmlinge gewirkt. Selbstverständlich freue er sich über die Stammkundschaft, die dem Marienbildchen schon seit so langer Zeit treu geblieben ist, „aber künftig sollen sich auch Gäste jüngerer Generationen in das Haus wagen.“

Mit einem frischen altrosa und minzfarbenen Anstrich, Trockenblumen und Hängeschränkchen hat französisches Flair Einzug gehalten. Das gemütliche Brauhausmobiliar hat daneben weiterhin seine Daseinsberechtigung in der Gaststätte.

Die Karte soll Speisen für jeden Geschmack bieten, aber eben à la francaise: Von Pommes über gratinierten Ziegenkäse, Lamm-Hackbällchen, Schnecken, Kaninchenleber bis hin zu bretonischen Fischfrikadellen und Jakobsmuscheln reicht das Programm.

Dazu gibt es Wein, aber auch selbstverständlich Reissdorf-Kölsch – und so ist für die Lindenthaler im Marienbildchen wieder alles in bester Ordnung.

Bagatelle Zum Marienbildchen, Falkenburgstraße 21, Öffnungzeiten: täglich ab 17 Uhr.

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