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AsylZwei weitere Standorte für Flüchtlingsunterkünfte in Köln-Mülheim

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Der Schulhof der ehemaligen Hauptschule Flittard ist der Stadtverwaltung zu klein.

Der Schulhof der ehemaligen Hauptschule Flittard ist der Stadtverwaltung zu klein.

Flittard/Stammheim – Die Stadt benötigt weitere Unterkünfte für Flüchtlinge. Bei der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mülheim stellte die Verwaltung ihre Pläne für die Aufstellung zeitweiliger Wohnmöglichkeiten vor. Die Bezirksvertretung beschloss nun einige Änderungen. Ob diese umgesetzt werden, entscheidet der Rat.

Zwei der acht im gesamten Stadtgebiet vorgesehenen Standorte befinden sich im Stadtbezirk Mülheim – an der Kreuzung Schlagbaumsweg/Ostmerheimer Straße in Holweide sowie an der Straße Haferkamp in Flittard.

Container mit zwei Geschossen

Dort sollen sogenannte mobile Wohneinheiten, also Containeranlagen mit zwei Geschossen, errichtet werden. Am Haferkamp ist eine Unterkunft für maximal 320 Menschen geplant, am Schlagbaumsweg für bis zu 400.

Alles zum Thema Henriette Reker

CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Portz fragte, ob die Verwaltung nicht auch andere Standorte in Betracht gezogen habe: „Wie sieht es denn mit dem nicht genutzten Schulhof der ehemaligen Hauptschule in der Peter-Grieß-Straße aus?“

Er fragte auch nach, warum in Mülheim Container geplant seien und nicht – wie beispielsweise in Kalk oder Longerich – Holzhäuser oder so genannte Systembauten, eine Art Fertigbauhäuser. SPD-Bezirksvertreterin Claudia Brock fand, dass Systembauten besser zu Stammheim passen würden. „Diese Variante böte mehr Rückzugsmöglichkeiten für die Bewohner“, fügte sie hinzu. Berit Kranz (SPD) fragte, warum das ehemalige AWO-Heim am Dünnwalder Waldbad nicht mehr im Gespräch sei.

„Es ist zwar sinnvoll, Systembauten wegen der höhere Qualitätzu errichten, doch die Bauzeit ist doppelt so lange wie für mobile Einheiten“, sagte Ralf Mayer, der provisorische Bürgeramtsleiter. Schließlich bekomme Köln immer noch viele Flüchtlinge zugewiesen.

Mehr Masse als Klasse

Oberbürgermeisterin Henriette Reker – sie stattet den Bezirksvertretungen derzeit Besuche ab – verwies darauf, dass die Stadtverwaltung vor einem Jahr unter dem Eindruck der hohen Flüchtlingszahlen mehr auf Masse setzte denn auf Klasse: „Wir haben eher die großen Projekte möglichst schnell umgesetzt.“ Auch jetzt seien größere Vorhaben sinnvoll, um endlich die mit Flüchtlingen belegten Turnhallen freiziehen zu können.

Die Bezirksvertretung beschloss mehrheitlich, dem Rat zu empfehlen, an beiden Standorten Systembauten zu errichten. Außerdem soll die Verwaltung bis zur Ratssitzung prüfen, ob auf dem Schulhof an der Peter Grieß-Straße Container errichtet werden können. Reker sicherte zu, diese Fragen bis zur Ratssitzung zu klären.

„Der Schulhof ist leider zu klein, um hier genügend Wohneinheiten aufstellen zu können“, begründet Josef Ludwig, Chef des Amts für Wohnungswesen. Auch das AWO-Heim komme nicht in Frage. Es sei zu klein und der Aufwand für einen Unterbringungsplatz zu teuer. Bezüglich der Errichtung von Systembauhäusern folgt die Verwaltung nicht dem Wunsch der Bezirksvertretung. Sie setzt auf eine schnelle Umsetzung der Vorhaben.

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