MedizinUniklinik Köln erhält Stiftungsprofessur für Kinderkrebsforschung

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Die Uniklinik Köln.

Köln – Mit 100.000 Euro pro Jahr wird eine Stiftungsprofessur an der Universitätsklinik in Köln ermöglicht. Der Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Köln finanziert die Professur, die die Kinderkrebsforschung voran bringen soll. Diese Summe wird benötigt, um die Einrichtung, die notwendigen Mittel und zwei weitere Stellen in der Forschungsgruppe zu bezahlen.

Matthias Fischer ist Inhaber dieser Stiftungsprofessur. Obwohl mehrere Bereiche der Kinderonkologie miteinbezogen werden, liegt Fischers Forschungsschwerpunkt beim Neuroblastom. Das ist ein bösartiger Tumor, der durch eine Fehlentwicklung der nicht ausgereiften Nervenzellen entsteht. Diese Krebsart tritt fast ausschließlich bei Kleinkindern auf.

Krebsart bei Kindern soll mithilfe Molekularbiologie bekämpft werden

Bekämpft werden soll sie durch die Molekularbiologie – sie erforscht die Moleküle, zum Beispiel die DNA, die bestimmen ob man klein, groß, krank, gesund, braun- oder blauäugig ist. Diese liefert Hinweise auf genetische Ursachen und Eigenschaften von Tumoren.

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Fischer sagt: „Die Molekularbiologie hilft uns dabei nachzuvollziehen, wie Krebszellen entstehen und für jeden Patienten eine maßgeschneiderte Therapien zu entwickeln.“ Da die Tumore der Patienten unterschiedlich sind, wissen die Ärzte, dass die personalisierte Medizin notwendig ist. „Die Uniklinik Köln ist in diesem Forschungsbereich technisch und wissenschaftlich sehr stark aufgestellt“, berichtet Fischer.

Überlebenschancen sollen erhöht werden

Ziel ist es, die Überlebenschancen der Kinder zu erhöhen und die Nebenwirkungen der Krebstherapien abzuschwächen. Oft leiden die Patienten ein Leben lang an den Schäden, die durch die toxischen Behandlungen entstanden sind. Das können Herz-, Blutgefäß oder Schilddrüsenprobleme sein.

Nach fünf Jahren kann die Professur von der Universität übernommen werden. Voraussetzung ist, dass die Bewertung durch eine unabhängige Kommission positiv ist.

Matthias Fischer ist 2016 angetreten

Seit seinem Antritt zur Stiftungsprofessur im Jahr 2016 ist Matthias Fischer nicht mehr jeden Tag auf der Station. Er widmet sich hauptsächlich der Forschung und den Patienten, die mit neuen personalisierten Therapien behandelt werden – auch um die Sterblichkeit der Kinder zu verringern.

Seit 1980 ist die Chance, mit einer Kinderkrebserkrankung zehn Jahre lang zu überleben, um fast 42 Prozent gestiegen. Heute liegt sie bei 82 Prozent – ein Grund, weshalb der Elternverein betroffener Familien die Forschung finanziell weiter fördern möchte.

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