Lokal an der PfeilstraßeRestaurant „Spitz“ lebt als „Sperling“ weiter

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Betriebsleiter im neuen Lokal „Sperling“ zwischen Pfeilstraße und Kettengasse ist nun Daniel Wahl.

Betriebsleiter im neuen Lokal „Sperling“ zwischen Pfeilstraße und Kettengasse ist nun Daniel Wahl.

Köln – Dort, wo das „Spitz“ war, gibt es seit kurzem wieder eine regen Restaurant-Betrieb. Aus „Spitz“ sollte eigentlich „Spatz“ werden, was aus Markenschutzgründen jedoch nicht ging; ergo kam ein anderer Vogel an den Start: der Sperling.

Betreiber des Lokals an der Pfeilstraße ist der Architekt Hartmut Gruhl, dem auch die Immobilie mit dem ehemaligen „4Cani“ gehört. Auch dieses Lokal muss seinen neuen Namen „Cato“ (aus den gleichen Gründen) wieder ablegen und werde im Herbst in „Tomato Sunrise“ umbenannt, erklärt Daniel Wahl, der neue „Sperling“-Betriebsleiter. Etwa ein Jahr nach Schließung des „Spitz“ lebt dieses jedoch sichtbar sowohl hinsichtlich des Mobiliars als auch, was die Ausrichtung der Karte betrifft, im „Sperling“ weiter.

Brot aus der Eifel statt Brötchen

Der 40-jährige Wahl, der im Kaiserbahnhof in Brühl und davor im Altstadt-Lokal „Em Krützche“ gearbeitet hat, ist ein bekennender Wien-Fan und ein Bewunderer der Institution „Trzesniewski“, die mit dem Zusatz „unaussprechlich gute Brötchen“ wirbt. Auch das Wiener Lokal „Zum Schwarzen Kamel“ baue seinen Erfolg auf die Brötchen, die man zum Wein genießen könne. Im Sperling sind es keine Brötchen, sondern wie im alten „Spitz“ wieder Schnittchen auf der Grundlage von guten Brotsorten aus der Eifel.

Andere Klassiker der alten Spitzkarte sind ebenfalls erhalten geblieben. Es gibt Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Gurkensalat (21,90 Euro), Tafelspitz in der Brühe (18,90 Euro), Rinderroulade (18,40 Euro) oder Kaiserschmarren mit Apfelmus (7,40 Euro) sowie verschiedene Flammkuchen-Angebote. Alle 14 Tage wird ein Sonntags-Brunch angeboten, jeden Mittwoch stehen frische Reibekuchen auf der Karte.

Am Stammtisch sollen Gäste ins Gespräch kommen

Bei den Getränken fällt auf, dass die Spirituosen bis auf den Gin in Bio-Qualität zur Verfügung stehen. Auch der Wein – durchweg aus deutschsprachigen Anbaugebieten – ist vielfach biologisch. Neben dem Früh-Kölsch vom Fass (1,70 Euro für 0,2l) gibt es mehrere Fassbiere von Alpirsbacher Klosterbräu. Die Brauerei aus dem Schwarzwald hat laut Wahl gerade einen Preis für das beste alkoholfreie Weizenbier der Welt gewonnen.

Ein wesentlicher Bestandteil des neuen Lokals ist allerdings noch nicht ausgeliefert: der mehr als drei Meter lange Stammtisch. Daran sollen künftig Gäste zusammensitzen, die sich noch nicht kennen und ins Gespräch kommen. Neben den zehn Außenplätzen auf der Pfeilstraße und einigen Loungemöbeln, die abends auf der Kettengasse aufgestellt werden, gibt es noch ein Novum: die Genusskarte.

Da das Lokal ausdrücklich „zum Kosten und Probieren“ einladen möchte, und das laut Wahl bei „transparenter Preispolitik“, sind 0,1l-Gläser außer für Wein auch für Bier im Einsatz. Sollte der Gast beim Probieren den Überblick verlieren, zeigt ihm die Genusskarte später an, was er getrunken hat.

Sperling, Pfeilstraße 31-35, 50672 Köln.  0221-34662647 Öffnungszeiten: Dienstags und mittwochs ab 17 Uhr, donnerstags bis sonntags ab 12 Uhr. Warme Küche bis 22 Uhr, danach Schnittchen. Montags Ruhetag.

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