Unfälle an Dürener Straße/GürtelRisiko-Kreuzung für Radfahrer

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Gefährlich unübersichtlich: Die Kreuzung Dürener Straße/Gürtel.

Gefährlich unübersichtlich: Die Kreuzung Dürener Straße/Gürtel.

Lindenthal – Ein weißes „Geisterrad“, abgestellt am Straßenrand, erinnerte noch monatelang an den schweren Unfall vom März 2010: Der Fahrer eines 40-Tonners hatte an der Kreuzung Dürener Straße/Stadtwaldgürtel beim Rechtsabbiegen eine Radfahrerin übersehen – die 57-Jährige starb noch am Unfallort. Die Bezirksregierung hatte die Stadt damals angewiesen, die Kreuzung übersichtlicher und sicherer zu gestalten. Das ist jetzt viereinhalb Jahre her, mehrfach ist die Umsetzung angekündigt worden – getan hat sich bislang nichts. Für Anwohner, Politiker und auch den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) ist es nicht nachvollziehbar, dass der bereits im Herbst 2011 beschlossene Umbau so lange auf sich warten lässt – und nicht zumindest einige Maßnahmen vorgezogen wurden.

Über welche gefährlichen Stellen ärgern Sie sich als Radfahrer in Köln? Schicken Sie uns ihre Beschreibung gerne mit Foto an: community@ksta.de

Angela Stolte-Neumann, Leiterin der Planungsabteilung im Amt für Straßen und Verkehrstechnik, begründet den langen Planungszeitraum mit „der Komplexität des Knotenpunktes“. Die Führung der Radwege, die Signalisierung der Linksabbieger, die Vorrangschaltung der Stadtbahn, der begrenzte Raum – „da geht es um Zentimeter und Sekunden“. Immer wieder hätten die Pläne, auch nach Anregungen aus der Bürgerschaft und der Politik, nachgebessert werden müssen. „Wir sind immer drangeblieben“, so Stolte-Neumann. „Aber es ist sehr schwer, das Optimum zu bekommen.“

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Die Kernpunkte der Planung: Zum einen bekommen die Linksabbieger vom Gürtel in die Dürener Straße stadteinwärts wie stadtauswärts eine eigene Ampelschaltung. Dann wird der unfallträchtige Rechtsabbieger vom Gürtel in die Dürener Straße stadtauswärts entschärft: Die separate Fahrspur fällt weg, die Rechtsabbieger müssen wie der Geradeausverkehr bis zur Ampel vorfahren. Und schließlich sollen für die Radler auf der Dürener Straße wie auf dem Gürtel im Kreuzungsbereich Streifen auf der Fahrbahn markiert werden – damit sie besser gesehen werden. „Wer nicht auf der Straße fahren will, kann aber weiterhin die Radwege nutzen und mit den Fußgängern die Straße überqueren“, so Stolte-Neumann.

Fahren, wo andere auf Grün warten: Rund um den Neumarkt gibt es viele Engpässe. Der an der Ecke zur Hahnenstraße ist aber besonders gefahrenträchtig: Wer hier in Richtung Rudolfplatz unterwegs ist, wird über sehr enge Fahrstreifen geführt, die zudem um Säulen herumführen, die die Sicht behindern. Zudem ist der Platz neben der Außengastronomie so knapp, dass Fußgängergruppen hier fast zwangsläufig auf dem Radweg warten müssen, bis sie die Straße queren zu können. (kaz)

Dass es an der Zülpicher Straße einen Radweg gibt, ist an sich eine gute Idee. Fährt doch ein guter Teil der Studenten mit dem Rad zur Uni. Unübersichtlich und gefährlich ist die Spur aber an der Eisenbahnunterführung am Bahnhof Süd. Dort führt der Radweg plötzlich von der Straße auf den Gehweg – und mitten durch den Wartebereich der Fahrgäste der Linie 9, der sich auch hier befindet. Bahn-, Radfahrer, Fußgänger und Autos – die Zülpicher Straße ist viel zu eng für alle Verkehrsteilnehmer. (ris)

Hier Fahrrad zu fahren ist brandgefährlich: Der Radweg ist zu schmal, links ragen die Rückspiegel der geparkten Autos in den Fahrweg, rechts trennt ihn ein Bordstein vom Fußweg. In der Dunkelheit ist die gefährliche Kante nicht zu sehen. Wer nicht aufpasst oder auf die verrückte Idee kommt, einen anderen Radfahrer zu überholen, wird sich bei Stürzen übel wehtun. Dass dabei auch Autos beschädigt werden, ist das kleinere Übel. Hier gefährdet die Stadt ihre Bürger. Schlimmer geht’s kaum. (fra)

Fast so gefährlich, wie zu Fuß auf einer Autobahn unterwegs zu sein: An der Kreuzung der Deutz-Kalker Straße mit dem östlichen Zubringer, der – jeweils dreispurig – Richtung Flughafen oder Richtung Messe führt, haben Radfahrer grundsätzlich nur bis zur ersten Mittelinsel Grün und dann abrupt Rot. Zudem sind die Radfahrstreifen am schmaleren Ende der Insel markiert, weshalb ein normales Fahrrad überhaupt nicht komplett darauf passt, sondern fast immer vorne und hinten übersteht. (kaz)

Glück ist, an einem sonnigen Sommertag auf der Frankenwerft am Rheinufer als Fußgänger nicht von einem Radfahrer oder einem Velo-Taxi weggeklingelt zu werden – beziehungsweise als Radfahrer nicht von Fußgängern beschimpft zu werden. Wer vom Norden der Innenstadt schnell in den Süden möchte oder umgekehrt, dem bleibt angesichts fehlender Alternative jedoch nur dieser Weg. Er gleicht einem holprigen Slalom-Parcours mit äußerst hoher Kollisionsgefahr. (kaz)

„Wir verstehen nicht, warum man nicht längst das Problem mit der separaten Rechtsabbiegerspur beseitigt hat“, sagt Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker. „Dann wäre eine wesentliche Gefahrenquelle ausgeschaltet.“ Und auch aus Sicht von Sven Bersch vom ADFC hätte man diese Maßnahme längst vorziehen können. André Bresges, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Physik und ihre Didaktik, hat mit Studenten das Unfallgeschehen in der Stadt untersucht – und ebenfalls die Lindenthaler Kreuzung mit dem Rechtsabbieger-Problem als einen Brennpunkt ausgemacht. „Lastwagen und Radfahrer fahren dort eine Zeit lang fast in gleichem Tempo nebeneinander her“, sagt Bresges. „Und dann treffen sie sich, ohne dass der Lkw-Fahrer den Radler gesehen hat.“

Als Unfallschwerpunkt wird die Kreuzung Dürener Straße/Gürtel von der Polizei seit 2011 eingestuft.

Im Jahr 2010 hat es dort 40 Unfälle gegeben, bei denen ein Mensch gestorben ist und neun Personen leicht verletzt wurden.

2011 waren es 33 Unfälle (ein Schwer-, sechs Leichtverletzte), 2012 45 Unfälle mit zwei Schwer- und zehn Leichtverletzten, 2013 27 Unfälle mit sieben Leichtverletzten und 2014 bis zum 25. September zehn Unfälle mit drei Schwer- und zehn Leichtverletzten. (map)

Die Bezirksregierung, die damals den Umbau gefordert hatte, sieht derzeit keine Veranlassung, Druck auf die Stadt auszuüben. Die Planungen seien in der Unfallkommission abgestimmt worden, so eine Sprecherin. Dort habe man sich auch geeinigt, dass der Umbau des Knotens erst in Angriff genommen werde, wenn die Arbeiten an der Kreuzung Dürener Straße/Militärringstraße abgeschlossen seien.

Es wird noch Monate dauern, bis die Umgestaltung der Kreuzung beginnt. Laut Stolte-Neumann werden derzeit die Kosten ermittelt, dem Verkehrsausschuss soll der Baubeschluss „in einer der nächsten Sitzungen“ vorgelegt werden. Die Abteilungsleiterin hofft auf eine Entscheidung noch in diesem Jahr. Dann folgt die Ausschreibung, im Sommer oder Herbst 2015 könnten die Bauarbeiten beginnen. „Die müssten in einem halben Jahr zu schaffen sein“, so die Abteilungsleiterin. Das wäre Anfang 2016. Dann wären sechs Jahre seit dem tödlichen Unfall vergangen.

Lesen Sie hier unseren Kommentar zu der Situation der Radfahrer in Köln.

Bachemerstraße stadtauswärts zwischen Eckertstraße und Weyertal:

Die Autofahrer kommen (zumeist) mit hoher Geschwindigkeit aus der Stadt und schneiden - auf dem Weg in die Hans-Sachs-Str. die Radfahrer, welche weiter auf der Bachemerstr. fahren (s. Zeichnung im Luftbild).

Durch die Unikliniknähe fahren auf der Bachemerstr. (und weiter auf der Gleuelerstr.) viele Radfahrer. Ich persönlich bin immer sehr froh, wenn ich diesen Bereich schadlos überstanden habe und denke, dass bspw. durch eine rote Radwegmarkierung dieser Bereich sicherer gemacht werden kann.

Es gibt dutzende gefährliche Stellen für Radfahrer in Köln. Und sie sind der Stadt bekannt. Deshalb hat der sogenannte Fahrradbeauftragte eine reine Alibifunktion.

"Meine" besonders gefährliche aber auch besonders ärgerliche Stelle ist am Zülpicher Platz Richtung Barbarossaplatz. Da führt der Fahrradweg direkt gegen Parkbuchten, bzw. führt den Radfahrer kurz davor in den fließenden zweispurigen Autoverkehr, der gerne von den Pkws zum Beschleunigen benutzt wird, um die Grünphase am Barbarossaplatz zu erwischen. Wenn die rechte Spur nicht auch noch beparkt wird und sich in die äußerste Spur einreihen muss. Jedes mal für den Radfahrer ein gefährliches Manöver.

Der Weg vom Salierring über den Hohenstaufenring zum Zülpicher Platz ist genau so gefährlich. Zusatzgefahr besteht hier durch schräg parkende PKW's, die sich dann schon mal rückwärts in den fließenden (Fahrrad-) Verkehr schieben. Hier gibt es aber wenigstens keine Scheinsicherheit durch Fahrradmarkierungen. An beiden Gefahrenpunkten wäre viel Platz, um mit relativ wenig Aufwand sichere Fahrradwege bzw. -Spuren anzulegen.

Am Neumarkt, insbesondere die Süd-West-Ecke Hahnenstraße Fahrtrichtung Rudolfplatz:

Die Stelle dürfte nahezu jedem Kölner Radfahrer als brenzlig bekannt sein: dort wird der Radweg in einer abenteuerlich enge Kurven zwischen massiven Säulen des Eckhauses und einem Stahlgeländer zur Fahrbahn hindurchgeführt. Durch die Säulen sieht man Hindernisse, Geisterradler, verirrte Fußgänger etc. erst, wenn es schon fast zu spät ist: Ausweichen ist dann aufgrund der beengten Situation kaum möglich. 

Ich habe dort schon mehrere Beinahe-Zusammenstöße erlebt bzw. gesehen, dank guter Bremsen und etwas Glück ist mir dort nichts passiert. Dass es auch ganz anders ausgehen kann sieht man hier. Demnach gab es am Neumarkt zwischen 2007 und 2010 ca. 70 leicht Verletzte und ca. 8 schwer Verletzte. 

Laut dieser Karte sind seit 2008 „Maßnahmen im Vorbereitung/Prüfung“ – bis auf die entfernten Poller am U-Bahn-Ausgang an der Neumarkt-Galerie vor einigen Jahren sind dort meiner Wahrnehmung nach keine Maßnahmen erfolgt. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man ja drüber lachen.

Eine erste einfache Maßnahme wäre hier (wie an so vielen anderen Stellen) die Radwege-Benutzungspflicht aufzuheben. Mittelfristig sollte im Bereich zwischen Heumarkt und Rudolfplatz in beiden Fahrtrichtungen ein min. 2 m breiter Radfahrstreifen führen um eine attraktive und sichere Ost-West-Verbindung durch die Innenstadt anzubieten, im Zweifel auf Kosten einer Auto-Fahrspur.

Kölner Baustellen berücksichtigen in der Regel nicht den Radverkehr. Die Richtlinien und Empfehlungen sehen hier bei vorhandenen Radwegen eigentlich eine sichere Überleitung des Radverkehrs auf die Straße vor. Dies findet in Köln in der Regel nicht statt. Für Bauherren ist das sicher ein Kostenfaktor. Und da sich die Stadt Köln – auch auf mehrfache Nachfrage – entweder nicht kümmert oder auf der Radwegbenutzungspflicht bei 50 cm Restbreite für Fußgänger und Radfahrer beharrt, kriegt der Bauherr auch keinen Druck von der Stadt. Beispiel: Vor der Malzmühle. Dort habe ich mittlerweile mehrfach darauf hingewiesen. Mal wird ignoriert, mal wird die Absperrung ein paar Zentimeter verrückt. Werde da gleich mal wieder vorbeikommen und schauen, wie der Stand ist. Ein Kampf gegen Windmühlen.

Radwege sind in einem sehr schlechten Zustand in Köln. Zum einen werden die gesetzlichen Mindestanforderungen in Köln mit wenigen Ausnahmen (Der Fahrradbeauftragte konnte auf der Bürgerversammlung zum Radverkehrskonzept Innenstadt nur einen einzigen (!) Radweg in ganz Köln als den Richtlinien entsprechend benennen!) nicht erfüllt. Andererseits sind selbst die viel zu schmalen und schlecht geführten Radwege in einem bedenkenswerten baulichen Zustand. Beispiel: Ringe mit Längspflasterung, kaputten Pflaster, viel zu schmaler Ausführung, Gastronomie bis in den Radweg hinein… Aber die Stadt beharrt hier – entgegen der Gesetzeslage und Rechtsprechung! – auf der Radwegbenutzungspflicht. Unter Radfahrern wird der Name „Radweg“ daher als „Rad weg von der Straße, damit die Radfahrer den (Auto)verkehr nicht stören.“ erklärt. Eine Einrichtung FÜR Radfahrer ist der Radweg dagegen ganz sicher nicht. Eigentlich müsste die Radwegbenutzungspflicht in GANZ Köln zu 100% aufgehoben werden, weil die beiden Pflicht-Anforderungen (Mindestanforderungen gemäß ERA-Richtlinien UND Besondere Gefahrenlage, z.B. Schnellstraße) an keiner Stelle erfüllt sind. Aber die Stadt hebt nur hier und da mal eine Pflicht auf, aber im Wesentlichen tut sich nichts. Das Gesetz wird hier ignoriert.

Die Stadt malt Fahrradspuren auf die Straße. Auf den ersten Blick eine gute Sache. Der Radverkehr wird AUF der Straße geführt, sichtbar für andere Verkehrsteilnehmer, was letztendlich statistisch wesentlich (!) sicherer ist, als der hinter parkenden Autos versteckte Radweg. Besser für Radfahrer. Besser für Fußgänger! Besser für Autofahrer. Allerdings werden diese Spuren viel zu nah an die parkenden Autos gemalt. Selbst neueste Straßenmalerei befindet sich zu 100% in der sogenannten Dooring-Zone.

Fährt man jedoch als Radfahrer mit dem in der Rechtsprechung empfohlenen (!) Abstand von 1-1,5 Meter zum parkenden, dann fährt man AUSSERHALB der von der Stadt gemalten Spuren. Ergebnis ist, dass Autofahrer meinen mit einer Nötigung darauf zu reagieren. Statt der vorgeschriebenen 1,5-2 Meter Abstand oder den in Köln üblichen 50 cm Abstand, wird dann mit wenigen cm Abstand überholt. Ein Konflikt, der von der Stadt durch die unglücklich? absichtlich? von Auto Lobby getrieben? gemalten Spuren intensiviert wird. Damit ist niemanden geholfen. Neuestes Beispiel Mühlenbach/Blaubach.

Es wird flächendeckend auf Radwegen und –spuren gehalten und geparkt. Das Umfahren von Kraftfahrzeugen ist aber gefährlich. Beispiel 1 Heumarkt: Die KVB parkt durchgehend vor Heumarkt 1 an der dortigen Haltestelle mit einem Bus. Man beruft sich hier auf eine Lücke in der StVO, die ein parken an Endhaltestellen erlaubt. Allerdings ist diese Haltestelle weder als Endhaltestelle geplant worden, noch ist die als solche geeignet. Der Radverkehr wird hier genötigt, um den Bus drum rum zu fahren, der Autofahrer, der um die Kurve fährt hat plötzlich einen Radfahrer direkt vor sich. Beispiel 2 Neumarkt:  Der Taxistand ist ständig überfüllt. Taxen stehen da regelmäßig auf der Radspur. Ebenso halten da unzählige Autos, um Einkäufer möglichst nah an der Schildergasse rauszulassen. Gerade hier kommt der Autoverkehr relativ schnell um die Kurve.

Brühler Landstraße in Meschenich:

Man wird trotz Tempo 30 gezwungen, den gemeinsamen Fuß-Radweg zu benutzen. Dieser wird zum Teil legal, aber auch häufig illegal zugeparkt. Unfallgefahr extrem hoch!

Die Verwaltung meint: auf der Fahrbahn sei es noch gefährlicher und will die Benutzungspflicht nicht aufheben!

Die Schönhauser Straße ist enorm stark von vor allem vom Großmarkt kommenden/zum Großmarkt fahrenden Lkw befahren und gleichzeitig in Richtung Rhein sogar als offizielle Fahrradroute ausgewiesen.

Warum es auf dieser mehrspurigen Straße in der einen Richtung einen keinen Mindestanforderungen entsprechenden, gefährlichen Radweg und in der anderen Richtung gar keinen Radweg gibt, wo doch genug Platz für breite Radspuren wäre, ist eines von vielen Rätseln, die die Stadt Köln in Sachen Fahrradinfrastruktur aufgibt.

Eine der gefährlichsten Stellen für Radfahrer in Köln sind in meinen Augen die Ringe, vor allem zwischen Barbarossaplatz im Süden und Ebertplatz im Norden.

Insbesondere im Sommer schlängelt man sich hier auf einem mit lockeren Steinen übersäten (Sturzgefahr insbesondere mit schmalen Fahrradreifen), handtuchbreiten „Radweg“ zwischen Fußgängern, Kellnern und unachtsamen aussteigenden Autofahrern entlang. An jeder Eimündung oder Kreuzung bringen einen noch dazu rechts abbiegende Autos und LKW in Lebensgefahr.

Ein Ausweichen auf die Fahrbahn (wie dies seit 1997 laut Straßenverkehrsordnung als Regelfall vorgesehen ist), ist dank der dort angeordneten Benutzungspflicht (blaues Schild) nicht erlaubt. Die Stadt zwingt einen also dazu, sich permanent in eine Gefahrensituation zu begeben. Und dies auf einer der meistbefahrenen Straßen Kölns.

Ich ärgere mich regelmäßig über die Venloer- und die Subbelrather Straße. Auf beiden Straßen wurde in den letzten Jahren ein schmaler Streifen am rechten Fahrbahnrand als "Radweg" markiert. De-facto wird dieser Streifen aber, gerade zur Hauptverkehrszeit, als Park- und Ladezone genutzt, so dass alle Radfahrer auf die Fahrbahn ausweichen müssen, was regelmäßig zu gefährlichen Situationen und Unfällen führt.

Leider schreiten hier die gelegentlich vorbeischlendernden Kräfte des Ordnungsamtes nie ein.

Kommt man von der Komödienstraße und fährt Richtung Trankgasse endet der Radweg im NICHTS; man steht vor wartenden Fahrzeugen und versucht die Straße zu queren um auf den Radweg in der Unterführung Richtung Rhein zu kommen...

In der düsteren Unterführung Trankgasse steht auf dem kombinierten Fuß- und Radweg auf zwei schwarzen Befestigungsblöcken ein Warnschild ohne auch nur einen Hinweis (weiß-rotes Flatterband könnte genügen).

Das Ende des Radweges nach dem Lückenschluss am Auenweg  auf der rechten Rheinseite kurz vor der Zoobrücke ist ebenfalls eine dringende Baustelle.

Der Kommentar von Christian Hümmeler trifft es ja schon sehr deutlich: Herrn Harzendorf & Co gehen die Toten und Verletzten am Allerwertesten vorbei, das kann man leider nicht freundlicher ausdrücken und es muss klar gesagt werden: Die Menschen in der Verwaltung sind nicht nur indirekt schuldig am Leid von Menschen!

Es wäre zu aufwändig, die zahlreichen Verfehlungen städtischer Radverkehrsplanung und Umsetzung aufzuzählen. Genannt sei noch die Kreuzung Richard-Wagner/Moltkestr., auch hier gab es verheerende Unfälle und Tote - die Verwaltung agiert nicht.  Trotz mehrmaliger Aufforderung. Trotz dem Versprechen, dies zu tun. Ebenso auf der Mülheimer Brücke.

Es gibt engagierte Bürger, die auf Misstände und Gefahrenstellen hinweisen und regelmäßig von der Verwaltung ignoriert, vertröstet oder belogen werden. Selbstverständlich ist dies konkret belegbar und nicht einfach so daher gesagt.

Herr Harzendorf, der Leiter des Amt für Straßen und Verkehrstechnik hat mich z.B. vor mehr als zwei Jahren in sein Büro eingeladen (letztlich wohl, weil er Angst vor einer Klage gegen eine RVA hatte) und mir dann versprochen, sich "schnell und unbürokratisch " persönlich um drei meiner Anliegen bzgl. Radverkehrsführungen zu kümmern. Passiert ist seitdem in allen drei Fällen, trotz vierteljährlicher Nachfrage bisher ... nichts. Ich hatte aber eigentlich auch nichts anderes erwartet.

Übrigens: der Auftrag, eine vernünftige und sichere Radverkehrsführung von Nord nach Süd linksrheinisch (also als Pendant zu der von Ihnen beschriebenen Route an der Rheinpromenade entlang) zu finden, besteht seit 1993. Ein Prosit auf die Gemütlichkeit der Verwaltung fällt mir dazu nur ein. Ich fahre hier seit 10 Jahren sicher durch den Rheinufertunnel, die 10 Euro, die mich das als Owi kosten könnte, sehe ich als Maut. Für meine Sicherheit.

Kreuzung Venloer Straße/Innere Kanalstraße stadteinwärts:

Hier gibt es auf der frisch renovierten Venloer an der Ampel einen Haltebucht für Fahrräder vor den PKWs. Eigentlich eine prima Sache für Radler. Das Problem ist nur, dass man sich rechts halten muss um auf den Radweg zu kommen. Die Venloer wird beim Innere Grüngürtel zu einer enge Allee, in der es durch die parken Autos, hohen Bordsteine und kleine Zäune keine Möglichkeiten mehr gibt auf den Fahrradweg zu kommen. Auf diese Allee wird man aber durch die Haltebucht geführt und darf sich dann von hupenden, schnellen und vor allem super enge vorbeifahrenden Autos die Straße teilen... 

Hohenzollernring:

Die Pflastersteine sind bei Regen extrem rutschig, lösen sich und stehen oft quer. Die Cafes stehen gefühlt auf dem Radweg.  Die Markierungen des Radwegs sind für normale Passanten oft kaum zu erkenne. Diese laufen dann gerne auf den Radweg.  Autofahrer die gerade geparkt haben (links vom Radweg) öffnen oft die Beifahrertür und es kommt zu Beinahe-Kollisionen. 

Meiner Meinung nach wäre es besser für alle Beteiligten wenn der Radweg auf die Straße verlegt wird. 

Als Anwohner der Riehler Straße zwischen Zoo und Ebertplatz erlebe ich tagtäglich, wie gefährlich diese Strecke in beide Richtungen für Radfahrer ist.

Obwohl hier mit 3 Fahrbahnen in beide Richtungen mehr als genug Platz für einen Fahrradschutzstreifen wäre, gibt es einen solchen nicht. Dies führt dazu, dass man als Radfahrer auf dem rechten Fahrbahnstreifen fahren muss und von Autos & LKWs mit oft deutlich überhöhter Geschwindigkeit geschnitten wird. Dies fällt mir sowohl als Radfahrer aber auch als PKW Fahrer selber auf.

Als Radfahrer fährt man da lieber auf dem Gehweg, was aber laut Rechtsprechung nicht erlaubt ist und zu Komplikationen mit den Anwohnern führt (verständlicherweise) Ein Fahrradschutzstreifen würde den Radfahrern mehr Schutz geben und den PKW Verkehr in diesem Zusammenhang auch Hinsichtlich der Geschwindigkeit positiv beeinflussen. Denn obwohl da im vergangenen Jahr Tempo 50 (vorher Tempo 70!!) eingeführt wurde, halten sich nur wenige daran - kein Wunder, denn die sechsspurige gerade Straße ohne Radweg lädt zum schnelleren fahren ein...trotz Anwohnern, Kitas und einer Hochschule in unmittelbarer Nähe.

Lange Rede, kurzer Sinn: Platz ist genug vorhanden, um die Kölner Radfahrer über die Riehler Straße sicherer von und zum Zoo und der Flora Richtung Ebertplatz zu geleiten. Auch die Verlängerung Tunisstraße würde sich anbieten. Passiert ist bisher dahingehend aber noch nicht!

Eine der gefährlichsten (und prominentesten) Ecken ist definitiv die Radwegkurve am Neumarkt/Hahnenstraße. Dort wurde ein Schild aufgestellt um auf die Gefahrensituation hinzuweisen. Dieses Schild war jedoch selbst eine Gefährdung für Radfahrer und wurde wieder entfernt. Fußgänger stehen auf dem Radweg, da sie die Ampel überqueren wollen und durch die Säulen hat man keinen Einblick in die Kurve, was besonders riskant ist, da dort auch gerne Geisterradfahrer unterwegs sind.

Ebenfalls gefährlich ist die Radwegführung ebenfalls am Neumarkt: Hier kommen die Passanten die Treppe hoch und sehen den Radweg oft nicht, rennen oft um noch über die Ampel zu kommen, oder eine Bahn zu erwischen. Persönlich empfinde ich meinen Arbeitsweg als gefährlich, denn dort, auf der Dürener Straße, ist zwar endlich die Benutzungspflicht der Radwege aufgehoben, was ich sehr gut finde, allerdings wissen das sehr viele Autofahrer nicht und man wird angehupt, gepöpelt oder gar aus dem fahrenden Auto angespuckt!

Dass die Radwegpflicht an sehr vielen Straßen aufgehoben wurde, sollte besser kommuniziert werden; vielleicht durch eine Plakataktion...

Die Bedingungen für den Radverkehr sind leider an vielen Stellen eine Katastrophe. Rechtswidrige Radwegbenutzungspflichten kennzeichnen Köln leider sehr deutlich. Ich beschränke mich auf die Ringe.

Hohenzollernring, Friesenplatz Richtung Rudolfplatz: Der gesamte Radweg ist benutzungspflichtig, erfüllt aber nicht die geltenden Mindestanforderungen an sichere Radverkehrsanlagen. An der Limburger Straße verhindert die breite Laterne eine Sichtbeziehung, Rechtsabbiegende KFZ gefährden die Radfahrer dort massiv.

Das weitere Stück ist nicht viel besser, vor allem an der Aachener Straße. Der Radweg stadtauswärts ist ebenfalls rechtswidrig und wird - statt sicher auf der Fahrbahn - mitten durch die Cafes geführt.

Ich fahre fast jeden Morgen von Braunsfeld zum Hauptbahnhof und ab der Neustadt ist diese Strecke schrecklich zu fahren und gefährlich. Früh morgens kann man die Aachener/Richard-Wagner-Str. gut durchfahren (bis auf diesen komischen Arkadengang vor dem Rudolfplatz und das Stück zwischen Rudolfplatz und Neumarkt mit den ganzen Kurven und Bäumen im Radweg). Anschließend kann man gefahrfrei, aber natürlich illegal, durch die Schildergasse/Hohe Str. fahren.

Der Rückweg, egal ob über Komödienstr. oder Breite Str. ist eine Vollkatastrophe. Entweder fährt man durch eine Fußgängerzone oder durch ein Gewirr von Baustellen, Schlaglöchern, Taxen und unfassbar bescheuerten Straßenführungen (wie etwas Zeugheus/Mohrenstr. wo die rechte Spur an der Ampel sehr breit ist, sich aber auf der anderen Straßenseite so stark verengt, dass alle Autos Radfahrer schneiden müssen, wenn diese sich an der Ampel nicht schon mitten auf die Straße stellen).

Dazu kommen an einigen Stellen Radwege mal sind diese weg, man muss also ständig wechseln. Und wenn Radwege da sind, sind diese entweder um jeden Baum herumgeführt oder, wie an der Magnusstr., mit Pollern zu lebensgefährlichen Engstellen verbaut worden. Nicht zu vergessen sind die 20-25 Fahrradständer, mit denen eine Millionenstadt wie Köln am Hauptbahnhof aufwartet und damit jedem Radfahrer ins Gesicht spuckt.

Diese Strecke, die ja für Radfahrer nicht ganz unwichtig ist, sowie die Parkplatzsituation am Hauptbahnhof sind eine Schande für die Stadt Köln. Ich verfolge sie Radsituation schon ein paar Jahre, war sogar mal Mitglied im lange beerdigsten Gesprächskreis Velo 2010 und man hört immer nur Geschwafel und Sonntagsreden. Wenn etwas geändert wird, werden oftmals ein paar Radspuren da auf die Straße gemalt, wo es keinem Autofahrer weh tut. Die Kölner Politiker können gerne so weiter machen, aber Sie sollen bitte aufhören, von Verbesserungen für Radfahrer zu sprechen, wenn nicht mal kleinste Verbesserungen im Rat durchsetzbar sind. Das macht die ganze Sache nur noch peinlicher.

Ich bin Autofahrerin, fahre aber kürzere Strecken gern mit dem Fahrrad - meist im Kölner Süden.

Seit Jahren ärgere ich mich über den Zustand des Radweges auf der Schönhauser Str. Richtung Bonner Str. Der Weg ist in einem katastrophalen Zustand, sehr eng und auch hier ragen die geparkten Autos in den Radweg rein.

Auf der anderen Straßenseite, Richtung Rhein, gibt es keinen Radweg, d.h. wenn man nicht auf der stark befahrenen Straße fahren will, fährt man auf dem Gehweg.

Ich glaube nicht, dass sich daran etwas ändert, oder doch? Manchmal gibt es ja Wunder - selbst in Köln.

In diesem Sinne - einen schönen Tag!

Bedenklich finde ich insbesondere das (Nicht-) Handeln und Verschleppen der Stadtverwaltung was die Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht in der Innenstadt angeht. Hier ließe sich durch das (eigentlich sogar vorgeschriebene) Abschrauben einiger Schilder die Situation, grade für „Schnellradler“, deutlich verbessern. 

Hierzu gab es auch eine Anfrage in der Bezirksvertretung Innenstadt - die Rechtslage ist wohl relativ eindeutig, die Antwort aber ernüchternd.

Akut gefährlich finde ich vor allen Dingen folgende Stellen in Köln:

Kölner Ringe: 

-- Gefährliche Radwege auf den Ringen

-- Mindestbreite oft nicht eingehalten

-- glitschige, schiefe Kacheln von Zülpicher Platz / Christophstr. (mit Ausnahmen)

-- Radwege durch Fußgänger-Wartebereiche geführt (Zülpicher Platz, Rudolfplatz, diverse)

-- Radschutzstreifen ohne Mindestabstand zu parkenden Autos (Hansaring, beide Richtungen, lädt zusätzlich zu engem überholen ohne Mindestabstand ein)

-- Und das alles bei Benutzungspflicht! 

Aachener Straße / Richard Wagner:

Radweg wird oft in Gegenrichtung benutzt, zB zwischen Moltkestraße und Biergarten am Aachener Weiher, da drastische Umwege bei regelkonformer Benutzung (zB bis zur Inneren Kanalstraße!) 

Kleine Straßen in Ehrenfeld:

Enges Parken, obwohl Einbahnstraßen freigegeben sind, oft Konflikte

Venloer (zwischen Innerer Kanalstraße und Gürtel):

Gefahr durch zweite-Reihe-Parker

Roonstraße:

Rechte Fahrbahn durch parkende Autos blockiert, bei Benutzen der mittleren Bahn durch Fahrräder regelmäßig Hupen bzw. zu enges Überholen durch Autos.

Über welche gefährlichen Stellen ärgern Sie sich als Radfahrer in Köln? Schicken Sie uns ihre Beschreibung gerne mit Foto an: community@ksta.de

Die Ehrenstraße: Viele Radfahrer vergessen nur zu gerne, wenn sie die Ehrenstraße in Richtung Breite Straße fahren, dass sie an der Kreuzung Apostelnstr keine Vorfahrt haben.

Jede, ausnahmslos jede Rechtsabbiegerspur mit kreuzendem Radweg ist ein Unfallbrennpunkt. Egal, ob nun entlang der Inneren Kanalstraße (Niehler Straße, Neusser Straße, Krefelder Straße, Am Gleisdreieck, Herkulesstr, Subbelrather Straße und so weiter) oder sonstwo in der Stadt.

Der schon im Artikel erwähnte gemeinsame Fuß- und Radweg durch den Rheingarten (Frankenwerft) birgt nicht nur die schon beschriebenen Konflikte, sondern ist gerade bei nassem Untergrund gefährlich für Radfahrer. Die vor allem im Bereich des Pegels verlegten Bodenplatten werden bei Regen unglaublich rutschig - eine heftige Lenkbewegung und man liegt auf der Nase.

Rund um den Neumarkt ist Radfahren der Horror, vor allem an der Südseite.

Die Radwegführungen am Rudolfplatz, sowohl Nordseite zur Aachener Straße hin als auch Südseite aus der Richard-Wagner-Straße kommend. Dazu kommt, dass die Außengastronomie den Gehweg so weit einengt, dass zumindest ab nachmittags - vor allem aber Abends - mit dem Rad kein durchkommen mehr ist. Der dort verbleibende Fußweg misst gerade mal einen Meter.

Theodor-Heuss-Ring in Richtung Rheinufer: An der Einmündung Clever Straße wird zur Entschärfung der Kreuzung und Absicherung des Fußgängerüberwegs die Fahrbahn von zwei Spuren auf eine Spur verengt. Fast jedes Mal, wenn ich dort entlang fahre, meint ein KFZ-Lenker, mich unter sträflicher Missachtung des Sicherheitsabstandes überholen zu müssen (Tempo 30 Zone, ich selbst meist mit circa 25 km/h unterwegs!)

Berliner Straße stadtauswärts, Einmündung Neurather Ring: Dort befindet sich ein 160 Meter langer Radweg, beginnend kurz vor der Einmündung und er endet ein Stück weiter. Eigentlich soll ein Radweg ja Radfahrer schützen. Da dies hier erkennbar nicht der Fall ist - die Fahrbahn der Berliner Straße ist hier 5m breit - gefährdet er mehr als er nutzt. Sieben Gründe sprechen gegen seine Nutzung: 1) Im Bereich der Abbiegespur in den Neurather Ring befindet man sich im toten Winkel, kann also nur durch Schulterblick (PKW) oder so gut wie gar nicht (LKW) wahrgenommen werden. Zumindest ein Verzicht auf die eigene Vorfahrt als Radler ist Pflicht. 2) Die aus der Gegenrichtung nach links in den Neurather Ring Einbiegenden übersehen einen Radler gerne. 3) Die aus dem Neurather Ring nach links in die Berliner Straße Abbiegenden warten immer (!) auf für sie freie Fahrt, indem sie die Radfurt blockieren. 4) Die nach rechts in die Berliner Straße Abbiegenden übersehen gerne Radler. 5) Der Bereich, wo der Radweg endet und auf die Fahrbahn der Berliner Straße geführt wird, ist so gut wie immer von Anwohnern zugeparkt. 7) Ist eben diese Einleitung auf die Fahrbahn in keinster Weise kenntlich gemacht, so dass ein KFZ-Lenker dort nicht mit ausscherenden Radlern rechnet. 

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