Nach Kölner Seilbahn-PanneKVB will Kommunikations-Anlage in Gondeln austauschen

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Wegen einer verkeilten Gondel stand die Kölner Seilbahn am 30. Juli stundenlang still.

Köln – Die Staatsanwaltschaft Köln hat vier weitere Gondeln nach der Seilbahn-Panne vom 30. Juli sicherstellen lassen. Das sei auf das Anraten des Sachverständigen geschehen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. So soll eine spätere Beweissicherung ermöglicht werden. Bisher wurde nur die in Schieflage geratene Maus-Gondel untersucht.

Gutachten in zwei bis drei Wochen erwartet

In der vergangenen Woche haben Mitarbeiter des „TÜV Austria“, die das Gutachten erstellen, den Tatort besucht. Die Staatsanwaltschaft rechnet mit dem finalen Gutachten in zwei bis drei Wochen.

Am 30. Juli hatte sich eine Gondel verkeilt und so die komplette Seilbahn über den Rhein lahmgelegt. Die 65 eingeschlossenen Fahrgäste mussten teilweise stundenlang über dem Rhein ausharren, bevor sie von der Feuerwehr aus den Kabinen befreit werden konnten.

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Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), die die Seilbahn betreiben, wollten sich zu den neuen Untersuchungen nicht äußern. „Es handelt sich um ein laufendes Verfahren, das wir nicht kommentieren können“, sagte Sprecherin Gudrun Meyer. Bei ihrer Fehlersuche hatte das Unternehmen zunächst ein sogenanntes Serviceseil, das für Montagewagen genutzt wird, in den Fokus genommen. Dieses könnte sich um die Aufhängung einer Gondel gewickelt und den Notstopp der Seilbahn ausgelöst haben.

KVB will Kommunikationslage verbessern

Die KVB kündigte an, die Kommunikationsanlage in den Gondeln zu erneuern, so dass die Passagiere künftig permanent in Kontakt mit dem Bodenpersonal stehen. Ob Funk oder eine andere Technik verwendet wird, sei noch nicht entschieden. Unklar sei auch noch, wann die Seilbahn wieder verkehren kann. „Das hängt vom Ausgang der Untersuchungen ab“, so Meyer.

Fiele der Betrieb für die gesamte Saison aus, entstünde ein Schaden von 500 000 Euro. Die betroffenen Passagiere in den Gondeln wurden nach Angaben der KVB mittlerweile kontaktiert und haben neben einem Entschuldigungsschreiben und einem Blumenstrauß auch Freikarten für Kulturveranstaltungen eigener Wahl – beispielsweise Theaterbesuche oder Konzerte – erhalten. „Viele haben sich darüber gefreut“, sagte Meyer.

Nicht alle Fahrgäste bekamen ein Schreiben

Mirjam Wüthrich, eine Schweizerin, die mit ihrem Freund Köln besucht  und stundenlang in einer Seilbahn festgesteckt hatte, kann das nicht bestätigen. „Wir sind von der KVB noch nicht kontaktiert worden. Bei uns hat sich keiner entschuldigt, und ein Geschenk haben wir auch nicht bekommen“, sagt sie. Dabei habe sie ihre Adresse  nach der Rettungsaktion der Feuerwehr übergeben. „Das enttäuscht mich schon“, sagte sie auf Nachfrage.

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