Nach Online-PetitionRapper Mo-Torres singt bei der FC-Saisoneröffnung

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Rapper Mo-Torres auf der Venloer Straße.

Rapper Mo-Torres auf der Venloer Straße.

Köln – „Du bist mehr als mein Wohnsitz. Du bist mehr als Gefühl oder Domblick“ – Rapper Mo-Torres, in Köln geboren und aufgewachsen, ist absoluter Lokalpatriot. Das machen vor allem seine Lieder „Heimat“, „5051“ oder „Mein letztes Hemd“ deutlich, bei denen er von Freund Darius Zander als Sänger unterstützt wurde.

Auch die Art und Weise, wie er über seine Heimatstadt spricht, zeigt, dass er Köln nicht so schnell verlassen würde. „Vor allem die Offenheit unterscheidet uns extrem von anderen Städten.

Ich sage immer, wenn man in Köln zwei Stunden in einer Kneipe sitzt und dabei keine Freunde findet, dann stimmt irgendwas nicht mit einem“, sagt der 27-Jährige, der eigentlich Moritz Helf heißt. Auswandern würde er im Alter höchstens nach Andalusien und das nur, „wenn es mir hier irgendwann viel zu kalt wird“.

Aufritt bei der Saisoneröffnung

Vergangenes Jahr veröffentlichte Mo-Torres sein Debütalbum „Irgendwo Dazwischen“, bereits im Mai folgte seine neue EP „Jung us’m Veedel“. Ein straffer Zeitplan, wenn man bedenkt, dass er nebenher noch studiert – spezialisiert auf Musikmanagement – und halbtags als Projektmanager arbeitet.

Zudem hat er natürlich während der Bundesligasaison am Wochenende nur eins vor: Den 1. FC Köln von der Südtribüne aus anzufeuern. Bereits mit fünf Jahren hatte ihn sein Vater mit ins Stadion genommen, seitdem ist er Fan mit Dauerkarte.

„Bundesliga, lass es wieder losgehen. 34 Mal jedem Gegner einfach die Show stehlen. 1. FC Köln, liebe deine Stadt. Ich geb’ mein letztes Hemd für viele Jungs und mach alles für diesen Verein“, rappt Mo-Torres in den ersten Zeilen seines Songs „Mein letztes Hemd“. Genau solche Lieder lieben seine Fans, die sogar eine Online-Petition bei Facebook starteten, um dem Rapper einen Auftritt bei der Saisoneröffnung des 1. FC zu ermöglichen.

„Ich habe erst nach einiger Zeit von dieser Aktion erfahren. Es ist natürlich Wahnsinn, dass Leute sich dafür eingesetzt haben, dass ich mal beim FC auftrete, weil sie der Meinung sind, dass ich es verdient habe. Das berührt mich total.“

Derzeit arbeitet Mo-Torres an seinem zweiten Album. Doch das ist gar nicht so einfach: Aufgrund der Bachelorarbeit kann er den sich vorgegeben Zeitplan für die Albumproduktion wohl nicht ganz einhalten. „Ich funktioniere musikalisch einfach nicht unter Druck. Und es ist auch was anderes, Texte für sein Album zu schreiben als für irgendein Feature. Da dreht man wirklich jedes Wort immer wieder um.“

Nur um Köln und den FC wird es auf dem Album allerdings nicht gehen: „In meinem Leben gibt es auch andere Themen, die mich berühren und über die ich schreiben möchte. Sonst wird es ja auch irgendwann langweilig.“ Es sei denn, der FC spiele irgendwann Europa League, dann würde er noch einmal darüber nachdenken.

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