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Berliner StraßeJobbörse Mülheim ist umgezogen

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Das Team und die Kunden der Jobbörse Mülheim sind gut in der Berliner Straße angekommen.

Das Team und die Kunden der Jobbörse Mülheim sind gut in der Berliner Straße angekommen.

Mülheim – Die Jobbörse Mülheim, seit 20 Jahren Anlaufpunkt für Langzeitarbeitslose in der Steinkopfstraße/Ecke Elisabeth-Breuer-Straße, ist umgezogen. Die Einrichtung der Christlichen Sozialhilfe Köln (CSH) unterbreitet ihre Angebote nun im Haus Berliner Straße 140-156, unmittelbar am Kreisverkehr der Einmündung Markgrafenstraße.

"Wir verfügen jetzt über mehr und größere Räume als bisher", sagt Ingrid Kaiser, die stellvertretende CSH-Geschäftsführerin. So habe es am bisherigen Standort weder einen Seminarraum noch ein Kommunikations-Café gegeben. Beides steht jetzt zur Verfügung.

Die Jobbörse präsentiert sich auch mit einem neuen Profil. Hat sie im Auftrag des Jobcenters - der gemeinsamen Verwaltung Langzeitarbeitsloser durch Stadt und Arbeitsagentur - bisher im Dreimonats-Rhythmus bis zu 100 Kunden betreut, sind es jetzt 50 Frauen und Männer, die vier bis fünf Monate lang beraten, trainiert und vermittelt werden. "Bei ihnen handelt es sich um Bezieher von Arbeitslosengeld II oder Minijobber", erklärt Kaiser. Diese würden vom Jobcenter an die Börse gewiesen. Durch geringere Teilnehmerzahlen und eine längere Betreuungszeit als bisher erhofft sie sich eine höhere Zahl erfolgreicher Vermittlungen: "Bisher lag sie bei etwas mehr als 20 Prozent."

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Großer Pool an Firmen

Neben Berufsorientierung, Bewerbungstraining, Betriebsbesichtigungen und Praktika bietet die Jobbörse viele weitere Leistungen. Zwei Sozialpädagoginnen, die eigens angestellt wurden, kümmern sich um Hilfestellung in Fragen wie Kinderbetreuung, Schulden, Gesundheit, Wohnsituation oder auch Mobbing. "Außerdem entwickelte sich unser Café zu einem Treffpunkt, wo sich die Teilnehmer sehr gut untereinander austauschen können", erläutert Sozialpädagogin Nicole Scherer.

Um potenzielle Arbeitgeber für seine Teilnehmer muss sich das Team kaum sorgen. "Durch unsere langjährige Tätigkeit haben wir einen großen Pool an Firmen", betont Sylvia Contzen, die als Jobcoach ihre Schützlinge auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. So habe sie erst vor kurzem unter anderem Chemielaboranten an Bayer vermittelt - mit einer Übernahmeoption. Zu dem Partnerunternehmen gehören Handwerker, KFZ-Werkstätten, Anlagemechaniker, IT-Firmen oder das Fahrrad-Geschäft Jung am Clevischen Ring.

Ist ein Langzeitarbeitsloser erfolgreich in Arbeit gebracht, ist für die Jobbörse noch viel zu tun. Kaiser: "Wir legen viel Wert auf Nachbetreuung." Dazu zähle unter anderem die Beantragung von Wohngeld oder Kinderzuschüssen, die Neustrukturierung des Alltags, Hilfe bei Konflikten mit Kollegen oder Vorgesetzten und persönliche Anliegen.

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