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Lokalzeit-ModeratorinMara Bergmann hat noch viele Ideen im Kopf

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Die WDR-Moderatorin Mara Bergmann liebt ihren Beruf und hat noch viel vor.

Die WDR-Moderatorin Mara Bergmann liebt ihren Beruf und hat noch viel vor.

Köln – Ihren ersten Interviewpartnern entlockte sie nur ein Quieken. Und doch war es ein Erfolg. Denn Mara Bergmann sprach mit ihren beiden Meerschweinchen – und sie war damals erst zehn Jahre alt. Die mit Hilfe von Salatblättern gewonnenen Laute entpuppten sich als Start in ihren Traumberuf: den Journalismus. „Es war Weltkindertag und 'Radio Köln' hatte Kinder aufgerufen, sich mit einer Geschichte zu melden. Damals war ich gerade im Beschwerdemodus, weil unsere Vermieterin einfach den Garten plattiert hat. Darum habe ich mich gemeldet“, sagt Bergmann. Ihr Beitrag lief daraufhin tatsächlich im Radio, und die Redakteurin „war so begeistert, dass sie daraus sogar eine Serie entwickelte“.

Nach den ersten Interviews und mehreren Jahren in der Lokalredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zog es sie bereits für ihr Volontariat zum Fernsehen. Da ist die 34-Jährige bis heute geblieben: Unter anderem als Moderatorin der WDR-Lokalzeit, als Reporterin für ganz unterschiedliche Formate oder als Schauspielerin mit einer Gastrolle im Film „Vorstadtkrokodile 2“. Nebenbei schenkt sie ihre Stimme verschiedenen Hörspiel-Charakteren.

Meerschweinchen-Interviews gehören mittlerweile nicht mehr zu ihrem Repertoire, schräge Gesprächssituationen schätzt sie aber noch immer. Ob Undercover-Recherchen in der Türkei, eine Unterwasser-Moderation im Meer vor Elba oder ein Aufsager auf Wasserski – Bergmann faszinieren spezielle Aufträge. Sie versteht sie als perfekte Möglichkeit, ihre beruflichen Interessen mit ihrer Abenteuerlust zu verbinden.

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Zurzeit bietet sie Sprechtrainings an und entwickelt Ideen für Reportagen

Denn auch privat mag die gebürtige Kölnerin das Außergewöhnliche. So machte sie schon im Alter von 16 Jahren einen Motorboot-Führerschein. Für eine Atlantik-Überquerung hat es zwar noch nicht gereicht, dafür fährt sie aber ab und zu in den heimischen Gewässern: „Ich liebe den Rhein. Auf dem Wasser zu sein, das ist einfach ein unglaubliches Freiheitsgefühl.“ Entspannen könne sie daher vor allem – wo auch sonst – am Rheinufer. Einfach mal abschalten und in Ruhe das Flair der Stadt genießen, so sieht ein perfekter freier Tag für Bergmann aus.

Zu diesem Genuss kommt sie allerdings eher selten: Ihre Leidenschaft für ihren Beruf füllt sie voll aus – und damit auch ihren Terminkalender. Zwar ist sie derzeit nicht als Moderatorin im Fernsehen zu sehen. Doch arbeitet sie bereits an neuen Projekten. Mit Freundin und Vocal-Coach Pamela Falcon, die 2011 an der ersten Staffel der Castingshow „The Voice of Germany“ teilnahm, bietet sie zurzeit Sprechtraining an – für Menschen, die eine Rede halten müssen, moderieren wollen, oder einen Youtube-Kanal führen.

Zudem hat sie mehrere Ideen für Reportagen im Kopf – die will sie aber noch nicht verraten. Nur eines ist schon jetzt sicher: Bergmann liebt die Abwechslung, und ein anderer Beruf kommt für sie nicht in Frage. „Der Obdachlose öffnet sein Zelt für dich, genau wie der Graf sein Schloss. Man lernt die komplette Palette an Lebenswelten kennen. Genau das ist das Tolle am Journalismus.“

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